Die Bauarbeiten am Göttelbacheinlauf und im Untergrund des Paradiesplatzes laufen inzwischen nach Plan. Das hat Gerhard Holzbaur vom Regierungspräsidium Freiburg bei einer Baustellenbesichtigung am Donnerstagnachmittag berichtet. Es bleibe beim – um zwei Monate nach hinten geschobenen – Zeitplan, wonach die Einspurigkeit noch bis Ende Oktober andauern wird.
Grund dafür sind die nicht ausreichend stabilen Seitenmauern am Bacheinlauf. Dort, so Holzbaur, müssten erst die alten Mauern abgetragen werden. Dies geschieht derzeit. Dann betonieren die Bauarbeiter neue Fundamente, auf die dann die neuen Stützmauern kommen. Schließlich betonieren sie die neue Überbauplatte über den Bach.
Frank Dieterle von der Baufirma Dizwo berichtet, dass Spezialisten zunächst Löcher in die bestehenden Betonwände gebohrt haben, damit man anschließend den Beton sauber aussägen kann. Diese Arbeiten sollen am Freitag beginnen. Nächste Woche werden dann die Fundamente vorbereitet.
Die Verschalung für die Überbauplatte muss so aufgebaut werden, dass sie einem möglichen Hochwasser standhält und für die Bauarbeiter im Untergrund der Fluchtweg frei bleibt.
Hochwasserwarnung hat funktioniert
Bei einem starken Gewitter vor ein paar Wochen in Sulgen habe es gerade 20 Minuten gedauert, bis die Göttelbachverdolung unter Wasser stand, berichtet Dieterle: „Die Hochwasserwarnanlage hat funktioniert.“ Zunächst war das Hochwasserrückhaltebecken beim ehemaligen Autohaus Hils in Sulgen vollgelaufen und dann kamen die Wassermassen im Tal an.
Das Wasser in der Verdolung steige zwar nur auch 780 bis 80 Zentimeter, aber: „Stehen kannst Du da nicht mehr“, versichert Dieterle. Im Kanal haben die Bauarbeiter ein Podest errichtet, auf das im Notfall schnell Geräte und Werkzeuge abgelegt werden können.
Betonsanierung kann weiter gehen
In der Verdolung selbst gehen die Arbeiten unterdessen weiter. In den vergangenen Wochen hatten Spezialisten mit Hochdruckwasserstrahlen den losen beton entfernt und den darunter liegenden Baustahl gereinigt, berichtet Holzbaur. „Auf die freigelegten Stellen wird jetzt Spritzbeton aufgetragen.“
Beim Bau um 1968 hatte man die Abdeckung über dem Baustahl mit nur etwa zwei Zentimetern zu dünn gewählt. Heute würde man mindestens 5,5 Zentimeter Beton über den Stahl anbringen, um ihn vor Korrosion zu schützen, erläutert Dieterle. Die Nahtstellen zwischen den Betonteilen füllen die Bauarbeiter mit einem speziellen Abdichtungsgel aus.
Winterpause oder Weiterbau? Entscheidung Ende Oktober
Wie es nach Abschluss der derzeitigen Arbeiten weiter geht, werde man Ende Oktober entscheiden, so Holzbaur. Je nach Großwetterlage beginne man noch mit den weiteren Bauarbeiten vor dem ehemaligen Lichtspielhaus. Dort wird die Straße geöffnet und das Gewölbe von oben her saniert. Für diese Arbeiten mit Epoxidharz sind aber bestimmte Temperaturen erforderlich.
Möglicherweise werden deshalb die Arbeiten über den Winter eingestellt und im kommenden Frühjahr erst fortgesetzt. Trotz der Verzögerung beim Einlaufbauwerk ist Holzbaur mit den Baufirmen sehr zufrieden. „Es hat super funktioniert bisher.“