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    Schrambergs OB: Niemand muss wild entsorgen

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    SCHRAMBERG – Immer wieder heiß diskutiert: Müll in der Stadt. Wer ist zuständig, warum  räumt die Stadt nicht schneller auf, was tun gegen illegale Müllablagerungen wie jüngst beim ehemaligen Schramberger Krankenhaus?

    Für die Fraktion SPD-Buntspecht hatte Mirko Witkowski im April einen Antrag gestellt und die Stadt aufgefordert zu prüfen, “auf welchem Weg die Sauberkeit in der Gesamtstadt verbessert werden kann“. Im Ausschuss für Umwelt und Technik des Gemeinderates berichtete Fachbereichsleiter Matthias Rehfuß, dass schon bisher in Schramberg etliche Dorf-Putz-Aktionen liefen: Die Grundschule in Waldmössingen sammelt im Frühjahr Müll. Die Angelsportler und die Bach-na-Fahrer kümmerten sich um die Schiltach und den Lauterbach.

    „Saubere-Stadt-Putzete“im nächsten Jahr

    „In Tennenbronn wird regelmäßig im Frühjahr durch die Angelsportvereine mit großem Aufwand die Schiltachaue von der Bachwirtschaft bis oberhalb des Dorfweihers von Müll befreit.“ Diese einzelnen Aktionen möchte die Stadt im kommenden Frühjahr zusammenfassen und als „gesamtstädtische Aktion angehen“.

    Bei dieser „Saubere-Stadt-Putzete“ könne das Engagement und das Bewusstsein der Bürgerinnen und Bürger in Bezug auf die Müllproblematik gebündelt werden. Auf Anregung aus der SPD-Buntspechtfraktion kündigte Oberbürgermeister Thomas Herzog an, dass man auch die Schulen und Vereine in diese Aktion mit einbeziehen werde.

     Geklärt sei bereits, dass die Stadtwerke Schramberg Warnwesten für die Teilnehmer zur Verfügung stellen werden. „Und für ein gemeinsames anschließendes Vesper werden wir auch noch sorgen.“

    Müll wegwerfen wird Ordnungswidrigkeit

    Rehfuß kündigte weiter an, dass er im Herbst dem Rat eine neue Polizeiverordnung vorlegen werde. Darin werde dann erstmals auch aufgenommen, dass das Wegwerfen von Müll, Kaugummi oder Zigarettenstummeln eine Ordnungswidrigkeit darstellt und mit einem Bußgeld geahndet werden kann. Rehfuß versicherte aber auch, dass der Vollzugsdienst da nicht allzu viel ausrichten werde. „Die Leute werfen ja nicht direkt vor dessen Augen was weg.“

    Bauhof im Dauereinsatz

    Bauhofleiter Steffen Auber zeigte den Ratsmitgliedern auf, welch umfangreiches Reinigungsprogramm die Bauhofmitarbeiter leisteten: „An sechs Tagen in der Woche werden täglich 219 Papierkörbe im Stadtgebiet geleert. Die Stadtreinigung säubert an fünf Tagen pro Woche 33 Plätze und Anlagen.“ Zudem seien von April bis November zwei Kehrmaschinen an fünf Tagen in der Woche auf Straßen, Plätzen und Gehwegen unterwegs.

    Stefan Gaiselmann sorgt für Sauberkeit beim Bernecksportplatz. Foto: him

    Als Beispiel berichtete Auber, dass sechs seiner Leute am Neujahrsmorgen ab 6 Uhr in der Stadt unterwegs waren und etwa zehn Kubikmeter Überreste von Raketen und Krachern, Flaschen und Chipstüten eingesammelt hätten.

    Reinemachen nach Silvester. Archiv-Foto: him

    In der Diskussion wies Oberbürgermeister Thomas Herzog darauf hin, dass die Entsorgung des Mülls natürlich Sache des Verursachers sei, “sonst zahlt die Allgemeinheit“. Oskar Rapp bat, erneut zu prüfen, wie im Tennenbronner Außenbereich die „Gelben Säcke“ zur Abholung bereit gestellt werden können, ohne dass sie von Tieren aufgerissen werden. Patrick Fleig pflichtete ihm bei, das sei „ein Ärgernis am neuen Auerhahn-Weg“. Herzog verwies auf die Haushaltsberatungen im Herbst.

    Wilder Müll:  erst ermitteln, dann entsorgen

    Zu den immer wieder auftretenden Sperrmüllhaufen in der Stadt erklärte Rehfuß, die Stadt müsse zunächst versuchen, den Verursacher zu ermitteln und zur Beseitigung auffordern. Erst wenn das nicht gelinge, komme der Bauhof. „Dass es die Bürger stört, können wir gut verstehen“, so Rehfuß, „aber wenn wir zu schnell  aufräumen, machen wir es dem Verursacher zu leicht.“ Im Ergebnis steige dann die Zahl der illegalen Müllhaufen.

    Hier lagerte bis Donnerstag ein Sperrmüllhaufen. Da der Verursacher nicht zu ermitteln war, hat die Stadt ihn nun beseitigen lassen. Foto: him

    OB Herzog appellierte an die Bürgerschaft, die Sperrmüllmöglichkeiten zu nutzen: „Niemand muss wild entsorgen.“

    Info: Im Jahr 2018  hat die Stadt für die Reinigungsleistungen fast 365.000 Euro ausgegeben. Das Leeren der Papierkörbe kostete gut 106.000 Euro, das Säubern Plätze und Anlagen: 68.000 Euro Für den Einsatz der beiden Kehrmaschinen zahlte die Stadt fast: 190.000 Euro. Die Entsorgung des gesammelten Mülls und Kehrichts kostete etwa 47.000 Euro. Die Beseitigung des „wilden Mülls“ kam mit 1192 Euro sehr günstig.

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    Martin Himmelheber (him)
    Martin Himmelheber (him)
    ... begann in den späten 70er Jahren als freier Mitarbeiter unter anderem bei der „Schwäbischen Zeitung“ in Schramberg. Mehr über ihn hier.

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