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    Schramberg: Weitere Bewerberin für Oberbürgermeisterwahl

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    SCHRAMBERG  –  Am Montagvormittag dürfte es im Amt für öffentliche Ordnung erstaunte Gesichter gegeben haben. Die Geschäftsführerin der regionalen Wirtschaftsförderungsgesellschaft (Wifö) Dorothee Eisenlohr schaut vorbei – und gibt ihre Bewerbungsunterlagen für die Oberbürgermeisterwahl am 7. Juli ab.

    Die NRWZ hatte kurz vor 9 Uhr ein Anruf erreicht, Rudolf Reim fragt, ob er im Laufe des Vormitttags vorbei kommen könne, ein kommunalpolitisches Thema wolle er besprechen. Eine gute Stunde später kommen Reim und Eisenlohr zum Redakteur in die Wohnung: „Das ist auch ein Signal, dass ich zu den Menschen komme und nicht irgendwo ein Pressegespräch abhalte“, erläutert sie.*

    Erst am Freitag war Eisenlohr als Wifö-Geschäftsführerin bei der JAMS-Eröffnung, plauderte mit vielen Leuten, auch Oberbürgermeister Thomas Herzog:  Sie habe sich in den letzten Wochen intensiv auf ihre Bewerbung vorbereitet, und es sei schon schwer gewesen, „die Klappe zu halten“. Vor ein paar Wochen hatte sie die Wahlveranstaltung des Seniorenforums besucht, war aber nicht weiter aufgefallen.

    Direkter Draht: Dorothee Eisenlohr im Gespräch mit Schrambergs Oberbürgermeister Thomas Herzog bei der Eröffnung der Ausbildungsmesse JAMS am vergangenen Freitag. Foto: him

    Was sie denn bewege, in Schramberg  Oberbürgermeisterin werden zu wollen? Die Stadt habe sie, seit sie vor zweieinhalb Jahren zur Wifö kam, besonders berührt: Die Landesgartenschaubewerbung („Ich hätte das Schramberg von Herzen gegönnt“), der Terrassenbau, die Szene 64. „Die Stadt hat so viel Potenzial, und ich habe Lust, hier etwas zu bewegen“, schwärmt die 37-jährige gebürtige Hechingerin. 

    Gut für die Demokratie

    Ob sie denn so große Defizite sehe, ob im Rathaus denn viel geändert werden müsse? Eisenlohr zögert und zitiert dann die NRWZ: „Sie haben mal geschrieben: ‚Für die Demokratie wäre es gut, wenn es einen zweiten Bewerber oder Bewerberin gäbe.‘“ Das sei so. Sie wolle nicht den Amtsinhaber kritisieren, sondern ihre Inhalte darstellen. Und sie nennt später ein weiteres Motiv für ihre Kandidatur: „In Baden-Württemberg gibt es 99 Oberbürgermeister und meines Wissens gerade mal acht Oberbürgermeisterinnen.“ Das dürften die Frauen nicht nur beklagen, sich dann aber verschließen. Eisenlohr selbstbewußt: „Ich bin bereit, habt Ihr Lust?“

    Parteilos und unabhängig

    Gefragt, ob sie von einer Partei angesprochen worden sei, weicht sie ein wenig aus. Sie habe in den letzten Wochen einige Gespräche geführt, sagt sie. Auch mit Clemens Maurer, der CDU-Fraktionsvorsitzende im Schramberger Gemeinderat und Beiratsvorsitzender der Wifö ist. Sie selbst sei „parteilos, überparteilich. Mir geht es um die Stadt und ihre Bürgerinnen und Bürger.“ Wenn Parteien und Gruppierungen sie in den nächsten Wochen ansprechen und unterstützen wollten, dann gerne.

    Neben einem Studium der Sprachen, Wirtschafts- und Kulturraumstudien in Passau und Internationalem Management in den Niederlanden machte Eisenlohr auch eine Ausbildung in Journalismus und befasste sich später mit Systemischer Organisationsentwicklung. Vor ihrer Zeit in unsrer Region arbeitete Eisenlohr sechs Jahre beim Verband Region Stuttgart. Dort habe sie „profunde Verwaltungserfahrung“ gesammelt, war in die Gremienarbeit eingebunden, hat Vorlagen erstellt und Sitzungen vorbereitet.

