„Seefein“ bietet „Feines vom Bodensee“

„Seefeines“ – so nennen Tanja Kock und Wolfgang Fischinger ihr neues Projekt. Die beiden haben sich vorgenommen, hochwertige Bodenseeprodukte vom Erzeuger direkt zum Verbraucher zu bringen. Per Online-Shop, der noch im Aufbau ist, und ab Freitag, 31. Januar mit einem Pop-up-Laden in Schramberg-Sulgen.

Schramberg. Noch ist nicht alles perfekt. „Es fehlen an einer Wand noch ein paar Bilder“, so Fischinger. Ein befreundeter Maler vom Bodensee soll sie fertigen. Die Preisschilder auf Tontäfelchen werden noch geliefert. Auch das Gemüse- und Obstregal wird erst zur Eröffnung ganz frisch gefüllt sein.

Geschäftsidee am Bodensee geboren

Bei einem Pressetermin mit Oberbürgermeisterin Dorothee Eisenlohr und Wirtschaftsförderer Ralf Heinzelmann berichtete Fischinger, wie er auf die Idee mit der Direktvermarktung gekommen war: „Ich war in der IT-Branche tätig und irgendwann hat mich das nicht mehr gereizt.“ Er habe alles verkauft. Aus seiner Liebe zum Bodensee sei gemeinsam mit Tanja Kock die Idee der Direktvermarktung von Bodensee-Produkten entstanden. Sie seien an den See gezogen: „Es war wie im Paradies.“

Doch all die „tollen Produkte vom See“ seien hier nirgends zu haben, abgesehen von einem Obstmarkt an der Bundesstraße bei St. Georgen-Peterzell. Er habe mit Erzeugern und Händlern gesprochen und so ein Netzwerk aufgebaut. Die Idee sei, einen Online-Shop einzurichten, über den die Produkte vermarktet werden können. Später sei auch an eigene Läden gedacht gewesen.

Pop-up-Store-Idee weckte Interesse

Und dann seien sie in Medienberichten auf die Pop-up-Stores in Schramberg gestoßen. „Wir fanden das sehr spannend und haben überlegt, weshalb fangen wir nicht mit einem Laden hier an“, erinnert sich Tanja Kock. Bei der Stadtverwaltung seien sie auf offene Ohren gestoßen. Alles sei unkompliziert gelaufen, auch mit der Vermieterin.

Das sei die Idee, so OB Eisenlohr, Leute sollen risikoarm etwas ausprobieren können. „Wir hoffen natürlich, dass es funktioniert.“ Für drei Monate übernimmt bekanntlich die Stadt die Miete.

Vielfältiges Angebot

Im neuen „Seefein“-Laden finden sich nun Weine und Liköre vom Bodensee, Schnäpse und Marmeladen. Auch Honig gibt es in verschiedenen Sorten und natürlich jede Menge Säfte: von der 0,33 Liter-Flasche mit Aronia-Saft bis zum Fünf-Liter-Karton Apfelsaft. „Wir möchten eine breite Palette von Produkten anbieten, von preiswert bis hochwertig“, so Fischinger. Bislang führt „Seefein“ Produkte von zehn Anbietern. Perspektivisch will Fischinger 50 bis 100 Anbieter einbinden.

Immer freitags ist „Obst und Gemüsetag“. Da werden direkt vom See frische Produkte der Saison zu finden sein, kündigt Kock an. “Wir holen das direkt bei den Erzeugern ab.“ Man werde keine Ware zukaufen, sondern wirklich nur saisonales Gemüse und Obst anbieten.

Möbel gibt’s zunächst geliehen

Der leerstehende Textilladen brauchte eine kleine Auffrischung, die Wände sind frisch gestrichen. Statt Kleiderständern gibt es nun Regale. Damit sich die Pop-up-Betreiber nicht gleich Möbel kaufen müssen, hat die Stadt eine Vereinbarung mit Möbel-Neininger: Dort gibt es ein Lager mit gebrauchten Ladeneinrichtungen und Büromöbeln.

Die Pop-up-Interessierten wählen aus, was sie brauchen. Dieter Neininger liefert kostenlos und holt, wenn das Projekt ausläuft, die Möbel wieder ab. Funktioniert die Geschäftsidee, können sie mit Neininger über den Kauf der Möbel verhandeln, erläutert Wirtschaftsförderer Heinzelmann. „Die Transportkosten übernimmt die Wirtschaftsförderung.“

Das Interesse an ihrem neuen Geschäft spüren die beiden schon: „Immer wieder schauen Leute rein, und fragen uns, wann es los geht“, freut sich Kock. Am Freitag an 13 Uhr.

Info: Seefein eröffnet am Freitag im ehemaligen Textilgeschäft Steinhilber an der Bärenkreuzung in Sulgen. Die Öffnungszeiten sind dienstags 7 bis 13 Uhr mittwochs 13 bis 19 Uhr freitags 13 bis 19 Uhr und samstags 7 bis 13 Uhr. Montags und donnerstags geschlossen. Mehr auf www.seefeines.de