Schramberger Abwassergebühren steigen
Höhere Kosten und Investitionen
Tiefer in die Tasche greifen müssen die Schrambergerinnen und Schramberger im kommenden Jahr bei den Abwassergebühren. Sie werden ansteigen und zwar beim Schmutzwasser von 2,91 Euro je Kubikmeter auf 3,25 Euro. Die Niederschlagswassergebühr bleibt mit 45 Cent pro Quadratmeter gleich.
Schramberg. Peter Kälble erläuterte im Ausschuss für Umwelt und Technik, es habe im vergangenen Jahr beim Schmutzwasser eine Unterdeckung, beim Regenwasser eine Überdeckung gegeben. Diese würden nun mit den neuen Gebühren ausgeglichen. Er wies außerdem darauf hin, dass Förderzuschüsse häufig von den Gebühren abhängig sind: je höher die Gebühren, desto höher die Zuschüsse.
Kosten und Löhne sind gestiegen
Drei Entwicklungen beobachte er: Zum einen stiegen die Gesamtkosten um knapp sechs Prozent. Die Mittel für die Wasseraufbereitung würden teurer, die Kanalreinigung. Auch die Personalkosten seien wegen der Tariferhöhungen gestiegen. Schließlich stünden Investitionen von etwa 3,5 Millionen Euro an.
Dazu gehören der Anschluss des Neubaugebiets Haldenhof für etwa 600.000 Euro, die Sanierung der Mariazeller Straße mit 475.000 Euro und die Ertüchtigung des Regenrückhaltebeckens an der David-Deiber-Straße in Sulgen für 450.000 Euro.
Die Abwassermenge insgesamt gehe leicht zurück, man rechne mit gut einer Million Kubikmeter im kommenden Jahr, so Kälble.
Lange Zeit ähnliche Gebühren
Beobachte man die Gebührenentwicklung seit 2015 war der Anstieg sehr gering. Es gab einige Gebührensenkungen in den vergangenen Jahren. Nun sei man leicht über dem Niveau von 2015 – trotz deutlich höherer Inflation.
Der Anstieg im kommenden Jahr allerdings wird deutlich: Bei einem Durchschnittshaushalt steigen die gebühren nun um etwa 12 Prozent, nachdem sie dieses Jahr gesunken waren. Statt 546,60 Euro käme ein solcher Beispielhaushalt im kommenden Jahr auf 612 Euro.
Jürgen Reuter (Aktive Bürger) wollte wissen, wo man bei den Abwassergebühren landen werde, wenn die Kläranlage in den kommenden Jahren erweitert worden ist. Kälble nannte als grobe Schätzung bei einen bis 1,50 Euro mehr pro Kubikmeter als heute.
Er betonte, die Ertüchtigung sei in jedem Fall erforderlich und habe nichts damit zu tun, dass Tennenbronn an die Schramberger Kläranlage angeschlossen wird. Die Maßnahmen seien auch „ein Stück Generationengerechtigkeit“, so Kälble. „Wenn wir jetzt ertüchtigen, ist 20 Jahre Ruhe.“
Jürgen Kaupp erkundigte sich nach den Membranen für die Waldmössinger Anlage. Diese seien heutzutage sehr viel günstiger zu haben, berichtete Tiefbauleiter Konrad Ginter. Der Markt für Membrane sei heute viel größer, da neue Hersteller hinzugekommen seien. In nächster Zeit seien weitere Maßnahmen an der Waldmössinger Anlage nicht geplant.
Der Ausschuss empfahl anschließend einmütig, dem Rat die vorgeschlagene Gebührenerhöhung zu empfehlen.