Während die Ladenbesitzer schon eifrig daran arbeiten, ihre Geschäfte nächste Woche zu öffnen, sind die Schulleiter noch eher ratlos, wie es in ihrem „Betrieb“ weiter geht.
„Uns liegen noch keine Informationen vor, weder zur erweiterten Notbetreuung noch zum Neubeginn“, so die geschäftsführende Schulleiterin der Schramberger Schulen Tanja Witkowski am Freitag. Die Ministerpräsidenten hatten am Mittwoch mit der Bundeskanzlerin vereinbart, dass die Schulen vorsichtig ab dem 4. Mai wieder geöffnet werden sollen. Auch wollen die Politiker, dass die Notbetreuung ausgedehnt wird.
„Wir wissen, dass an den weiterführenden Schulen Schüler bis Klasse 7 betreut werden sollen“, so der Leiter des Schramberger Gymnasiums Oliver Porsch. Es sollen auch weitere Berufsgruppen ein Anrecht auf die Notbetreuung erhalten, welche sei aber noch nicht bekannt.
Viele offene Fragen
Wenn ab dem 4. Mai der Unterricht für die Klassen 11 und 12 beginne, müsse man schauen, wie das zu organisieren sein wird. ist es möglichgrößere Schülergruppen in größeren Räumen zu unterrichten oder dürfen generell maximal 15 Schüler in einer Gruppe sein. „Es sind noch viele Fragen offen“, so Porsch.
Tanja Witkowski erwartet erste Hinweise am Montag. Am Mittwoch sei eine Telefonkonferenz der Schulleiter mit der Stadtverwaltung geplant. Da sollten die Hygienebestimmungen besprochen werden und wie diese in den einzelnen Schulen umgesetzt werden können.
Fernschule läuft – vaber nicht für alle gleich gut
Für alle Grundschuler und die meisten anderen Schüler werde das „homeschooling“, besser die Fernschule, noch deutlich über den 4. Mai andauern, sind sich Witkowski und Porsch einig. Die bisherigen Erfahrungen am Gymnasium und die Rückmeldungen der Schüler seien sehr positiv.
Allerdings sieht Porsch die Gefahr, dass zu große Ungleichheiten entstehen. Zum einen gebe es die Fleißigen, die in den letzten Wochen sehr viel gearbeitet haben, aber eben auch die die das ganze eher als „Coronaferien“ betrachteten. „Unsere Aufgabe als Schule ist es, jetzt in der zweiten Phase diese Differenzen zu schließen“, sagt Porsch und lobt dann seine Schülerschaft, die „eigentlich sehr gewissenhaft“ sei.
Auch an der Grundschule wird das Fernunterrichten noch mehrere Wochen andauern, ist Witkowski überzeugt. Auch sie ist sicher, dass die Klassen nach dieser Zeit heterogener sein werden. Aus den bisherigen Erfahrungen glaubt sie, dass die Betreuung der einzelnen Kinder intensiver werden müsse, damit nicht zu große Lücken entstehen.
Fernunterricht über mehrere Kanäle
Die Grundschule in Tennenbronn nutze verschiedene Kanäle, um die Kinder zu erreichen. „Wir haben vor den Osterferien allen Kindern Päckchen mit Lernstoff, Arbeitsmaterial aber auch einer kleinen Süßigkeit als Motivation geschickt.“ Außerdem nutze man die Nachrichtenfunktion des Leseförderprogramms Antolin.„Das ist sehr einfachzu bedienen und das kennen die Kinder aus dem Unterricht.“ Damit können sich die Kinder an ihre Lehrerinnen wenden und umgekehrt.
Außerdem hat die Schule eine eigene Homepage. Dort finden Eltern und Schüler die neuesten Verordnungen aber auch Tipps für die Freizeit zu Hause. Schließlich stehe sie mit den Elternvertretern im Kontakt und informiere diese über die neuen Entwicklungen.
So langsam würden alle wohl gerne wieder durchstarten, glaubt auch Witkowski. Die Schulleiter machten das Beste draus und schauten, dass sie die Situation für ihre Schule gut geregelt bekommen: „Da müssen wir durch.“