Schramberg. Eine faustdicke Überraschung bescherten die Feuerwehrleute der Stadtverwaltung Anfang Oktober, als sie ihren langjährigen Chef, Werner Storz, nicht wieder als Stadtbrandmeister wählten. Storz war damals tief getroffen, blieb aber kommissarisch im Amt.
Die „Nicht-Wiederwahl“ hat auch bei den Feuerwehren im Umland und im gesamten Kreis für Verwunderung gesorgt. Storz ist auch stellvertretender Kreisbrandmeister – und bleibt das unabhängig von seinem Schramberger Amt.
Seit der Nicht-Wiederwahl am 1. Oktober ist nahezu ein Viertel Jahr ins Land gegangen, und ein Nachfolger oder eine Nachfolgerin sind nicht in Sicht. Bei einem Einsatz vor Weihnachten auf dem Tischneck scherzte Storz mit den Pressevertretern: „Sie wundern sich sicher, mich hier in dieser Funktion als Stadtbrandmeister zu sehen.“
Geregelter Ablauf
Der Fachbereichsleiter Recht und Sicherheit Matthias Rehfuß bestätigt auf Nachfrage der NRWZ, dass es wegen der Nicht-Wiederwahl am 1. Oktober eine außerordentliche Hauptversammlung der Feuerwehr Schramberg am 27. Oktober gab. Gemäß der Satzung muss eine solche Sitzung innerhalb einer vier-Wochen-Frist stattfinden.
Ziel dieser Sitzung sei gewesen, einen ehrenamtlichen Kommandanten zu finden. „Leider hat sich bei dieser Versammlung kein Angehöriger der Gesamtwehr zur Wahl gestellt“, so Rehfuß.
Deshalb musste laut Satzung der Feuerwehrausschuss der Oberbürgermeisterin ein Verzeichnis aller Angehörigen der Freiwilligen Feuerwehr vorlegen, „die sich aufgrund der Ausbildung und Bewährung im Feuerwehrdienst zur kommissarischen Bestellung eignen“. Auch diese Liste sei fristgemäß innerhalb von vier Wochen bei einer Ausschusssitzung am 24. November 2021 entstanden.
Gemeinderat wählt – aber wann? Und wen?
Rehfuß: „Der Gemeinderat wählt sodann einen der Angehörigen und die Oberbürgermeisterin ‚bestellt‘ diesen zum kommissarischen Stadtbrandmeister.“
Der Gemeinderat tagte am 9. Dezember letztmals in diesem Jahr. Auf der öffentlichen Tagesordnung gab es allerdings keinen entsprechenden Tagesordnungspunkt.
Solange bis ein kommissarischer Nachfolger für Storz bestellt ist, bleibt dieser im Amt. Zum weiteren Verfahren teilt Rehfuß mit: „In den darauf folgenden Monaten muss eine tragfähige, endgültige Lösung gefunden werden.“