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Stadt bittet Raser zur Kasse

Die Anschaffung mehrerer stationärer Messanlagen und des mobilen Messfahrzeugs lohnt sich in zweierlei Hinsicht. Davon ist Fachbereichsleiter Matthias Rehfuß überzeugt. Zum einen hätte die Anlagen eine „deutliche Reduktion der tatsächlich Gefahrenen Geschwindigkeiten“ bewirkt. Zum anderen aber hätten sich die Investitionen in die Anlagen „relativ zügig“ amortisiert, berichtete er im Ausschuss für Umwelt und Technik.

Schramberg.  Das sei auch der Fall, wenn man die Kosten für Personal, Ablesen und Abrechnen mit einkalkuliere. Das Ermitteln der Zahlen sei recht aufwändig gewesen, weil man ja nur die Bußgelder betrachte, die beim fließenden Verkehr eingehen.

Fallzahlen und Einnahmen gehen steil nach oben

Seit 2014 sei die Zahl der Fälle insgesamt, also auch des ruhenden Verkehrs – sprich Parkverstößen – von gut 12.000 auf zuletzt gut 16.000 Fälle gestiegen. Dabei gab es immer wieder Schwankungen um die 12.000 Fälle.  Auch die tatsächlichen Bußgeldeinnahmen variierten bis 2021 bei etwa einer viertel Million Euro. 2022 und 2023 gab es dann einen Sprung auf fast 500.000 Euro beziehungsweise 586.000 Euro im vergangenen Jahr.

Matthias Rehfuß zeigt die Entwicklung der Zahlen. Foto: him

Betrachtet man nur den fließenden Verkehr, dann sind die Bußgeldeinnahmen von 2014 mit 67.500 Euro auf 417.00 Euro im Jahr 2023 angestiegen. Das hing ganz eindeutig mit der Anschaffung der Blitzer im Jahr 2022 zusammen.

Dagegen standen die Ausgaben für die neuen Anlagen und die höheren Personal- und Sachkosten, die natürlich seit 2014 auch ab 2020 deutlich angestiegen sind.

Seit 2022 in der „Gewinnzone“

Die Gesamtbilanz allerdings fällt positiv aus: hatte die Stadt von 2014 an bis 2021 mit der Verkehrsüberwachung Verluste gemacht, ist sie seit 2022 in der „Gewinnzone“. 2022 lag der Gewinn bei knapp 69.000 Euro und letztes Jahr gar bei 214.000 Euro, wie Rehfuß in seiner Vorlage für den Ausschuss vorrechnete.

In den Jahren 2020 und 2021 waren die Verluste dagegen deutlich, was Rehfuß auf die Corona-Pandemie zurückführt.

Beim mobilen Messgerät im Caddy liegen die Kosten über den Einnahmen, weil dieser nur „sporadisch“ an Stellen mit viel Verkehr eingesetzt wird. Häufig setze die Stadt ihn an kleinen Anlieger und Gemeindestraßen ein, weil Anwohner diese als „Raserstrecken“ meldeten. Daher seien die Einnahmen beim Caddy „ungefähr gleich“ geblieben, nämlich bei etwa 7000 Euro pro Jahr.

Matthias Rehfuß. Foto: him

Verkehrssicherheit im Vordergrund

Rehfuß sieht seine Erwartungen von 2022 bestätigt. Es sei dank der Blitzer und des Messwagens „eine Erhöhung der Verkehrssicherheit und sogar ein positives Ergebnis erreicht“ worden. Letzteres sei aber nur „Beiwerk“, wie Rehfuß im Ausschuss nochmals betonte. „Der Hauptgrund ist die Reduzierung der Geschwindigkeit.“

Info. Die erste stationäre Blitzanlage hat die Stadt im Jahr 2019 in Waldmössingen installiert. Es folgten Anlagen am Hammergraben/Bahnhofstraße in der Talstadt, in Heiligenbronn und in Sulgen an der Sulgauer Straße. Geplant ist eine weitere Blitzersäule in Schönbronn.

 

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