    In ihrer Jugend war sie in Hechingen zwei Jahre im Jugendgemeinderat. In einer politischen Jugendorganisation, der Jungen Union, habe sie sich nicht wohl gefühlt und sei wieder ausgetreten: „Ich wollte eigentlich über die Sache sprechen, nicht mit den anderen streiten.“ Das spreche für die Kommunalpolitik: „Hier geht es noch am ehesten um eine sachorientierte Arbeit.“

    Wahlkampf bei den Menschen

    Im  kommenden Wahlkampf um die Rathausspitze  möchte sie stark präsent sein. „Ich gehe heute und morgen in die Ortschaftsratssitzungen in Waldmössingen und Tennenbronn.“ Am Samstag besuche sie den Bildungsmarktplatz in Sulgen. „Ich möchte früh genug den Menschen die Chance geben, mich kennen zu lernen.“ Informieren möchte Eisenlohr auch über ihre neue Homepage: www.dorothee-eisenlohr.de, die sie selbst gebaut habe: „Ich gehöre ja zur digitalen Generation.“

    Wahlkampf ist nicht nur angenehm

    So ein Wahlkampf wird viel Geld kosten? Das sei so, bestätigt Eisenlohr, aber sie möchte es mit vernünftigen Mitteln leisten, siehe Homepage. Andererseits werde sie Plakate und Prospekte von Fachleuten gestalten lassen. Wenn man das Stadtmarketing verbessern wolle, dann gehöre professionelles Auftreten dazu. Finanzieren werde sie ihren Wahlkampf im Moment noch selbst. „Wenn Gruppen mich unterstützen wollen, werde ich mich nicht verschließen“, ergänzt Eisenlohr.

    Als sie am Freitag mit OB Herzog erst bei der JAMS und später in der Wifö geplaudert habe, habe sie ihm nichts von ihrer Kandidatur gesagt, gesteht sie. „Das war nicht mein Lieblingspart….“ Deshalb sei sie froh, dass es jetzt raus sei, und sie nicht mehr heimlich tun müsse.

    Dass ihre Kandidatur auch ein persönliches Opfer für andere mit sich bringen kann, weiß Eisenlohr mittlerweile. Sie habe schon seit anderthalb Jahren mit ihrem Partner ihre Hochzeitsfeier für Ende Juli geplant gehabt: „Das haben wir nun erst einmal auf unbestimmte Zeit verschoben.“

     

    *Anmerkung der Redaktion: Damit es unter den Redaktionen keine Ungleichheitbehandlung bei der Veröffentlichung gibt, bat Dorothee Eisenlohr, nicht vor 15 Uhr online zu gehen.

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    Martin Himmelheber (him)
    Martin Himmelheber (him)
    ... begann in den späten 70er Jahren als freier Mitarbeiter unter anderem bei der „Schwäbischen Zeitung“ in Schramberg. Mehr über ihn hier.

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    Parteilos und unabhängig

    Gefragt, ob sie von einer Partei angesprochen worden sei, weicht sie ein wenig aus. Sie habe in den letzten Wochen einige Gespräche geführt, sagt sie. Auch mit Clemens Maurer, der CDU-Fraktionsvorsitzende im Schramberger Gemeinderat und Beiratsvorsitzender der Wifö ist. Sie selbst sei „parteilos, überparteilich. Mir geht es um die Stadt und ihre Bürgerinnen und Bürger.“ Wenn Parteien und Gruppierungen sie in den nächsten Wochen ansprechen und unterstützen wollten, dann gerne.

    Neben einem Studium der Sprachen, Wirtschafts- und Kulturraumstudien in Passau und Internationalem Management in den Niederlanden machte Eisenlohr auch eine Ausbildung in Journalismus und befasste sich später mit Systemischer Organisationsentwicklung. Vor ihrer Zeit in unsrer Region arbeitete Eisenlohr sechs Jahre beim Verband Region Stuttgart. Dort habe sie „profunde Verwaltungserfahrung“ gesammelt, war in die Gremienarbeit eingebunden, hat Vorlagen erstellt und Sitzungen vorbereitet.

    In ihrer Jugend war sie in Hechingen zwei Jahre im Jugendgemeinderat. In einer politischen Jugendorganisation, der Jungen Union, habe sie sich nicht wohl gefühlt und sei wieder ausgetreten: „Ich wollte eigentlich über die Sache sprechen, nicht mit den anderen streiten.“ Das spreche für die Kommunalpolitik: „Hier geht es noch am ehesten um eine sachorientierte Arbeit.“

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