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    Schramberg: Zahl der Menschen mit ausländischen Pass nahezu verdoppelt

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    Schramberg. Über ein „komplexes Thema zu allen Lebensbereichen“ hat Marcel Dreyer im Verwaltungsausschuss des Gemeinderats berichtet: Die Integration von Menschen ohne deutschen Pass. In seinem Integrationsbericht für das Jahr 2022 stellt er fest: „Schramberg ist Einwanderungsstadt.“

    Lag der Anteil der Ausländer von 1998 bis 2012 konstant bei zehn Prozent, ist er bis 2022 auf nunmehr fast 19 Prozent gestiegen. Ende des Jahres lebten 4062 Personen in Schramberg, die keine deutsche Staatsbürgerschaft besitzen. „Die EU-Erweiterung sei „der maßgebliche Punkt“ für den starken Anstieg gewesen, so Dreyer.

     Die Mehrheit sind EU-Bürger

    Nach 2015 seien auch die Geflüchteten und Asylsuchenden hinzugekommen.  Asylschutz genössen 475 Menschen, 144 haben die Geflüchteteneigenschaft, 72 genießen subsidiären Schutz, 48 fallen unter ein Abschiebeverbot, weil in ihrer Heimat beispielsweise Krieg herrscht und 211 genießen vorübergehenden Schutz. Aus der Ukraine stammen 338 Personen.

    Die überwiegende Mehrheit sind demnach EU-Bürger, besitzen eine Niederlassungserlaubnis oder ein Visum. Dreyer begrüßt den geplanten „Spurwechsel“ in der Asylpolitik als „gute Möglichkeit für Geflüchtete“, hier langfristig Fuß zu fassen.

    Vergleichbar mit manchen Vierteln in Mannheim oder Stuttgart

    Auffällig sei, dass besonders in der Talstadt der Ausländeranteil mit 33 Prozent sehr hoch sei. Das sei „ungewöhnlich“ und sonst nur in bestimmten Quartieren in Stuttgart, Pforzheim oder Mannheim zu beobachten. Der Anteil der ausländischen Kinder und Jugendlichen sei in der Talstadt mit 36 Prozent noch höher. In den anderen Stadteilen liege der Ausländeranteil unter dem Landkreisdurchschnitt von 13,6 Prozent nämlich in  Sulgen  bei11 Prozent, in Tennenbronn bei fünf Prozent und in Waldmössingen bei sieben Prozent.

    Man habe „die größte Flüchtlingskrise seit dem zweiten Weltkrieg im vergangenen Jahr einigermaßen geschafft“, so Dreyer. Er sprach von einem „Kraftakt“.  Stark ausgeweitet habe die Volkshochschule ihre Integrations- und Sprachkurse. Auch bei der Sozialberatung habe man eine höhere Professionalisierung erreicht. „Wir können inzwischen schnell handeln.“

    EU-Bürger ohne Angebote

    Kaum institutionelle Beratungsangebote gebe es leider für EU-Bürger etwa aus Polen, Rumänien und Bulgarien, obwohl sie die größte Ausländergruppe darstellten. Außer einem kaum nachgefragten Beratungsdienst der Caritas gebe es nichts. Deshalb sollte die Stadt diese Gruppe im Auge behalten.

    Besonders in den Kindertagesstätten und Schulen mache sich der hohe Ausländeranteil bemerkbar: Seilerwegle 92 Prozent, Don Bosco 83 Prozent. In der großen Mehrzahl der Familien dort werde kein Deutsch gesprochen. „Das ist eine besondere Herausforderung.“ Er begrüße, dass das Land die Sprachkitas bis Ende 2024 weiter fördern wolle. Mit der Eröffnung des neuen Don-Bosco-Kindergartens werde man ein Familienzentrum in der Talstadt haben und den Familien flexiblere Angebote machen können, hofft Dreyer.

