Bereits zum vierten Mal hat das Museumsteam am Sonntag einen Handwerkermarkt im Stadtmuseum organisiert. Im Zentrum in diesem Jahr die große Bienenausstellung Mensch Biene.
Schramberg. Reges Treiben herrscht am frühen Sonntagnachmittag in und ums Museum. Auf dem Parkplatz üben sich Kinder im Hula-Hoop-Reifen-Schwingen oder sausen auf der Bierkistenrollbahn hinunter. Das JUKs ist mit seinem Spielmobil vor Ort.
Im Museum hat sich Strohflechterin Barbara Reith ihren Arbeitsplatz in der Abteilung Strohflechten eingerichtet. Im Ausstellungstraum gegenüber bemalen Kinder mit ihren Eltern Porzellantassen. Im Gegensatz zu dieser „Aufglasmalerei“ zeigt Doris Gagg, wie zu Majolika-Zeiten Geschirr vor dem Glasieren bemalt und anschließend glasiert wurde.
Mehrere Verkaufsstände
Im Foyer des Schlosses haben der Bezirksimkerverein Schramberg und die Bienenzüchter aus Tennenbronn einen Stand aufgebaut. Sie verkaufen Honig und Wachskerzen und andere Produkte aus der Imkerei. Siggi Brändle und Jochen Buhr sorgen dafür, dass niemand hungrig das Museum verlässt. Ihre Maultaschen mit Kartoffelsalat sind gegen 14 Uhr schon ausverkauft. Mit Kaffee und Kuchen verwöhnen derweil die Imker im Museumscafé.
Im Erdgeschoss bietet die Jugendkunstschule Basteln für Kinder an. Passend zur Sonderschau „Mensch Biene“ im ersten Obergeschoss, entstehen hier Bienenpompoms.
An einem Stand verkauft das Stadtmuseum Majolika-Geschirrteile, die mehrfach im Magazin vorhanden sind. An einem Büchertisch hat Stadtarchivar und Museumsleiter Doubletten von Büchern zur Schramberger Stadtgeschichte aufgebaut. Auch sie finden Liebhaber.
Mensch Biene
Museumsmitarbeiterin Annette Hehr hat den Kurator der Ausstellung „Mensch Biene“, Dr. Peter Geißler aus Freiburg vom Museum Natur und Mensch nach Schramberg eingeladen. In einer Petrischale hat Geißler eine Biene mitgebracht.
Er zeigt sie den Kindern in einer Extraführung und bittet sie, die Biene doch mal zu streicheln. „Wie fühlt sich das an?“, fragt er in die Runde. Einige finden, sie fühle sich hart an, andere eher weich. Beides stimme, stellt Geißler fest. Einerseits habe die Biene einen harten Panzer wie Insekten halt. „Andererseits ist die Biene behaart – und das fühlt sich weich an.“
Nach dem Gang durch die Ausstellung mit viel Anschauungsmaterial nimmt Daniel Ginter von den Schramberger Imkern die Besucher noch mit auf den Balkon des Schlosses, wo sie ein lebendes Bienenvolk bewundern können.
Zusammenarbeit lohnt sich
„Die Ausstellung hat ja das Freiburger Museum Natur und Mensch ursprünglich konzipiert“, erläutert Hehr. Dort war sie vor ihrer Schramberger Tätigkeit beschäftigt. Von da ging die Schau nach Potsdam, wo noch einige Exponate hinzukamen. „Und wenn sie hier Ende Oktober abgebaut wird, dann geht sie weiter ins Naturzentrum in Bonn“, freut sich Hehr über die museale Zusammenarbeit.
„Wir sind sehr zufrieden mit dem Besuch heute“, sagt Annette Hehr und blickt auf die gut besetzten Tische im Museumscafé.