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    „Schramberg hat sehr viel Potential und sehr gute Chancen“

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    Es war für viele Schramberger Kommunalpolitikerinnen und -Politiker ein Schock, als Fachbereichsleiter Rudolf Mager am 24. Juni in Rottweil zum künftigen Chef des Fachbereichs Bauen und Stadtentwicklung gewählt wurde. Vor knapp drei Jahren hatte der  damalige Oberbürgermeister Thomas Herzog den Villingendorfer von einem weltweit aktiven Büro nach Schramberg geholt und Mager im Spätsommer in Schramberg sein Amt angetreten. Mit einer Kampagne zu einer Landesgartenschaubewerbung hatte er gleich für großes Aufsehen und eine ungewöhnliche Aufbruchsstimmung im Städtle gesorgt.

    „Mühen der Ebene“

    Als dann im Sommer 2018 Rottweil den Zuschlag erhielt, gelang es Mager, eine drohende Niedergeschlagenheit in ein „Jetzt erst recht“ zu drehen. Doch irgendwie scheinen die „Mühen der Ebene“ den passionierten Bergsteiger und Kletterer Mager zermürbt zu haben. Auch die Herausforderung in Rottweil mit mehr Verantwortung und Zuständigkeiten waren sicher sehr verlockend für ihn.

    Im Oktober beginnt er dort seine neue Aufgabe. Am 23. Juli hatte er seinen letzten Auftritt im Gemeinderat und unter „Verschiedenes“ erteilte ihm Oberbürgermeisterin Dorothee Eisenlohr ein letztes Mal das Wort. Mager nutzte es für eine Bilanz seiner dreijährigen Arbeit und den Dank an sein Team.

    Die intensivste berufliche Station

    Er erinnerte an seinen ersten Auftritt vor drei Jahren, als ihn der Gemeinderat gewählt hatte. Er sei offen und auf vieles gefasst gewesen und sicher, „dass ich für die vielen, vielen Fragestellungen auch passende Antworten mit Ihnen entwickeln könnte“. Er habe bald in Schramberg „sehr viel Potential und sehr gute Chancen erkannt“.

    Die folgenden drei Jahre seien seine „bisher intensivste berufliche Station“ gewesen, vom Start weg sehr fordernd. Selbstkritisch fügte Mager an: „Hier und da war ich vermutlich selbst zu fordernd.“ Das Team im Fachbereich 4 Umwelt und Technik mit der Stadtplanung und dem Hoch- und Tiefbau habe „superschnell mitgezogen“.

    Landesgartenschau: Ein Ruck ging durchs Städtle

    Im Zusammenhang mit der Landesgartenschaubewerbung sei „ein Ruck im Städtle zu spüren“ gewesen. Mager erinnerte an eine Aktion des Bauhofs der, ohne dafür einen Auftrag erhalten zu haben, einen Aussichtsturm im Wittumgelände gestellt hatte. Das Motto  „Zeit, dass sich was dreht“  sei auf einmal real und greifbar gewesen.

    Ein Ruck ging durchs Städtle bei der Landesgartenschaubewerbung. Die Damen von der Stadt- und Bürgerinfo. Archiv-Foto: him

    Auch dank der Unterstützung im Gemeinderat seien etliche Projekte, bei denen es vorher gehakt hatte, weiter gekommen. Etwa bei der Diskussion um den Faulturm an der Kläranlage. Mager hatte mit Hilfe einer Visualisierung deutlich gemacht, dass der Turm weit weniger ins Auge fallen werde, als mancher Rat befürchtet hatte.

    Magers Idee: So ungefähr wird der Faulturm aussehen, wenn er an der Kläranlage aufgebaut ist. Fotomontage: Stadt Schramberg

    Die Überplanung des Freibades in Tennenbronn sei gerade noch rechtzeitig erfolgt. Nun erhält die Stadt gleich zwei Zuschüsse in Höhe von zusammen 2,7 Millionen Euro.

    Auch die Entscheidung für den Standort der Halle in Tennenbronn sei Dank einer fundierten Machbarkeitsstudie und einer Bürgerversammlung gefallen. Nach jahrelanger Diskussion habe es auch beim Standort Schulcampus eine Entscheidung geben, dessen Umsetzung mit dem Projekt Don-Bosco-Kindergarten- Neubau in die Realisierung starte.

    Schließlich erwähnte Mager den Rahmenplan Sulgen Ost mit einem Schießackerkonzept und der Integration der Osttangente.

    Viele dieser Projekte seien eingebettet in die LGS-Bewerbung gewesen, und die Bürgerschaft und der Rat hätten bei zahlreichen Stadtspaziergängen, in Gemeinderatsworkshops und in Bürgerversammlungen in Waldmössingen und Tennenbronn darüber diskutiert.

