Wenn am 13. September die Schulen wieder mit dem Unterricht beginnen, dann haben sich die Schulleitungen und die Stadtverwaltung darauf gründlich vorbereitet. Corona sorgt auch zu diesem Schuljahresbeginn für viel Arbeit. Doch wahrscheinlich läuft es dieses Jahr besser als im vergangenen Jahr.
„Wir haben 30 Luftreinigungsgeräte bestellt“, berichtet Abteilungsleiterin Kerstin Flaig, „die sollten nächste Woche hier eintreffen.“ Die Lüfter werden etwa 43.000 Euro kosten, die Hälfte davon trägt der Bund. Auch jede Menge Schnelltests seien schon da. Eine weitere Tranche für die ersten beiden Schulwochen habe das Land schon für nächste Woche angekündigt.
Lüfter besonders in den Kitas
Bei den Lüftern habe zunächst der Fachbereich Umwelt und Technik die Schulen und Kindergärten unter die Lupe genommen und die Räume gesucht, die schlecht gelüftet werden können. Nur dort ist der Lüftereinsatz sinnvoll – und wird auch bezuschusst. Man habe etwa 30 Räume gefunden, die wegen baulicher Probleme in Frage kommen.
„Das sind hauptsächlich Räume in den Kitas“, so Flaig. Im Eckenhof, im alten Don-Bosco-Kindergarten und im Kindergarten Seilerwegle seien die Fenster teilweise so konstruiert, dass sie nur gekippt werden können. „Das hat man gemacht, damit Kinder nicht rausklettern können.“ Aber das Durchlüften sei so natürlich schwieriger. Bei den gut zu lüftenden Klassenzimmern werde wie in der Vergangenheit auf regelmäßiges Lüfte gesetzt.
Bei den CO2 Ampeln seien die Erhard Junghans-Schule und das Gymnasium bereits nach einer Spendenaktion gut versorgt. Für die Waldmössinger Grundschule und andere Schulen schaue man, wo noch Bedarf bestehe, erläutert Flaig.
Testen, testen, testen
Wie im vergangenen Schuljahr werden die Schulen alle Schülerinnen und Schüler zwei Mal pro Woche auf das Coronavirus testen. Das werden wie bisher dafür ausgebildete Lehrkräfte oder auch Ehrenamtliche übernehmen. Jugendliche die geimpft sind, brauchen sich nach den neuen Regeln nicht mehr testen lassen. „Wir legen es ihnen aber nahe, dass sie mitmachen“, so Flaig.
Neu ist auch, dass bei einem positiven Fall nicht mehr Quarantäne angeordnet wird, sondern dass dann die betreffende Klasse fünf Tage lang täglich getestet wird, um so weitere Fälle schnell zu erkennen. Bei den Grundschulen genügt ein negativer Test. Ziel ist bekanntlich, die Schulen nicht wieder schließen zu müssen.
Die Tennenbronner Schulleiterin und geschäftsführende Schulleiterin Tanja Witkowski war „überrascht über die neuen Regeln. Ich bin sehr gespannt wie es funktioniert.“ Sie hoffe nicht, dass man irgendwann doch wieder Kinder in Quarantäne schicken muss.
Neu sei auch, dass die Schulpflicht und die Anwesenheit in der Schule wieder für alle gelte. Im vergangenen Schuljahr konnten die Eltern entscheiden, ob sie ihre Kinder in die Schule schicken oder zu Hause lassen. In diesem Jahr gehe dies nur noch mit ärztlichem Attest, so Witkowski.
Kein neuer Komplett-Lockdown
Zu Schuljahresbeginn starte man wieder mit „Unterricht unter Pandemiebedingungen“, also AHA-Regeln und Maskenpflicht. Anders als bei den ersten Wellen seien inzwischen viele Lehrerinnen und Lehrer geimpft. An den weiterführenden Schulen auch schon etliche Jugendliche. Von daher ist Witkowski sicher, dass es nicht wieder zu einem Lockdown kommen werde. Sollte es doch so kommen, seien die Schulen inzwischen wesentlich besser auf das Homeschooling eingestellt. In Schramberg hätten die Schulen zuletzt alle mit dem Schulmanager-System gearbeitet. „Das hat gut funktioniert.“
Gegenwärtig versuchten die Schulen mit „Lernbrücken“ einzelnen Schülerinnen und Schülern dabei zu helfen, Versäumtes nach zu holen. Ein längerfristiges Programm soll in den kommenden zwei Jahren insbesondere Lücken in Mathe und Deutsch auszufüllen. Hier fürchtet Witkowski, dass andere Fächer hinten runter fallen. Andererseits sei erfreulich, dass nun an den Grundschulen wieder Arbeitsgemeinschaften am Nachmittag angeboten werden können. Da seien Vereine und andere außerschulische Partner sehr willkommen, sich einzubringen.
Schwimmunterricht: Unterstützung mit Freiwilligen-Sozialem-Jahr-Helfer
Eine frohe Nachricht hatte Kerstin Flaig noch für all diejenigen, die sich auf den Schwimmunterricht im neuen Schuljahr freuen. Der DLRG sei es wieder gelungen, einen FSJler für den Schwimmunterricht zu gewinnen. „Felix Huneck wird die Schulen beim schwimmunterricht unterstützen.“ Das geschehe in einer Kooperation der DLRG mit der Stadt. Die Kosten übernehme die Stadt zusammen mit dem Schramberger Kinderfonds. Bisher hatte Marcel Herzog als „Bufdi“ den Schwimmunterricht unterstützt.
Gut und lobenswert. Und was macht Rottweil?