Der langersehnten Zuschussbescheid des Bundes ist „auf dem Weg“. Diese gute Nachricht zur Schwimmbadsanierung in Tennenbronn hat Stadtwerkechef Peter Kälble an den Anfang seines Berichts zum Stadt der Sanierungen gestellt.
Er entschuldigte sich am Donnerstagabend im Gemeinderat dafür, dass er „überfallartig“ in der Sitzung des Verwaltungsausschusses das Thema erst unter „Bekanntgaben“ angesprochen hatte. Die Verzögerung dieser Zuschusszusage sorgt nämlich dafür, dass das Schwimmbad erst 2022 eröffnet werden kann, wie Kälble den Räten erläuterte.
Immerhin geht es beim Zuschuss des Bundes um 1,5 Millionen Euro. Ohne diesen Zuschuss wäre das Gesamtprojekt mit 5,5 Millionen Euro nicht zu stemmen. Neben dem Bundeszuschuss gibt es noch vom Land 1,2 Millionen aus einem anderen Topf. Für den Bundeszuschuss habe das Projekt aufwändig neu berechnen müssen. Dennoch habe man sehr lange auf den erlösenden Bescheid gewartet, aber am Morgen habe er per E-Mail vom zuständigen Sachbearbeiter erfahren, dass der Bundes-Förderbescheid „raus ist“.
Ausschreiben ohne Bescheid zu riskant
Sobald er den Bescheid tatsächlich in Händen habe, könne man eine erste Ausschreibungstranche in Höhe von 2,7 Millionen Euro auf den Weg bringen. Das Problem: „Eigentlich wollten wir heute ja die Aufträge vergeben“, so Kälble. Ohne Förderbescheid ausschreiben und gar Aufträge vergeben, gehe nicht. Dann hätte man den 1,5 Millionen Euro Zuschuss gefährdet, erläuterte Kälble auf eine entsprechende Frage von Jürgen Reuter („Aktive Bürger“). Gerade bei einer Doppelförderung wäre ihm das Risiko zu groß.
Da nun die Ausschreibung erst anläuft und frühestens im September die Aufträge vergeben werden können, rutscht der Zeitplan nach hinten. Eine Eröffnung wäre erst im September 2021 möglich. „Das macht keinen Sinn“, so Kälble. Ob man die Bauarbeiten über Prämien beschleunigen könnte, sei er gefragt worden. Davon aber hätten ihm die Planer abgeraten. Das führe lediglich zu “Pfusch am Bau“. Ein Bau für 5,5 Millionen Euro sei nicht in acht Monaten machbar.
Neuer Zeitplan hat auch Vorteile
Deshalb werde man nun die Ausschreibung etwas nach hinten schieben und im November die Aufträge vergeben. Kälble hofft auf einen „antizyklischen Effekt“ bei den Stahlbecken.
Der neue Zeitplan sieht nun vor, dass die Bauarbeiten im März 2021 nach der Winterpause beginnen und bis Dezember abgeschlossen sind. Im Frühjahr 22 sollen die restarbeiten erledigt und Ende April der probebetrieb beginnen. Am 15. Mai 2022 ist die Eröffnung geplant.
Die spätere Eröffnung brächte eine „deutlich verbesserte Planbarkeit“, so Kälble. Auch müsse keine Winterbaustelle eingerichtet werden. Der Haushalt der Stadt werde entlastet, weil sich die Kosten auf zwei Jahre verteilten und schließlich entfielen etwa 200.000 Euro Defizit aus dem Freibadbetrieb.
Gemeinderäte können damit leben
Thomas Brugger erklärte für die CDU-Fraktion, sie könne „mit der Verzögerung leben“. Die Ursache sei beim Bund zu suchen. „Die meisten werden dafür Verständnis haben.“ Auch Brugger sah den Vorteil, wenn unter weniger Zeitdruck gebaut werde.
Tanja Witkowski (SPD/Buntspecht) meinte bedauernd: „Wir müssen es hinnehmen.“ Sie fragte, ob zumindest 2021 die Revisionszeiten im „Badschnass“ im Sommer verkürzt würden. Dazu gab es von Kälble ein knappes: „Ja.“