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    Trauer um den Burgpionier Lothar Späth

    Sein Herz schlug bis zuletzt für seine Heimatstadt

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    In den letzten Tagen traf in der Burgenstadt Schramberg eine traurige Nachricht ein: Lothar Späth, der führende Kopf der Burgpioniere auf dem Schlossberg, ist im Alter von 82 Jahren verstorben. Über mehr als 65 Jahre erforschte er die Geschichte der Burgen des Berneck- und Schiltachtales und die Geschichte der ehemaligen Herrschaft Schramberg. Ein Nachruf von Carsten Kohlmann.

    Schramberg. Für sein herausragendes Engagement hatte er im Jahr 2000 die Heimatmedaille des Landes Baden-Württemberg und im Jahr 2014 den Ehrenbrief der Großen Kreisstadt Schramberg erhalten.

    Der gebürtige Schramberger lebte seit 1970 mit seiner Familie in Ettlingen, wo er am heutigen Dienstag auch begraben wird. Seine Heimatstadt wird ihn mit einem letzten Gruß ehren und Freunde werden Erde vom Schlossberg und Tannenzweige aus dem Schwarzwald zu seiner letzten Ruhestätte bringen.

    Das letzte Mal war er am 15. Mai 2022 zur Eröffnung der ihm zu seinem 80. Geburtstag nachträglich gewidmeten Ausstellung „Alte Funde in neuem Licht – Burgenarchäologie in Schramberg“ in seiner alten Heimatstadt zu Gast. Die Ausstellung würdigte nochmals sein Lebenswerk. Das Begleitbuch ist heute eine bleibende Erinnerung an ihn.

    Lothar Späth wurde am 19. August 1941 als eines von zwei Kindern des Postangestellten Paul Späth  (1905 – 1972) und seiner Ehefrau Martha Späth (1912 – 2005) in Schramberg geboren. Von 1959 bis 1963 machte er in der Uhrenfabrik Gebrüder Junghans eine Berufsausbildung als Mechaniker und studierte von 1967 bis 1970 an der Fachhochschule für Maschinenbau in Ulm. Als Diplom-Ingenieur (FH) für Maschinenbau war er von 1970 bis 2002 bei der Firma Geiger International GmbH & Co. KG in Karlsruhe beschäftigt und auf Rechen für Kläranlagen spezialisiert.

    Burgpioniere

    Im Sommer 1956 begab sich Lothar Späth zusammen mit einigen anderen Jugendlichen auf dem Schlossberg auf „Schatzsuche“, die aber bald darauf vom Stadtbauamt aus Sicherheitsgründen untersagt wurde. In Abstimmung mit dem Landesdenkmalamt rief das Stadtbauamt aber zur Bildung einer Interessengemeinschaft zur Renovierung der Burgruine auf. Daraus entstanden 1957 die Burgpioniere, die bis 1977 in wechselnder Zusammensetzung auf dem Schlossberg ehrenamtlich arbeiteten.

    Lothar Späth entwickelte sich schon früh zum archäologischen Kopf der Burgpioniere und wurde bei der Dokumentation der Grabungen und Funde immer professioneller. Viele Wochenenden und viele Urlaube verbrachte er bis zum Ende der letzten Grabungen im Jahr 1985 auf dem Schlossberg, den er so gut wie niemand anderer kannte.

    abb 1 burgpioniere schlossberg 1958 dkpm stadtarchiv 140524
    Die Burgpioniere auf der Hohenschramberg im Jahr 1958. Von links nach rechts: Werner Hinger, Karl Schaub, Paul Späth, Otto Neudeck, Eugen Spinner, ?, Lothar Späth, Robert Haas, Siegfried Schaub, Heinrich Petri, Hermann Bendel und Leopold Knies. Foto: Oskar Roth

    Als Jugendlicher wäre er gerne Archäologe geworden. Da er sich diesen Traum nicht erfüllen konnte, ging er seiner großen Leidenschaft in seiner Freizeit nach.

