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    Stadt lässt Grundlagen für Mobilitätsstudie erfassen / Staus sorgen teilweise für Ärger / Haushaltsbefragung im Oktober

    Schramberger Verkehrszählung angelaufen

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    Pünktlich um sieben Uhr standen heute Morgen die Schülerinnen und Schüler des Abi-Jahrgangs an den Einfallstraßen in Schramberg. Statt Mathe oder Französisch stand heute „Verkehrszählung“ auf dem Stundenplan. An jeweils vier Stationen im Tal und in Sulgen haben sie zunächst bis 10 Uhr die Verkehrsteilnehmer befragt. Eine zweite Zählrunde steigt dann am Nachmittag. Alle anderen Schülerinnen und Schüler des Gymnasiums haben heute Wandertag.

    Schramberg. An der Ecke Kirnbachstraße/Berneckstraße haben sich etwa  ein halbes Dutzend Gymnasiastinnen und Gymnasiasten postiert. Ebenfalls dabei ist eine Polizeibeamtin, alle in gelben Warnwesten. Die Polizistin hält die Hand hoch und stoppt ein Auto. Ein Schüler geht zur Beifahrertür. „Darf ich Sie etwas fragen?“ Die Autofahrerin hat nichts dagegen.

    Zahlen für Mobilitätskonzept

    Und so arbeitet Etienne Herzog seine Liste ab. „Wir befragen die Autofahrer für eine Studie zum Mobilitätskonzept“, erzählt er. Er hat einen Befragungsbogen auf einem Clipboard. Darauf muss er eintragen, woher die Verkehrsteilnehmer kommen und welchen Grund sie für die Fahrt angeben.

    Gleich um 7 Uhr seien viele auf dem Weg zur Arbeit gewesen. „Einige waren genervt, weil sie nicht pünktlich ankommen“, so Etienne. Da gab’s auch längere Staus, besonders auf der Bundesstraße Richtung Tal. Die Stadt hatte zwar angekündigt, dass Ende September die Verkehrszählung stattfinden wird, das genaue Datum aber offengelassen, damit die Daten nicht verfälscht werden.

    Detaillierter Fragebogen. Foto; him

    An der Zählstelle zählen zwei Schülerinnen alle Autos und Motorräder, die stadtauswärts fahren. Befragt werden nur diejenigen, die in die Stadt wollen. Ab 8 Uhr sei es ruhiger geworden, berichtet Etienne. „Seit halb neun geben viele an, sie müssten zum Arzt.“ Um 10 Uhr endet die erste Zählphase. Doch am Nachmittag kommt dann die zweite Zählung: Von 15 bis 19 werden die jungen Leute dann die Verkehrsteilnehmer, die stadtauswärts fahren, befragen.

    Autos zählen. Foto: him

    Am Mittwoch hatte das beauftragte Institut die Schülerinnen und Schüler für ihre Aufgabe geschult, auch wie man mit genervten Autofahrern umgehen soll. Es sei aber schon gut, dass die Polizistin da sei, erzählt Etienne, dass dämpfe den Unmut so mancher Autofahrer auf die jungen Verkehrszählerinnen und -Zähler. „Manche haben versucht, zu überholen, die hat die Polizistin dann ganz schnell gestoppt.“

    Berliner und Abikassenzuschuss als Lohn

    Für die „12er“ zahlt sich das ganze auch materiell aus: „Die Stadt spendiert uns was für die Abikasse“, verrät Etienne. Und dann gibt es natürlich auch sehr nette Auto- oder in dem Fall Lieferwagenfahrer: In Sulgen kam Konrad Brantner in eine Zählstelle und versprach den Jugendlichen, er bringe frische Brötchen vorbei.

    Das sei dann in der WhatsApp-Gruppe ganz schnell rumgegangen – und Brantner habe zugesagt, auch die anderen Gruppen würden bedacht, berichtet Etienne.

    Etienne Herzog und Sara Herzog freuen sich über Berliner und Brötchen. Foto: him

    Und keine Minute später kommt der Brantner-Bäck-Lieferwagen vom Hardt und hat frische Berliner und Brötchen dabei. Kleiner Nachteil: Mit vollem Munde zählt sich‘s schlecht.

