Schramberg: ChargerCubes für E-Bikes sollen kommen

Für NRWZ.de+ Abonnenten: 

Schramberg. Nach zwei kontroversen Debatten gabs im Gemeinderat auch wieder Einigkeit: Die Stadt soll an mehreren Stellen in der Stadt Ladestationen für E-Bikes einrichten. Beantragt hatte die Fraktion SPD-Buntspecht, die Stadt möge einen solchen solarbetriebenen ChargerCube beschaffen und in der Innenstadt aufstellen. Als Vorbild nahm man einen ChargerCube aus Königsfeld. An einer solchen Station können mehrere E-Bikes gleichzeitig geladen werden.

Klimaschutz ist uns wichtig

Oberbürgermeisterin Dorothee Eisenlohr berichtete, die Verwaltung sei seit Mitte letztes Jahres am Thema dran, insofern habe der Antrag gut gepasst.
Fachbereichsleiter Bent Liebrich versicherte, der Verwaltung sei der Klimaschutz wichtig: „Wir wollen die Emissionen bis 2030 um 60 Prozent senken.“ Die Stadtplanung habe sich Gedanken zu möglichen Standorten gemacht. Nun gehe es um Förderanträge, die Ausschreibung und das Aufstellen der Cubes.

In der Talstadt sei noch unklar, ob beim Rathaus oder zentral. Für Waldmössingen schlage er den Weiherwasen mit dem Erlebnisbauernhof vor. In Sulgen wäre auch eine kleinere Einheit beim Bürgerbüro möglich. In Tennenbronn befinde sich beim Freibad bereits eine Ladestation.

Die Kosten müssten im Haushalt 2024 eingeplant werden. Größere Charger-Cubes kosteten etwa 60.000 Euro. Kleinere Ladepunkte mit drei Einheiten seien für etwa 20.000 Euro zu beschaffen. Die Kosten würden sich durch Fördermittel aber reduzieren, so Liebrich.

Der Königsfelder ChargerCube. Foto: Gemeinde

Diskussion um die richtigen Standorte

Udo Neudeck, Sprecher der Freien Liste, war mit der Standortwahl nicht zufrieden. Er sah auf dem Sulgen den höheren Bedarf. Dort seien mehr Radler unterwegs. Als Platz schlug er die 80 Stellplätze beim Badschnass vor. Er sei sicher, in Sulgen würde so ein Chargercube von viel mehr Leuten gebraucht als in Tennenbronn oder Waldmössingen.

„Voll und ganz“ unterstütze seine Fraktion den Antrag von SPD-Buntspecht, versicherte CDU-Sprecher Thomas Brantner. Auch er sah den Sulgen als wichtiger als die Talstadt an. Er fragte, ob es nicht auch mobile Stationen gebe, so dass man ausprobieren kann, wo die besten Standorte sind.

Sein Fraktionskollege Jürgen Kaupp erinnerte an eine solche mobile Station beim „Frieder“ in Waldmössingen. Man könne vielleicht zwei oder drei beschaffen und schauen wo geladen wird.
Kaupp brachte den Busbahnhof als Standort ins Spiel. Ansonsten die Rathäuser und Ortsverwaltungen. „Dann sind alle versorgt.“

Die Ladestation beim Frieder. Foto: him

OB Eisenlohr widersprach. Beim E-Car-Sharing habe sich gezeigt, dass die Nutzerzahlen an den Ortsverwaltungsstandorten „nicht so gut“ seien. Man müsse überlegen, in welcher Situation die E-Bike-Fahrer seien. Da biete sich eben die Freizeit im Weiherwasen an. Liebrich ergänzte, auch der Radbeauftragte Gunnar Link habe sich für den Weiherwasen ausgesprochen. In der Talstadt sei das Rathaus am sinnvollsten.

Ladestationen für die „Rundfahrer“

Für die antragstellende Fraktion bedankte sich Tanja Witkowski für die Unterstützung. In der Talstadt sei eine Ladestation wegen des Radtourismus wichtig. Sie finde auch den Vorschlag mit kleineren Stationen gut.
Hilmar Bühler („Aktive Bürger“) sah in der Talstadt weniger den Bedarf als in Sulgen.

Reinhard Günter (SPD-Buntspecht) betrachtet die „Rundfahrer“ als Zielgruppe: „Leute, die herkommen und hier ein Eis essen.“ Wer zum Hallenbad fahre, der lade normalerweise seinen Akku zu Hause auf. „Die Cubes sind eher eine touristische Sache und sollten daher im Zentrum stehen.“ Wobei in Waldmössingen natürlich der Weiherwasen ein touristisches Ziel sei.

Jürgen Reuter („Aktive Bürger“) fragte nach Antragsfristen für Zuschüsse und ob auch an den Radweg Sulgen – Mariazell und eine Ladestation in Schönbronn gedacht werde.

Eisenlohr versprach, die Verwaltung werde die Anregungen aufnehmen, und der Rat beschloss einstimmig, zunächst in der Talstadt und am Weiherwasen Standorte zu suchen und weitere in Sulgen und Tennenbronn zu prüfen. Außerdem soll die Verwaltung Förderanträge stellen und die erforderlichen Mittel im Haushalt 2024 einplanen.

image_pdfPDF öffnenimage_printArtikel ausdrucken
Martin Himmelheber (him)
Martin Himmelheber (him)
... begann in den späten 70er Jahren als freier Mitarbeiter unter anderem bei der „Schwäbischen Zeitung“ in Schramberg. Mehr über ihn hier.