    Dauerausstellung im  Schloss

    Zusammen mit der damaligen Museumsleiterin Gisela Lixfeld und der Praktikantin Bettina von Oppeln richtete er im Jahr 1985 die Dauerausstellung „Burgengeschichte“ im Stadtmuseum Schramberg ein. Eine der ersten Ausstellungen zur Archäologie des Mittelalters und der Frühen Neuzeit in Baden-Württemberg, die bis heute als beispielhaft gilt und an sein Lebenswerk auch in der Zukunft erinnern wird.

    Im Jahr 2001 übergab er dem Stadtarchiv Schramberg eine umfangreiche Dokumentation zur Burgengeschichte und zur Geschichte der Herrschaft Schramberg. Im Jahr 2014 richtete er zusammen mit dem Archäologen Bernd Günther für die nicht ausgestellten Funde ein Archäologisches Magazin im Stadtarchiv Schramberg ein.

    In der Zeitschrift „D’Kräz“ des Museums- und Geschichtsvereins Schramberg veröffentlichte er von 1982 bis 2009 zahlreiche Aufsätze über oft herausragende Archivfunde wie zum Beispiel eine von ihm entdeckte Karte der Herrschaft Schramberg aus dem Jahr 1609 und eine ebenfalls von ihm entdeckte Beschreibung des Schlosses aus dem Jahr 1610.

    Bescheidener Idealist

    Lothar Späth war zeitlebens ein großer Idealist von großer Bescheidenheit. Der Heimatliebe und dem Kameradschaftsgeist der Burgpioniere blieb er zeitlebens treu. „Sein Herz schlug bis zuletzt für seine Heimatstadt Schramberg“, schrieb sein Sohn Olaf Späth in der Nachricht vom Tod seines Vaters.

    Das Stadtarchiv und Stadtmuseum Schramberg wollen ihm deshalb auf dem Schlossberg zu seinem ersten Todestag im nächsten Jahr auch eine Gedenktafel widmen: „Zur Erinnerung an die Burgpioniere um Lothar Späth (1941 – 2024), die sich von den 1950er- bis 1980er-Jahren um die Erhaltung der Hohenschramberg und die Bewahrung der archäologischen Funde bei ihren Ausgrabungen verdient gemacht haben.“

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    In den letzten Tagen traf in der Burgenstadt Schramberg eine traurige Nachricht ein: Lothar Späth, der führende Kopf der Burgpioniere auf dem Schlossberg, ist im Alter von 82 Jahren verstorben. Über mehr als 65 Jahre erforschte er die Geschichte der Burgen des Berneck- und Schiltachtales und die Geschichte der ehemaligen Herrschaft Schramberg. Ein Nachruf von Carsten Kohlmann.

    Schramberg. Für sein herausragendes Engagement hatte er im Jahr 2000 die Heimatmedaille des Landes Baden-Württemberg und im Jahr 2014 den Ehrenbrief der Großen Kreisstadt Schramberg erhalten.

    Der gebürtige Schramberger lebte seit 1970 mit seiner Familie in Ettlingen, wo er am heutigen Dienstag auch begraben wird. Seine Heimatstadt wird ihn mit einem letzten Gruß ehren und Freunde werden Erde vom Schlossberg und Tannenzweige aus dem Schwarzwald zu seiner letzten Ruhestätte bringen.

    Das letzte Mal war er am 15. Mai 2022 zur Eröffnung der ihm zu seinem 80. Geburtstag nachträglich gewidmeten Ausstellung „Alte Funde in neuem Licht – Burgenarchäologie in Schramberg“ in seiner alten Heimatstadt zu Gast. Die Ausstellung würdigte nochmals sein Lebenswerk. Das Begleitbuch ist heute eine bleibende Erinnerung an ihn.

    Lothar Späth wurde am 19. August 1941 als eines von zwei Kindern des Postangestellten Paul Späth  (1905 – 1972) und seiner Ehefrau Martha Späth (1912 – 2005) in Schramberg geboren. Von 1959 bis 1963 machte er in der Uhrenfabrik Gebrüder Junghans eine Berufsausbildung als Mechaniker und studierte von 1967 bis 1970 an der Fachhochschule für Maschinenbau in Ulm. Als Diplom-Ingenieur (FH) für Maschinenbau war er von 1970 bis 2002 bei der Firma Geiger International GmbH & Co. KG in Karlsruhe beschäftigt und auf Rechen für Kläranlagen spezialisiert.

