Beim Schulcampus sei man mit der Jury-Entscheidung für den Plan der Stuttgarter Architekten Kamm einen „großen Schritt weiter“, so Fachbereichsleiter Rudolf Mager im Gemeinderat. Andererseits werde sich noch vieles laufend weiterentwickelt, bis die endgültige, die Genehmigungsplanung stehe.
Nach der Entscheidung habe die Verwaltung schon die nächsten Vergabeverfahren auf den Weg gebracht. Bis Ende April werde das Büro Kamm auch „eine sehr präzise Kostenschätzung für den Kindergarten und das Schulgebäude liefern“, kündigte Mager an. Auch das Bebauungsplanverfahren sei auf dem Weg. Ein Verkehrskonzept, die Fuß- und Radwegverbindungen, eine Lösung für die Parkierung müssten noch entwickelt werden.
Aus vier mach eins
Der große Vorteil des neuen Plans sei, dass künftig ein Gebäude die vier bisherigen Gebäude ersetze: Die alte Graf-von-Bissingen-Schule, die alte Realschule, die Peter-Meyer-Schule und die alte AOK. Bis alles fertig sein wird, werde es immer wieder Übergangslösungen und Provisorien geben, kündigte Mager an.
Projektleiter Christoph Birkel erläuterte im Rat die Vorteile des Siegerentwurfs. Das große multifunktionale Foyer, die Klassenzimmer-Cluster, die gemeinsame Verwaltung von Peter-Meyer-Schule (PMS) und Erhard-Junghans-Schule (EJS).
Lob der Pädagogen
Die Schulleiter Jörg Hezel und Michael Kasper begrüßten ebenfalls den Siegerentwurf. Nach neun Jahren in Provisorien sei es „gut, dass es jetzt losgeht“, so Hezel von der EJS. Ihn freute sehr, dass eine Vielzahl von Wünschen, die die Pädagogen vorgebracht hätten, in den Plänen umgesetzt würde. „Das Gebäude wird sehr flexibel, so haben wir es uns gewünscht.“
Die beiden Schulen seien zwar grundsätzlich verschieden und hätten deshalb auch ihre je eigenen Bereiche. Andererseits nütze man vieles gemeinsam. Deshalb fand auch Kasper den Entwurf „sehr gelungen“, weil er sie bisherige Separierung auflöse. Gemeinsame Ganztagsbetreuung oder auch Arbeitsgemeinschaften seien möglich.
Parkierungsfrage noch offen
In der Diskussion machte Mager deutlich, dass das Parkierungsproblem noch nicht gelöst sei. Man wolle keine Tiefgaragenlösung wegen der hohen Kosten. Er rechne mit einer längeren Übergangszeit während der Bauphase. Da werde es ausreichend Parkplätze geben. Am Ende denke er im nördlichen Bereich des Campus an eine Lösung, möglicherweise ein Parkierungsgebäude. „Das müssen wir jetzt erledigen.“
Dominik Dieterle (CDU) fragte nach der Umsetzung, die nun doch eher in zwei Schritten (Kita und ein großes Schulgebäude) statt in mehreren kleineren Schritte erfolgen müsse. Mager versprach bis Ende April werde die Verwaltung auch ein Finanzierungskonzept vorlegen. Angesichts der Preissteigerungen beim Bau sei es vielleicht von Vorteil, wenn sich das ganze Vorhaben in drei statt in sechs Jahren umsetzen lasse.
Josef Günter (SPD/Buntspecht) fragte nach dem Heizkonzept. Auch hier vertröstete Mager auf Ende April, wenn die Pläne konkreter würden. OB die Hallenerweiterung schon beschlossene Sache sei, wollte Ralf Rückert (Freie Liste) wissen. Nein, so Mager, dies sei im Ideenteil, nicht im Realisierungsteil vorgesehen.
Nach ausführlicher Debatte stimmte der Rat geschlossen dafür, dass die Verwaltung vor einer Vergabe von Architekten-, Fachplaner- und Ingenieurleistungen einen Projekt- und Finanzierungsplan für den „Schulcampus“ vorlegen soll, aus dem der Finanzbedarf und der Ablauf des Projekts zu entnehmen ist.