    Bebauungsplanverfahren beschleunigt

    Schon bei seinem Amtsantritt habe man über die lange Dauer von Bebauungsplänen und Sanierungsgebieten geredet, das sei heute immer noch so, aber es habe sich doch  einiges geändert: So habe man das langwierige und komplizierte Bebauungsplanverfahren Ferienpark Tennenbronn gestoppt und beendet.

    Man habe vorhabenbezogene B-Pläne zur Beschleunigung eingeführt und langandauernde Sanierungsgebiete wurden mit Inhalt gefüllt, etwas im Gebiet Talstadt West der Ausbau der Tösstraße.

    Mager: Ressourcen sind zu knapp

    Er sei nicht müde geworden, auf die Ressourcenknappheit hinzuweisen. Er habe aber auch den Gemeinderat von neuen Prozessabläufen überzeugen können. So arbeitet die Stadt inzwischen beim Sanierungsgebiet Bühlepark mit einem Sanierungsträger  zusammen und  bei der Wohngebietserweiterung Haldenhof mit einem Erschließungsträger.

    Städtebaulicher Vorentwurf „Erweiterung Haldenhof“, in der Fassung
    vom 8. Mai 2020.

    Verwaltungsintern arbeite man inzwischen mit einem leistungsfähigen GIS-System und verfüge über zusätzliche CAD-Kompetenz. „Wir arbeiten intensiver abteilungsübergreifend zusammen, um weitere Synergien zu finden.“ Die Abteilung Tiefbau bringe sich früher und stärker bei Stadtplanungsthemen ein.

    Mager betonte, es bestünden sehr gute, schnelle Kontakte in das Regierungspräsidium zu den Themen Sanierungsgebiete, zu Wasserwirtschaft und Verkehr. Mager kam in seiner Abschiedsrede auch auf die Widerstände und Kompetenzprobleme zu sprechen, die es wohl innerhalb der Verwaltung und im Rat  gegeben hat: „Es trifft zu, dass ich öfters über die Maße ungeduldig war und mehr als nur einmal für den Erfolg in der Sache die Verantwortlichkeiten zwischen den Fachbereichen etwas flexibler ausgelegt habe.“ Dafür bitte er nochmal um Verständnis.

    Das kleine Team hat enorm viel umgesetzt

    Auch der gelegentlich von Seiten einiger Räte erhobene Vorwurf, es fehle an der Umsetzung all der schönen Pläne konterte Mager in seiner Abschiedsrede. Er sei der Überzeugung, dass er mit seinem kleinen FB 4-Team „enorm viel realisiert“ habe und zählt auf:

    Berneckschule-Erweiterung  und die Neuordnung des Parkplatzes Schweizer Areal, die Erweiterung des Kindergartens Oberreute, den Bau der beiden modularen Kindergärten Don Bosco und Kirchplatzschule, die Erschließungen Schoren, Madenwald und Bergacker, den Bau des Spielplatz Schoren, den Faulturm und die laufende Sanierung der Fußgängerzone. Er fügte bedauernd hinzu: „Dennoch bleiben wohl eher bunte Pläne und der Begriff ‚Visionen‘ in Erinnerung.“

    Beim Spatenstich für das Gewerbegebiet Madenwald in Aktion: Oberbürgermeisterin Dorothee Eisenlohr unter lauter Mannsbildern. Vertreter der Stadt des Gemeinderates, der Stadtwerke und der Baufirma in Aktion. Foto: Ringwald

    Magers Vision: Stadtumbau 2020+

    Für ihn habe aber nur eine  Vision gezählt und das sei das 170 Seiten starke Stadtentwicklungskonzept 2020+, über das in der Bürgerschaft viele Jahre sehr engagiert diskutiert habe und das der Rat 2009 beschlossen hatte. „Meine Aufgabe sah ich darin, die darin formulierte Vision umzusetzen.“

    Die Talstadtrevitalisierung sei mit dem in Freiburg abgestimmten Konzept mit dem Gegenverkehr im Schlossbergtunnel auf einem guten Weg. Im November werde das Ergebnis der „Hydraulischen Voruntersuchung“ entlang der Schiltach vom Kaufland bis zum Bernecksportplatz vorgestellt.

    So sieht es am Brestenberg heute aus. Foto: Stadt

    So könnte es aussehen, wenn das Schiltachufer umgestaltet ist. Grafik: Stadt

    Dann könne im Sanierungsgebiet „Sängerstraße/Am Brestenberg“ sowohl mit der Neugestaltung Verkehrsflächen als auch mit dem ersten Abschnitt einer Schiltachrevitalisierung  begonnen werden. Ein Stück des „blauen Bandes“ aus der LGS-Bewerbung. Dafür  könne die Stadt mit hohen Fördermitteln rechnen, die den städtischen Haushalt entlasten. Der zweite Schwerpunkt sei  der Rahmenplan Sulgen, um die Große Kreisstadt Schramberg voranzubringen.

