Insgesamt zufrieden war Stadtwerkeleiter Peter Kälble mit den Zahlen der Stadtwerke e.K. fürs vergangene Jahr. Man habe zwar noch nicht das Niveau vor der Corona-Pandemie ganz erreicht. Dank des guten Beteiligungsergebnisses sei man bisher „gut durch die Krise gekommen“, so Kälble im Ausschuss für Umwelt und Technik des Gemeinderats. „Das war nicht selbstverständlich.“ Andere Stadtwerke seien in erhebliche Schieflagen geraten.
Schramberg. In der letzten Sitzung des Gremiums in der alten Zusammensetzung erläuterte Kälble die Zahlen aus den drei Sparten Bäder, Parkhaus und Beteiligungen sowie der Abteilung Abwasser des Eigenbetriebs Stadtwerke.
Der Betriebszweig Abwasser hatte ein Plus von 132.000 Euro erwirtschaftet, bei einem Gesamtvolumen von gut sechs Millionen Euro. Das Parkhaus habe einen Verlust von 88.000 Euro gemacht, genau wie im Jahr 2022.
Bei den Bädern lag der Verlust „im Rahmen der Erwartungen“, nämlich bei etwa 1,75 Millionen Euro. Aus den Beteiligungen floss gut eine Million Euro in die Kasse, sodass der Verlust insgesamt bei 680.000 Euro lag, geplant waren 790.000 Euro.
Zwei Stadtwerke
Die Stadtwerke sind bekanntlich in zwei Sektoren aufgeteilt, der Eigenbetrieb Stadtwerke e.K., sprich „eingetragener Kaufmann“ und die Stadtwerke GmbH und Co. KG, an der die EnBW mit 50 Prozent beteiligt sind. Dieser Teil ist für Strom, Gas, Wasser und Wärme zuständig. Der Gewinn, der hier erwirtschaftet wird, dient zur Verlustverringerung im anderen Bereich mit Bädern, Parkhaus und Abwasser.
Abbauen konnten die Stadtwerke ihren Schuldenstand von 41 Millionen Euro auf 38 Millionen.
Abwasser und Parkhaus im Plan
Zu den einzelnen Sparten erläuterte Kälble, dass die Abwassermengen jedes Jahr ein Bisschen zurückgehen. Zugleich steige über die Jahre betrachtet der Aufwand um etwa vier Prozent pro Jahr.
Beim Parkhaus verzeichne man bei den Kurzzeitparkern wieder ansteigende Zahlen, das Vor-Corona-Niveau habe man aber bisher nicht erreicht. Stabil seien die Zahlen bei den Dauerparkern.
Bäder: niedriger Kostendeckungsgrad
Im Bereich der Bäder hätten die Stadtwerke 387.000 Euro eingenommen. Die Aufwendungen lagen bei 2,1 Millionen Euro. „Der Kostendeckungsgrad ist also relativ niedrig“, stellte Kälble fest.
Ohne Schulsport und Schwimmvereine waren knapp 55.000 zahlende Besucher im Hallenbad Badschnass, gut 31.000 im Freibad. Die Stadt zahlt demnach fast 20 Euro je Badegast drauf.
Hoffnung auf Stabilität
In seinem Ausblick bedauerte Kälble, dass es in diesem Jahr „bisher keine stabile Wetterlage“ gegeben habe. Im Mai, Juni und Anfang Juli waren die Besucherzahlen im Freibad in Tennenbronn entsprechend schwach. Nur gut 7000 Badegäste habe man bisher gezählt.
Erfahrungsgemäß würden in den Monaten Juli und August etwa 80 Prozent der Freibadbesucher gezählt. „Und der Juli ist schon halb vorbei…jetzt hoffen wir auf gutes Wetter.“ Derzeit sei man weit hinter den üblichen Zahlen, das gehe aber der gesamten Branche so.
Erst kürzlich habe er den langjährigen Bäderleiter Joachim Ragg in den Ruhestand verabschiedet. Der Fachkräftemangel für die Bäder mache ihm weiter zu schaffen. Deshalb bilde man weiter selbst aus und sei auf Personalsuche.
Bei den Beteiligungen seien die Kosten für die Transformation zu regenerativen Energien und beim Netzausbau hoch. Da seien noch etliche Fragen, etwa die der Finanzierung, offen. „Die langfristigen Zahlen sind daher noch unscharf“, so Kälble. Wichtig wäre „Stabilität für die Planung“.
Rechnungsprüfungsamt: Alles ok
Anschließend hat Andrea Lepsch vom Rechnungsprüfungsamt den Prüfungsbericht für 2023 vorgestellt. Sie fand „keine Beanstandungen, die einer Feststellung des Jahresabschlusses entgegenstehen“. Das Rechnungsprüfungsamt habe Ausschreibungen Honorarverträge, Ein- und Auszahlungen geprüft und nichts zu beanstanden.
Auch der Wirtschaftsplan sei im Wesentlichen eingehalten worden. Die Stadtwerke hätten nicht alles, was geplant war, umgesetzt. „Deshalb wurden keine neuen Schulden aufgenommen.“
Sie empfahl, dem Gemeinderat zu empfehlen, den Jahresabschluss festzustellen und die Werkleitung zu entlasten. Der Ausschuss stimmte einmütig dafür.