SULGEN. Jäh endete eine Fasnetsparty am Freitagabend in Schramberg-Sulgen: Nachdem ein Mann einem anderen ins Gesicht geschlagen hatte, stürzte dieser so unglücklich, dass er schwerste Kopfverletzungen erlitt. Er wurde mit einem Rettungshubschrauber der Schweizer Alpine Air Ambulance in eine Klinik gebracht. Feuerwehr und DRK-Rettungsdienst waren im Einsatz. Der mutmaßliche Schläger soll in Polizeigewahrsam sein, die Kripo ermittelt.
Update: Die Betreiberinnen und Betreiber der Kickerstube haben diese nach Abschluss der polizeilichen Ermittlungen geschlossen. Sie hätten noch in der Nacht Kontakt aufgenommen mit der Familie des Opfers, so eine Sprecherin. Dass die NRWZ nach dem Vorfall an der Kickerstube noch „Fasnet as usual“ erleben konnte, habe daran gelegen, dass die Polizei gebeten habe, den Betrieb bis zum Abschluss ihrer Ermittlungen vor Ort nicht einzustellen. Man wende sich gegen jede Form der Gewalt und bedauere den Vorfall zutiefst, so die Sprecherin.
Unser ursprünglicher Beitrag: „Sieben Monate für Faustschlag bei der Kickerstube in Sulgen.“ So titelte die NRWZ vor wenigen Tagen. Was das Landgericht nun aburteilte, war eine kurze, aber folgenreiche Schlägerei unter Betrunkenen während einer Fasnetsveranstaltung. An einem Fasnetsfreitag. So nun, vier Jahre später, offenbar erneut. Wie Augenzeugen vor Ort berichten, hat ein Gast der Kickerstube von einem anderen einen Schlag ins Gesicht erhalten. Das Opfer sei dann durch die Tür und außen auf eine Steintreppe gefallen. Der Mann sei mit dem Kopf aufgeschlagen und habe schwerste Verletzungen erlitten.
Die Security, in jüngster Vergangenheit noch wegen angeblich aggressiven Verhaltens an anderer Stelle in der Kritik, schritt nach Informationen der NRWZ sofort ein. Die Aufpasser trennten die Streithähne, riefen die Polizei und leisteten Erste Hilfe beim Opfer. Wenngleich die Verletzungen lebensbedrohlich sein sollen. Ein herbei gerufener Notarzt samt der Besatzung eines Rettungswagens kümmerten sich um den Geschlagenen und Gestürzten. Ob dem Schlag eine Auseinandersetzung vorausging, ist noch unklar.
Um den Schwerstverletzten rasch zu versorgen, ist ein Rettungshubschrauber hinzugerufen worden. Er kam aus der Schweiz, von der in Kloten stationierten Alpine Air Ambulance. Den Landeplatz richtete die Feuerwehr unter dem Kommando von Claus Dierberger her. Eigentlich auf der Rottweiler Straße, die am Gerätehaus entlang verläuft. Doch der Schweizer Pilot zog es vor, direkt vor der Fahrzeughalle und gleich hinter dem wartenden Rettungswagen zu landen. Dieser hatte den Patienten von der Kickerstube hertransportiert, der Notarzt versorgte den Schwerstverletzten.
Unterdessen an der Kickerstube: Fasnet as usual. Laute Musik, betrunkene junge Männer, leicht bekleidete junge Frauen. Eine Streife der Polizei soll den Schläger gleich mitgenommen haben, hieß es. Ein Team des Kriminaldauerdienstes kam hinzu, um Spuren zu sichern. Dass die Beamten von Besoffenen dabei angepöbelt wurden, steckten sie weg.