    „Du, Herr Speckhardt“

    Übrigens: Fast alle der Zählenden an der Kirnbachstraße waren gestern Abend noch bis gegen 23 Uhr bei der Generalprobe für „Junghans – das Musical“ engagiert. Ob am Bass im Orchester, als Tänzerin oder Tänzer auf der Bühne, als Souffleuse oder als Darstellerin. Und dann das: Die „Elisabeth“ fragt Berliner mampfend den Reporter: „Du, Herr Speckhardt, wie heißt Du eigentlich richtig?“

    In einer Pressemitteilung der Stadt erläutert Hannes Herrmann den Hintergrund der Zählaktion und was noch geplant ist:

    Auch 4000 Haushalte werden befragt

    „Um das aktuelle Mobilitätsverhalten in Schramberg zu erfassen, wird neben der Befragung im fließenden Verkehr auch eine Haushaltsbefragung durchgeführt. Die Ergebnisse liefern ein aktuelles Bild der Verkehrssituation und der zurückgelegten Wege an einem festgelegten Tag und können damit auch als Grundlage für weitere Maßnahmen dienen. Der Erhebungsstichtag des Wegetagebuchs ist der 10. Oktober.

    Die BrennerPlan GmbH wird im Auftrag der Stadtverwaltung die Bürgerinnen und Bürger der Stadt Schramberg zu ihrer Mobilität befragen. 4000 zufällig ausgewählte Haushalte erhalten die Befragungsunterlagen per Post. Die Briefe werden voraussichtlich ab dem 5.Oktober bei den entsprechenden Personen eingehen.

    Das genaue Vorgehen ist ausführlich in den Briefen erläutert. Fragen können an die in den Briefen angegebenen Kontaktpersonen gerichtet werden. Die Fragebögen können online ausgefüllt oder kostenfrei per Post zurückgeschickt werden.

    Bestandsaufnahme

    Mit der Haushaltsbefragung erhält die Stadt eine Bestandsaufnahme der werktäglichen Verkehrsteilnahme. Sie liefert Erkenntnisse darüber wann, wie viele, womit und zu welchem Zweck Wege in Schramberg zurückgelegt werden. Darüber hinaus möchte das Büro BrennerPlan GmbH auch die Meinungen und Einschätzungen der Schramberger Bürgerinnen und Bürger zu Verkehrsthemen erfahren.

    Die Stadt Schramberg bittet deshalb alle zufällig ausgewählten Bürgerinnen und Bürger an der Umfrage teilzunehmen, denn eine hohe Rücklaufquote ist für aussagekräftige Ergebnisse und damit für die zukünftig wachsenden Mobilitätsbedürfnisse sehr wichtig.“

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    Martin Himmelheber (him)
    Martin Himmelheber (him)
    ... begann in den späten 70er Jahren als freier Mitarbeiter unter anderem bei der „Schwäbischen Zeitung“ in Schramberg. Mehr über ihn hier.

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    Das interessiert diese Woche

    Pünktlich um sieben Uhr standen heute Morgen die Schülerinnen und Schüler des Abi-Jahrgangs an den Einfallstraßen in Schramberg. Statt Mathe oder Französisch stand heute „Verkehrszählung“ auf dem Stundenplan. An jeweils vier Stationen im Tal und in Sulgen haben sie zunächst bis 10 Uhr die Verkehrsteilnehmer befragt. Eine zweite Zählrunde steigt dann am Nachmittag. Alle anderen Schülerinnen und Schüler des Gymnasiums haben heute Wandertag.

    Schramberg. An der Ecke Kirnbachstraße/Berneckstraße haben sich etwa  ein halbes Dutzend Gymnasiastinnen und Gymnasiasten postiert. Ebenfalls dabei ist eine Polizeibeamtin, alle in gelben Warnwesten. Die Polizistin hält die Hand hoch und stoppt ein Auto. Ein Schüler geht zur Beifahrertür. „Darf ich Sie etwas fragen?“ Die Autofahrerin hat nichts dagegen.

    Zahlen für Mobilitätskonzept

    Und so arbeitet Etienne Herzog seine Liste ab. „Wir befragen die Autofahrer für eine Studie zum Mobilitätskonzept“, erzählt er. Er hat einen Befragungsbogen auf einem Clipboard. Darauf muss er eintragen, woher die Verkehrsteilnehmer kommen und welchen Grund sie für die Fahrt angeben.

    Gleich um 7 Uhr seien viele auf dem Weg zur Arbeit gewesen. „Einige waren genervt, weil sie nicht pünktlich ankommen“, so Etienne. Da gab’s auch längere Staus, besonders auf der Bundesstraße Richtung Tal. Die Stadt hatte zwar angekündigt, dass Ende September die Verkehrszählung stattfinden wird, das genaue Datum aber offengelassen, damit die Daten nicht verfälscht werden.

