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    Schramberger Familiendrama: „Die Unruh des Herrn Junghans“

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    Aus einer kleinen Auftragsarbeit für eine Versammlung des Alpenvereins ist nun ein abendfüllendes Familiendrama entstanden: Am 23. November feiert die Theaterwerkstatt Schramberg die Premiere von „Die Unruh des Herrn Junghans“ und zeigt damit „ein Stück Schramberger Stadtgeschichte“, so der Untertitel. Geschrieben haben Lars Bornschein und Roland Eisele das Stück. Bei einem Pressegespräch haben sie über die Entstehung, das Feilen am Text und die schwierigen Probenbedingungen berichtet.

    „Die Initialzündung kam eigentlich von Matthias Kaupp“, erinnert sich Lars Bornschein. Kaupp organisierte für die Sektion Oberer Neckar des Alpenvereins eine Jubiläumsveranstaltung im November 2019 in der Szene 64. Er bat die Theaterwerkstatt, in einer viertel Stunde einen kurzen szenischen Abriss der Geschichte der Familie Junghans zu spielen. „Wir haben ein paar Szenen geschrieben und aufgeführt“, erzählt Bornschein.

    Weil die Szenen recht großen Anklang gefunden hätten, sei die Theaterwerkstatt da dran geblieben und habe beschlossen, „etwas Abendfüllendes“ draus zu machen.

    Corona bremst  aus

    Doch dann kam Corona und das Projekt „wackelte lange vor sich hin“, so Eisele. Mit einem Förderzuschuss des Bundes deutscher Amateurtheater kam dann wieder Schwung in die Sache. Der Drehbuchautor und Regisseur Jürgen von Bülow half dem Autorenteam bei mehreren Online-Workshops auf die Sprünge.

    „Er hat uns Tipps gegeben, wie wir das Stück dramaturgisch aufpeppen könnten“, erinnert sich Bornschein. Von Bülow habe ihnen auch in der Coronazeit den nötigen „Anschubser“ gegeben, um wieder in Fahrt zu kommen, weiß Eisele.

    Büste von Arthur Junghans im Stadtmuseum. Im Hintergrund die Kunstuhr von der Weltausstellung in Paris 1896, die im Stück auch eine Rolle spielt. Foto: him

    Zum Inhalt des Stückes

    Das Stück beginnt 1870, also nicht mit der Gründung der Firma, sondern nach dem Tod des Firmengründers Erhard Junghans. Seine Witwe Luise übernimmt die Firma, die zu der Zeit auf wackligen Füßen steht. Die Söhne Erhard und Arthur sind noch zu jung und unerfahren, um Verantwortung zu übernehmen.

    Paul Landenberger, der schon dem Firmengründer als rechte Hand beigestanden hat, wird Prokurist und technischer Leiter. Erhard kümmert sich um seine Strohhutmanufaktur in Alpirsbach und die Junghans-Finanzen. Arthur schickt Luise nach Amerika „ zum Spionieren“, so Bornschein. Landenberger verliebt sich in Frieda Junghans, die Schwester der beiden. Damit gehört Paul zur Familie. „Daraus entwickelt sich ein Familiendrama“, so Bornschein. Es gebe jede Menge Stoff für Konflikte.

    Nah an der historischen Wirklichkeit

    Um das Stück schreiben zu können, haben die beiden intensiv die Quellen studiert. „Wir haben uns stark an den historischen Fakten orientiert“, betont Bornschein. Aber natürlich müsse man manche Dinge bei einem Theaterstück verdichten, zusammen ziehen und unterhaltsam erzählen. Die frühere Leiterin des Stadtmuseums und Junghans-Kennerin Gisela Lixfeld und Hans-Jochem Steim hätten es gelesen und ihr OK gegeben.

    Mit dem Stück erreiche man vielleicht auch Menschen, denen sonst der Zugang zur Stadtgeschichte nicht so leicht falle. „Wir schaffen so vielleicht auch ein Stück Identifikation für Schramberg“, hofft Bornschein.

    Schwierige Probenphase

    Dier Probenarbeit gestaltete sich wegen Corona schwierig. Zunächst hat die Theaterwerkstatt die „Antigone“ Inszenierung im Frühjahr endlich untergebracht. Parallel liefen schon die Proben für Junghans. „Das zog sich alles sehr hin“, bedauert Eisele, der auch die Regie übernommen hat. „Wegen der Corona-Regeln sei es manchmal „recht chaotisch“ gewesen.

    Bei den Proben: Lars Bornschein, Karin Eichenlaub und Tobias Herr. Foto: Theaterwerkstatt

    Doch nun nach den Sommerferien sind die Mitspielerinnen und Mitspieler konzentriert dran und proben in der Aula des Gymnasiums. Spielen wird die Theaterwerkstatt aber in der Szene 64. Zum einen seien zur fraglichen Zeit Ende November bereits andere Veranstaltungen in der Aula geplant. Zum anderen passe das Stück natürlich bestens in die Szene Räume. „Back to the roots, sozusagen“, meint Bornschein.

    Aufführungen in der Szene 64

    Zurück zu den Wurzeln in doppelter Hinsicht: In eines der ältesten Junghans-Fabrikgebäude und zum Ursprungsort mit den ersten Szenen für den Alpenverein. Zwar wäre eine größere Bühne nicht schlecht, meint Bornschein: „Aber wir werden das schon rocken.“

    Info: Premiere ist am Mittwoch, 23. November, 20 Uhr
    Weitere Aufführungen: Donnerstag, 24.11., Freitag, 25.11., Samstag, 26.11. jeweils 20 Uhr und Sonntag, 27.11. um 15 Uhr. In der Szene 64 an der Geißhalde
    Kartenvorverkauf bei der Buchhandlung „Buchlese“, Schramberg, Telefon 07422 3585

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    Martin Himmelheber (him)
    Martin Himmelheber (him)
    ... begann in den späten 70er Jahren als freier Mitarbeiter unter anderem bei der „Schwäbischen Zeitung“ in Schramberg. Mehr über ihn hier.

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    Nah an der historischen Wirklichkeit

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    Mit dem Stück erreiche man vielleicht auch Menschen, denen sonst der Zugang zur Stadtgeschichte nicht so leicht falle. „Wir schaffen so vielleicht auch ein Stück Identifikation für Schramberg“, hofft Bornschein.

    Schwierige Probenphase

    Dier Probenarbeit gestaltete sich wegen Corona schwierig. Zunächst hat die Theaterwerkstatt die „Antigone“ Inszenierung im Frühjahr endlich untergebracht. Parallel liefen schon die Proben für Junghans. „Das zog sich alles sehr hin“, bedauert Eisele, der auch die Regie übernommen hat. „Wegen der Corona-Regeln sei es manchmal „recht chaotisch“ gewesen.

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