„Es gibt auch schöne Tage im Leben eines Kämmerers.“ Klemens Walter sagte dies im Rahmen seines zweiten Haushaltszwischenberichts im Gemeinderat zur Freude des Gremiums. Er ließ allerdings erst am Ende seines Berichts die Katze aus dem Sack und berichtete, was ihm so viel Freude bereitet hat.
Gute Zahlen zum Stichtag 30. September
Zunächst schilderte er, wie sich die Einnahmen und Ausgaben in den ersten neun Monaten des Jahres entwickelt hatten. Bei der Gewerbesteuer lag man Ende September bei 18, 2 Millionen, im Plan stehen 18,6 Millionen Euro. So liege man nun nur noch 400.000 Euro unter Plan. Bei den Personalkosten liege Schramberg deutlich unter dem Plan, bei den Sach- und Dienstleistungen um 1,6 Millionen drunter. Die Kreisumlage sei gesunken.
„Im Gesamtergebnis verbessern wir uns um etwa sechs Millionen Euro“, so der Kämmerer. Die Liquidität sei gut. Walter nannte als Haushaltsrisiken die Inflation, die Energiepreise, die Gewerbesteuer und die Steuerschätzung im November.
…und nun noch elf Millionen obendrauf
Das seien alles Informationen bis zum Stichtag 30. September, so Walter. Denn am 7. Oktober wandelte sich das Bild noch weiter zum Guten: das war besagter „schöne Tag im Leben des Kämmerers“: Da kam der Gewerbesteuer-Messbescheid eines Schramberger Unternehmens und brachte „elf Millionen für 2022 obendrauf und weitere fünf Millionen Euro für 2023. Wenn wir das mit berücksichtigen liegen wir um etwa 17 Millionen Euro besser.“
Der Finanzmittelbestand wachse auf 12 Millionen Euro. Walter forderte mit Blick auf seine Präsentation: „Jetzt freuen wir uns alle über diese Folie.“
Tanja Witkowski, Sprecherin für SPD-Buntspecht, sprach von „sehr erfreulichen Zahlen“. Beim Blick auf die eine Million Minderausgaben beim Personal fand sie aber, da müsse man dran gehen, denn, wenn zu wenige Leute in der Verwaltung seien, ließen sich geplant Projekte auch nicht umsetzen.
Sanierungsgebiete – was geht?
Dominik Dieterle (CDU) fragte in diesem Zusammenhang nach dem Stand der Dinge in den Sanierungsgebieten. In Talstadt-West habe sich ja „nicht allzu viel getan“, bemerkte er. Dasselbe gelte für den Brestenberg. Die Verwaltung solle ihr Augenmerkt auf die Sanierungsgebiete legen, damit keine Zuschüsse verloren gingen. Auch fragt er ob die Stelle von Fachbereichsleiterin Petra Schmidtmann wieder ausgeschrieben sei.
OB Dorothee Eisenlohr kündigte einen Bericht zu den Sanierungsgebieten für November an. Dass es manchmal nicht recht voran gehe, liege am Grunderwerb.
Schmidtmann ergänzte, sie verhandle im Gebiet Talstadt West derzeit wegen der Stützmauer entlang des Lauterbachs mit dem Eigentümer. Am Brestenberg gebe es eine kleine Umplanung. „Den Bühlepark haben wir auf gute Füße gestellt“, versicherte Schmidtmann, die bekanntlich zum Jahreswechsel nach Bad Dürrheim wechselt. Bis dahin wolle sie noch „einige Projekte auf gute Füße stellen“, versprach sie.