    Die Zahlen aus den städtischen Kindergärten in der Talstadt. Foto;: him

    Viel ehrenamtliches Engagement

    Bewährt habe sich der Sprachmittlerdienst mit Ehrenamtlichen, die Menschen etwa beim Arzt- oder Behördenbesuch begleiten. „Wir sind sehr dankbar für die ehrenamtliche Unterstützung“, betonte Dreyer. Er erinnerte an den „Markt der Kulturen“ im Mai 2022 der mit mehr als 1000 Besucherinnen und Besuchern ein voller Erfolg gewesen sei. Gut etabliert habe sich auch das Begegnungscafé.

    Dreyer sieht den „Megatrend Migration“ zusammen mit der demografischen Krise. Schramberg als Industriestadt habe immer schon von der Zuwanderung profitiert. In der geplanten Neuregelung der Zuwanderung sieht Dreyer die Möglichkeit, die Zuwanderung besser zu steuern. Die Einwanderungswilligen wüssten dann, was sie zu leisten haben, um dauerhaft eine Chance in Deutschland zu haben. „Es geht um die Balance von Druck und Anreiz für die Integration.“

    „Herausfordernde Arbeit“

    Oberbürgermeisterin Eisenlohr dankte dem Integrationsteam für seine “herausfordernde Arbeit“. Tanja Witkowski (SPD-Buntspecht) nannte die Arbeit „unglaublich wichtig“. Die Integration laufe gut, es gebe ein „friedliches Miteinander“ in Schramberg.

    Ralf Rückert dankte auch den Ehrenamtlichen, fand aber die Situation in der Talstadt bedrückend. „Wir müssen versuchen, die Menschen zu dezentralisieren.“ Der Zuzug allein ins Tal habe massive Auswirkungen auf die Talstadt. Die Unterbringung nur in den Altbauten im Tal sei problematisch. Man müsse über Alternativen in den anderen Stadtteilen wie Neubau oder Tiny Houses nachdenken.

    Jürgen Winter (CDU) lobte, was Dreyer und sein Team erreicht haben. „Der Spracherwerb ist die Grundvoraussetzung für die Integration.“ Wie Rückert verwies er auf die Vereine als Akteure bei der Integration. „Solange die Menschen nur in ihren Landsmannschaften bleiben, ist die Integration schwierig.“

    Dreyer schloss mit dem Hinweis, wie schwierig im Bereich der Integration das Planen sei, da man nicht wisse, „was morgen kommt“ und „keine belastbaren Zahlen“ habe.

    Zur Unterbringung von Geflüchteten beriet der Ausschuss noch ausführlich. Wir werden noch berichten.

     

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    Martin Himmelheber (him)
    Martin Himmelheber (him)
    ... begann in den späten 70er Jahren als freier Mitarbeiter unter anderem bei der „Schwäbischen Zeitung“ in Schramberg. Mehr über ihn hier.

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    Viel ehrenamtliches Engagement

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    Dreyer sieht den „Megatrend Migration“ zusammen mit der demografischen Krise. Schramberg als Industriestadt habe immer schon von der Zuwanderung profitiert. In der geplanten Neuregelung der Zuwanderung sieht Dreyer die Möglichkeit, die Zuwanderung besser zu steuern. Die Einwanderungswilligen wüssten dann, was sie zu leisten haben, um dauerhaft eine Chance in Deutschland zu haben. „Es geht um die Balance von Druck und Anreiz für die Integration.“

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    Jürgen Winter (CDU) lobte, was Dreyer und sein Team erreicht haben. „Der Spracherwerb ist die Grundvoraussetzung für die Integration.“ Wie Rückert verwies er auf die Vereine als Akteure bei der Integration. „Solange die Menschen nur in ihren Landsmannschaften bleiben, ist die Integration schwierig.“

    Dreyer schloss mit dem Hinweis, wie schwierig im Bereich der Integration das Planen sei, da man nicht wisse, „was morgen kommt“ und „keine belastbaren Zahlen“ habe.

    Zur Unterbringung von Geflüchteten beriet der Ausschuss noch ausführlich. Wir werden noch berichten.

     

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