Das Regierungspräsidium Freiburg (RP) fördert den Bau eines Schmutzwasserkanals zur Erschließung des Gewanns Hutneck der Stadt Schramberg (Landkreis Rottweil) mit 672.000 Euro.*
„Mit dieser Maßnahme wird die Streusiedlung Hutneck endlich an die öffentliche Abwasserkanalisation angeschlossen. Damit schützen wir die Umwelt und das Trinkwasser. Zudem wird sich das Projekt positiv auf die Kosten der Abwasserentsorgung auswirken“, erklärte Regierungspräsidentin Bärbel Schäfer laut einer Pressemitteilung.
Abgesehen von wenigen Kleinkläranlagen wird das Schmutzwasser im Gewann Hutneck bislang dezentral in geschlossenen Gruben entsorgt, die regelmäßig von Tankwagen entleert werden müssen. Die Gruben sind teilweise zu klein oder in schlechtem Zustand. Teilweise wird auch nur das Fäkalabwasser in die Gruben eingeleitet und die Abwässer aus Bad und Küche werden ungeklärt in Gräben und Oberflächengewässer eingeleitet.
Um diese abwassertechnischen Missstände zu beheben und die durch die regelmäßige Abfuhr teure Abwasserentsorgung zu beenden, hat sich die Stadt Schramberg für den Bau eines etwa drei Kilometer langen Sammelkanals entschlossen. Künftig könne damit das Abwasser von 27 Anwesen mit über 100 Einwohnerinnen und Einwohnern ordnungsgemäß und zukunftssicher entsorgt werden, heißt es aus dem RP.
Der überwiegende Teil des Gewanns Hutneck liegt im Wasserschutzgebiet Lukasquelle. Durch den Kanalbau wird das Schmutzwasser erstmals aus dem Wasserschutzgebiet ausgeleitet. Das Vorhaben diene damit auch dem Schutz des Wasserschutzgebiets, so das RP. Auf Vorhaben dieser Art gewähre das Land Baden-Württemberg einen Bonus von 20 Prozent auf den regulären Fördersatz. Damit trage es rund 56 Prozent der Gesamtkosten des Projekts, so das RP abschließend.
* Konrad Ginter von der Stadt Schramberg weist darauf hin, dass die vom Regierungspräsidium in seiner Pressemitteilung genannte Summe falsch war, wahrscheinlich habe es einen Zahlendreher gegeben. Ursprünglich stand hier 627.000 Euro, im Zuwendungsbescheid aber steht die korrekte Summe, eben 672.000 Euro. Anmerkung: him
Baubeginn im September – und Glasfaser kommt rein
Die Abwasserleitung soll auf der Trasse der bestehenden Hochspannungsleitung vom Oberen Kirnbach her zum Bereich Hutneck verlaufen. Mithilfe eines Schreitbaggers soll der Graben gezogen werden, hatter dei Verwaltung den Ausschuss für Umwelt und Technik vor anderthalb Jahren informiert.
Der Ausschuss beschloss damals einstimmig, die Verwaltung solle die Planungen zum Bau im Bereich Hutneck fortführen. Damals hatte Stadtrat Mirko Witkowski (SPD/Buntspecht) angeregt, ob dann nicht gleichzeitig Glasfaserleitungen mit den Kanälen mitverlegt werden könnten. Die Stadtverwaltung versprach, dies zu prüfen. Man sei auch schon im Gespräch mit Netzbetreibern, so der Breitbandbeauftragte der Stadt Konrad Ginter damals.
„Glasfaser kommt rein“, bestätigt jetzt Tiefbauabteilungsleiter Horst Bisinger auf Nachfrage der NRWZ. Ginter habe auch dafür bereits einen Zuschussantrag gestellt, über den aber noch nicht entschieden sei. Geplant sei bisher, mit den Kanalisationsarbeiten in der Hutneck im September zu beginnen. Insgeamt 1,2 Millionen Euro werde das Projekt kosten. Eine endgültige Entscheidung wird der Gemeinderat in der „Spar-Sitzung am 28. Mai fällen. Da die Maßnahme zu mehr als der Hälfte bezuschusst wird, rechnet man in der Verwaltung mit einer Zustimmung. (him)