Holprig – so war der Start an den Schulen und in vielen Kinder- und Jugendzimmern auch in Schramberg heute Morgen. Da der Unterricht ja coronabedingt in den meisten Fällen zuhause stattfindet, hatten sich die Schulen und auch die Softwarehersteller intensiv darauf vorbereitet.
Doch als dann der virtuelle Unterricht beginnen sollte, da lief es in vielen Fällen nicht. Trotz aller Vorbereitungen: „Es war klar, dass es nicht gleich klappt“, sagt etwa der Schulleiter der Erhard-Junghans-Schule in Schramberg Jörg Hezel. Er erinnert daran, dass vor etwa einem halben Jahr noch sehr wenig für den digitalen Unterricht aufgebaut war. Vor Weihnachten habe man die Abschlussklassen fernunterrichet und nun fast alle. Damit habe sich die Zahl der teilnehmenden Schüler etwa vervierfacht. Es sei kein Wunder, „dass das System da überlastet ist“, so Hezel.
Einheitliches System
Für die geschäftsführende Schulleiterin Tanja Witkowski von der Tennenbronner Schule war das ebenfalls keine Überraschung. Die Schramberger Schulen hätten sich auf ein Programm geeinigt: Schulmanager-online.de. Die Mitarbeiter der Firma hätten sich aber schon heute Vormittag gemeldet und die Probleme bedauert. Sie hätten sich während der Ferien intensiv auf den Schulstart vorbereitet und ihre Systeme verstärkt. Doch dann habe es an einer unerwarteten Stelle gehakt, bedauerte der Anbieter, und: „Wir arbeiten dran.“
Und tatsächlich: Später lief der Schulmanager wieder. „Ich hatte vorhin mit meinen Viertklässlern eine Videokonferenz und das hat funktioniert“, berichtet Witkowski. Sie weiß von anderen Schulen in anderen Orten mit anderen Programmen, dass es dort heute zum Beginn auch große Probleme gegeben habe. „Überall ‚Error‘- oder ‚overloaded‘-Hinweise.“
Damit die Schülerinnen und Schüler dennoch arbeiten konnten, hätte ihre Schule insbesondere für die Erstklässler, aber auch für andre Klassen vorab Arbeitsmaterial verschickt.
Jörg Hezel von der Erhard Junghans-Schule, einem Verbund aus Real- und Gemeinschaftsschule, hat den harten Start versucht. „Da gab es Mordsprobleme.“ Ihnen sei es darum gegangen, den Systemanbietern aufzuzeigen, dass das System überlastet ist. „Die sollen schnell nacharbeiten und nach Lösungen suchen“, so sein Plan. Das habe auch geklappt, denn nach und nach lief es besser, teilweise seien ganze Klassen in den Schulmanager rein gekommen. Es sei auch „kein Weltuntergang“, wenn es nicht gleich zu 100 Prozent laufe. Wichtiger sei, dass es in Zukunft funktioniere.
Wenn möglicherweise nächste Woche für einzelne Abschluss-Klassen der Präsenzunterricht wieder beginne, werde das mit Sicherheit nur im Wechselunterricht in kleinen Gruppen geschehen, ist Hezel überzeugt. Da sei noch vieles offen, aber „Wir sind flexibel, wir müssen flexibel sein.“
Bei der Notbetreuung laufe es reibungslos, berichtet Witkowski aus Tennenbronn. Dort würden 21 Kinder betreut, in Waldmössingen seien es 16.
Kitas: Notbetreuung wird unterschiedlich benötigt
Auch an den städtischen Kitas läuft die Notbetreuung, berichtet Abteilungsleiterin Kerstin Flaig. Dabei nehmen die Eltern diese Notbetreuung recht unterschiedlich in Anspruch. Im Kindergarten Seilerwegle besucht gerade mal ein Kind die Notbetreuung, im Don Bosco Kindergarten etwa zehn Prozent der dortigen Kita-Kinder. Beim Eckenhof-Kindergarten mit der Außenstelle Kirchplatz kommt etwa ein Viertel der Kinder in die Notbetreuung. Der Kindergarten Oberreute betreut fast 50 Prozent der Kinder. Diesen Kindergarten nutzen viele Berufstätige, die in den umliegenden Industriebetrieben arbeiten.
Infos, wann sie die Notbetreuung nutzen können, hätten die Eltern über die KitaApp erhalten, so Flaig. “Zudem finden die Eltern auf der städtischen Homepage (direkt von der Startseite aus im Coronavirus-Infobereich) und den Homepages der Kitas entsprechende Infos zur Notbetreuung.“