    Ein Top-Team beieinander

    Er hoffe, er habe in den drei Jahren „einen kleinen Beitrag für Schrambergs Zukunft  und die Menschen, die hier leben, leisten“ können. Mager bedankte sich ganz besonders bei seinem Team im Fachbereich 4: „Es ist top, was hier geleistet wird, und ich hatte öfters ein schlechtes Gewissen, was ich von meinem Team gefordert habe.“

    Auch dem Rat dankte Mager „für die guten Diskussionen, ich nehme sehr viele positive Erfahrungen mit“. Er wünschte dem Gremium für die kommenden Jahre „eine glückliche, ruhige und mutige Hand“.

    Die Gemeinderätinnen und -räte dankten Mager mit langanhaltendem Beifall.

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    Martin Himmelheber (him)
    Martin Himmelheber (him)
    ... begann in den späten 70er Jahren als freier Mitarbeiter unter anderem bei der „Schwäbischen Zeitung“ in Schramberg. Mehr über ihn hier.

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    Die intensivste berufliche Station

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    Die folgenden drei Jahre seien seine „bisher intensivste berufliche Station“ gewesen, vom Start weg sehr fordernd. Selbstkritisch fügte Mager an: „Hier und da war ich vermutlich selbst zu fordernd.“ Das Team im Fachbereich 4 Umwelt und Technik mit der Stadtplanung und dem Hoch- und Tiefbau habe „superschnell mitgezogen“.

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    Im Zusammenhang mit der Landesgartenschaubewerbung sei „ein Ruck im Städtle zu spüren“ gewesen. Mager erinnerte an eine Aktion des Bauhofs der, ohne dafür einen Auftrag erhalten zu haben, einen Aussichtsturm im Wittumgelände gestellt hatte. Das Motto  „Zeit, dass sich was dreht“  sei auf einmal real und greifbar gewesen.

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    Schließlich erwähnte Mager den Rahmenplan Sulgen Ost mit einem Schießackerkonzept und der Integration der Osttangente.

    Viele dieser Projekte seien eingebettet in die LGS-Bewerbung gewesen, und die Bürgerschaft und der Rat hätten bei zahlreichen Stadtspaziergängen, in Gemeinderatsworkshops und in Bürgerversammlungen in Waldmössingen und Tennenbronn darüber diskutiert.

    Bebauungsplanverfahren beschleunigt

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    Er sei nicht müde geworden, auf die Ressourcenknappheit hinzuweisen. Er habe aber auch den Gemeinderat von neuen Prozessabläufen überzeugen können. So arbeitet die Stadt inzwischen beim Sanierungsgebiet Bühlepark mit einem Sanierungsträger  zusammen und  bei der Wohngebietserweiterung Haldenhof mit einem Erschließungsträger.

    Städtebaulicher Vorentwurf „Erweiterung Haldenhof“, in der Fassung
    vom 8. Mai 2020.

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    Beim Spatenstich für das Gewerbegebiet Madenwald in Aktion: Oberbürgermeisterin Dorothee Eisenlohr unter lauter Mannsbildern. Vertreter der Stadt des Gemeinderates, der Stadtwerke und der Baufirma in Aktion. Foto: Ringwald

    Magers Vision: Stadtumbau 2020+

    Für ihn habe aber nur eine  Vision gezählt und das sei das 170 Seiten starke Stadtentwicklungskonzept 2020+, über das in der Bürgerschaft viele Jahre sehr engagiert diskutiert habe und das der Rat 2009 beschlossen hatte. „Meine Aufgabe sah ich darin, die darin formulierte Vision umzusetzen.“

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    Ein Top-Team beieinander

    Er hoffe, er habe in den drei Jahren „einen kleinen Beitrag für Schrambergs Zukunft  und die Menschen, die hier leben, leisten“ können. Mager bedankte sich ganz besonders bei seinem Team im Fachbereich 4: „Es ist top, was hier geleistet wird, und ich hatte öfters ein schlechtes Gewissen, was ich von meinem Team gefordert habe.“

    Auch dem Rat dankte Mager „für die guten Diskussionen, ich nehme sehr viele positive Erfahrungen mit“. Er wünschte dem Gremium für die kommenden Jahre „eine glückliche, ruhige und mutige Hand“.

    Die Gemeinderätinnen und -räte dankten Mager mit langanhaltendem Beifall.

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