    Detaillierter Fragebogen. Foto; him

    An der Zählstelle zählen zwei Schülerinnen alle Autos und Motorräder, die stadtauswärts fahren. Befragt werden nur diejenigen, die in die Stadt wollen. Ab 8 Uhr sei es ruhiger geworden, berichtet Etienne. „Seit halb neun geben viele an, sie müssten zum Arzt.“ Um 10 Uhr endet die erste Zählphase. Doch am Nachmittag kommt dann die zweite Zählung: Von 15 bis 19 werden die jungen Leute dann die Verkehrsteilnehmer, die stadtauswärts fahren, befragen.

    Autos zählen. Foto: him

    Am Mittwoch hatte das beauftragte Institut die Schülerinnen und Schüler für ihre Aufgabe geschult, auch wie man mit genervten Autofahrern umgehen soll. Es sei aber schon gut, dass die Polizistin da sei, erzählt Etienne, dass dämpfe den Unmut so mancher Autofahrer auf die jungen Verkehrszählerinnen und -Zähler. „Manche haben versucht, zu überholen, die hat die Polizistin dann ganz schnell gestoppt.“

    Berliner und Abikassenzuschuss als Lohn

    Für die „12er“ zahlt sich das ganze auch materiell aus: „Die Stadt spendiert uns was für die Abikasse“, verrät Etienne. Und dann gibt es natürlich auch sehr nette Auto- oder in dem Fall Lieferwagenfahrer: In Sulgen kam Konrad Brantner in eine Zählstelle und versprach den Jugendlichen, er bringe frische Brötchen vorbei.

    Das sei dann in der WhatsApp-Gruppe ganz schnell rumgegangen – und Brantner habe zugesagt, auch die anderen Gruppen würden bedacht, berichtet Etienne.

    Etienne Herzog und Sara Herzog freuen sich über Berliner und Brötchen. Foto: him

    Und keine Minute später kommt der Brantner-Bäck-Lieferwagen vom Hardt und hat frische Berliner und Brötchen dabei. Kleiner Nachteil: Mit vollem Munde zählt sich‘s schlecht.

    „Du, Herr Speckhardt“

    Übrigens: Fast alle der Zählenden an der Kirnbachstraße waren gestern Abend noch bis gegen 23 Uhr bei der Generalprobe für „Junghans – das Musical“ engagiert. Ob am Bass im Orchester, als Tänzerin oder Tänzer auf der Bühne, als Souffleuse oder als Darstellerin. Und dann das: Die „Elisabeth“ fragt Berliner mampfend den Reporter: „Du, Herr Speckhardt, wie heißt Du eigentlich richtig?“

    In einer Pressemitteilung der Stadt erläutert Hannes Herrmann den Hintergrund der Zählaktion und was noch geplant ist:

    Auch 4000 Haushalte werden befragt

    „Um das aktuelle Mobilitätsverhalten in Schramberg zu erfassen, wird neben der Befragung im fließenden Verkehr auch eine Haushaltsbefragung durchgeführt. Die Ergebnisse liefern ein aktuelles Bild der Verkehrssituation und der zurückgelegten Wege an einem festgelegten Tag und können damit auch als Grundlage für weitere Maßnahmen dienen. Der Erhebungsstichtag des Wegetagebuchs ist der 10. Oktober.

    Die BrennerPlan GmbH wird im Auftrag der Stadtverwaltung die Bürgerinnen und Bürger der Stadt Schramberg zu ihrer Mobilität befragen. 4000 zufällig ausgewählte Haushalte erhalten die Befragungsunterlagen per Post. Die Briefe werden voraussichtlich ab dem 5.Oktober bei den entsprechenden Personen eingehen.

    Das genaue Vorgehen ist ausführlich in den Briefen erläutert. Fragen können an die in den Briefen angegebenen Kontaktpersonen gerichtet werden. Die Fragebögen können online ausgefüllt oder kostenfrei per Post zurückgeschickt werden.

    Bestandsaufnahme

    Mit der Haushaltsbefragung erhält die Stadt eine Bestandsaufnahme der werktäglichen Verkehrsteilnahme. Sie liefert Erkenntnisse darüber wann, wie viele, womit und zu welchem Zweck Wege in Schramberg zurückgelegt werden. Darüber hinaus möchte das Büro BrennerPlan GmbH auch die Meinungen und Einschätzungen der Schramberger Bürgerinnen und Bürger zu Verkehrsthemen erfahren.

    Die Stadt Schramberg bittet deshalb alle zufällig ausgewählten Bürgerinnen und Bürger an der Umfrage teilzunehmen, denn eine hohe Rücklaufquote ist für aussagekräftige Ergebnisse und damit für die zukünftig wachsenden Mobilitätsbedürfnisse sehr wichtig.“

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