    Burgpioniere

    Im Sommer 1956 begab sich Lothar Späth zusammen mit einigen anderen Jugendlichen auf dem Schlossberg auf „Schatzsuche“, die aber bald darauf vom Stadtbauamt aus Sicherheitsgründen untersagt wurde. In Abstimmung mit dem Landesdenkmalamt rief das Stadtbauamt aber zur Bildung einer Interessengemeinschaft zur Renovierung der Burgruine auf. Daraus entstanden 1957 die Burgpioniere, die bis 1977 in wechselnder Zusammensetzung auf dem Schlossberg ehrenamtlich arbeiteten.

    Lothar Späth entwickelte sich schon früh zum archäologischen Kopf der Burgpioniere und wurde bei der Dokumentation der Grabungen und Funde immer professioneller. Viele Wochenenden und viele Urlaube verbrachte er bis zum Ende der letzten Grabungen im Jahr 1985 auf dem Schlossberg, den er so gut wie niemand anderer kannte.

    abb 1 burgpioniere schlossberg 1958 dkpm stadtarchiv 140524
    Die Burgpioniere auf der Hohenschramberg im Jahr 1958. Von links nach rechts: Werner Hinger, Karl Schaub, Paul Späth, Otto Neudeck, Eugen Spinner, ?, Lothar Späth, Robert Haas, Siegfried Schaub, Heinrich Petri, Hermann Bendel und Leopold Knies. Foto: Oskar Roth

    Als Jugendlicher wäre er gerne Archäologe geworden. Da er sich diesen Traum nicht erfüllen konnte, ging er seiner großen Leidenschaft in seiner Freizeit nach.

    Dauerausstellung im  Schloss

    Zusammen mit der damaligen Museumsleiterin Gisela Lixfeld und der Praktikantin Bettina von Oppeln richtete er im Jahr 1985 die Dauerausstellung „Burgengeschichte“ im Stadtmuseum Schramberg ein. Eine der ersten Ausstellungen zur Archäologie des Mittelalters und der Frühen Neuzeit in Baden-Württemberg, die bis heute als beispielhaft gilt und an sein Lebenswerk auch in der Zukunft erinnern wird.

    Im Jahr 2001 übergab er dem Stadtarchiv Schramberg eine umfangreiche Dokumentation zur Burgengeschichte und zur Geschichte der Herrschaft Schramberg. Im Jahr 2014 richtete er zusammen mit dem Archäologen Bernd Günther für die nicht ausgestellten Funde ein Archäologisches Magazin im Stadtarchiv Schramberg ein.

    In der Zeitschrift „D’Kräz“ des Museums- und Geschichtsvereins Schramberg veröffentlichte er von 1982 bis 2009 zahlreiche Aufsätze über oft herausragende Archivfunde wie zum Beispiel eine von ihm entdeckte Karte der Herrschaft Schramberg aus dem Jahr 1609 und eine ebenfalls von ihm entdeckte Beschreibung des Schlosses aus dem Jahr 1610.

    Bescheidener Idealist

    Lothar Späth war zeitlebens ein großer Idealist von großer Bescheidenheit. Der Heimatliebe und dem Kameradschaftsgeist der Burgpioniere blieb er zeitlebens treu. „Sein Herz schlug bis zuletzt für seine Heimatstadt Schramberg“, schrieb sein Sohn Olaf Späth in der Nachricht vom Tod seines Vaters.

    Das Stadtarchiv und Stadtmuseum Schramberg wollen ihm deshalb auf dem Schlossberg zu seinem ersten Todestag im nächsten Jahr auch eine Gedenktafel widmen: „Zur Erinnerung an die Burgpioniere um Lothar Späth (1941 – 2024), die sich von den 1950er- bis 1980er-Jahren um die Erhaltung der Hohenschramberg und die Bewahrung der archäologischen Funde bei ihren Ausgrabungen verdient gemacht haben.“

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