Schramberg (him) – Der Spatenstich für den neuen Don-Bosco-Kindergarten auf dem Schulcampusgelände werde hoffentlich zu einer „Initialzündung“ für das gesamte Projekt, so der Stuttgarter Architekt Stefan Kamm zur NRWZ. Ihn treibt die Sorge um, dass Schrambergs größtes Bauvorhaben ins Stocken geraten könnte.
Oberbürgermeisterin Dorothee Eisenlohr hat in ihrer Begrüßung wesentlich optimistischer geklungen. Sie hatte an den Wettbewerb für den Campus erinnert, den das Büro Kamm im Februar 2020 gewonnen hatte. Die Architektin und Partnerin Kalliopi Gkeka, die den Entwurf damals entwickelt hatte, war ebenfalls nach Schramberg gekommen und freute sich, dass es nun endlich losgeht.
Neue Namen
Der Neubau des Kindergartens sei der erste Realisierungsschritt für den Schulcampus, so Eisenlohr. Sie kündigte gleich an, dass die Schramberger sich an zwei neue Namen werden gewöhnen müssen: „Wir suchen für den Don Bosco-Kindergarten noch einen neuen Namen.“ Dafür soll es einen Wettbewerb geben.
Auch der Begriff Schulcampus passe nicht recht. Es soll ein „Bildungscampus“ werden, denn durch den Kindergarten finde auch die frühkindliche Bildung hier einen Platz, so Eisenlohr.
Stadt investiert sieben Millionen Euro
Auf dem Gelände habe die Baufirma bereits mit den Arbeiten begonnen. Entlang der Bahnhofstraße entsteht eine Stützmauer. Anschließend senken Spezialtiefbauer Bohrpfähle in den Untergrund, auf denen dann die Bodenplatte betoniert wird.
Eisenlohr erinnerte daran, dass der Gemeinderat nach der ursprünglichen Kostenschätzung von 5,8 Millionen Euro trotz der dann erfolgten Kostensteigerung auf etwa sieben Millionen Euro am Projekt festgehalten habe: „Kinder sind unsere Zukunft und wichtig. Deswegen nehmen wir das Geld in die Hand.“
Die Fertigstellung sei für Ende 2023 geplant. Dann können die Erzieherinnen und Erzieher 102 Kinder in vier Ü-3 Gruppen und einer U-3 Gruppe betreuen. Der neue Kindergarten sei als Familienzentrum geplant, so Eisenlohr. „Wir haben die Kinder und Eltern im Blick.“ Da es in Schramberg-Tal eine große Zahl von Familien mit Migrationshintergrund gebe, wolle man mehr Beratungsräume schaffen. „Uns ist die Beteiligung der Eltern wichtig.“
Ressourcenschonend
Das Gebäude werde aus Holz errichtet. Auf dem begrünten Flachdach werden Photovoltaik-Zellen Strom für eine Luft-Wasser-Wärmepumpe erzeugen, berichtete Eisenlohr weiter. Als besonders energiesparendes Gebäude werde es nur 40 Prozent des Primärenergieverbrauchs eines vergleichbaren Gebäudes haben.
Architekt Kamm ergänzte, dass die Holzbauweise viele Vorteile habe. Sie sei besonders ressourcenschonend. Allein dadurch, dass die 1600 Quadratmeter Decken nicht aus Beton hergestellt würden, spare man etwa 180 Tonnen CO2 ein. Auch der Neubau statt einer Sanierung im Bestand sei „zukunftsweisend“, versicherte er. Neue pädagogische Konzepte könne man so umsetzen. Auch die Energieeffizienz „wäre bei einem Umbau nicht zu erreichen“, betonte er.
Die am Bau Beteiligten statteten sich schließlich mit Spaten und Schutzhelmen aus, holten sich eine Schippe Sand und schleuderten sie fröhlich in Richtung Fotografen. Anschließend lud die Stadt noch zu einem kleinen Umtrunk am alten Don-Bosco-Kindergarten ein.