Das alte evangelische Pfarrhaus an der Oberndorfer Straße hat die Kirchengemeinde in den letzten Jahren sanieren lassen. „Wir sind im Prinzip fertig“, so Pfarrerin Martina Schlagenhauf bei einem Treffen mit Vertretern des Architekturbüros, des Gartenbauers, des Statikbüros und der Kirchengemeinde.
Drei Bäume hatten nämlich am Bau Beteiligte gespendet und vor einigen Tagen schon pflanzen lassen. Eigentlich habe sie gehofft, dass man nach einem Gottesdienst gemeinsam die Bäume pflanzen könne. „Aber das geht ja leider zur Zeit nicht“, so Schlagenhauf. Bis auf „ein paar Kleinigkeiten“ seien die Handwerker fertig geworden und das das alte Pfarrhaus aus spätklassizistischer Epoche strahlt wieder in etwa so wie es um 1872 aussah.
Fast 150 Jahre alt
Der Bäckermeister Johannes Storz hatte das Gebäude als Wohnhaus gebaut. 1889 hatte die evangelische Kirche es gekauft und zum Pfarrhaus gemacht. Nach einer wechselvollen Geschichte war lange Zeit eine Arztpraxis dort untergebracht. Seit einigen Jahren mietet „Mutpol -Schule des Lebens“ das Gebäude und unterrichtet dort Kinder und Jugendliche mit besonderem Betreuungsbedarf.
Für die Sanierung hatte das Architekturbüro Heß alte Fotos und Unterlagen verwendet. Zusammen mit Vertretern des Landesdenkamts habe man „nach langem Kampf“ die Farbe für das Gebäude ausgesucht, so Werner Wittmann in Vertretung von Roland Hess. Das Gebäude ist nun in einem zarten grün-grau gestrichen. Auch wegen des Landesdenkmalamtes seien die Innen- und Außensanierung nicht gleichzeitig von statten gegangen, so Kirchenpflegerin Martina Herzog. Entsprechende Zuschussanträge musste das Amt nämlich erst genehmigen, bevor mit den Bauarbeiten begonnen werden konnte,
Kraftakt für die Kirchengemeinde
Die Finanzierung müsse die Kirchengemeinde vollständig selbst stemmen. „Wir kriegen Null Euro Zuschuss, weil die Kirche das Gebäude nicht selbst nutzt“, erläutert Herzog. Die Kirchengemeinde werde die Mieteinnahmen verwenden, um die Sanierung zu bezahlen.
Über eine Sponsoringaktion seien 80.000 Euro zusammen gekommen, berichtet Klaus Andreae. „70.000 Euro mussten wir bringen.“ An die 7000 Euro brachte dabei der Verkauf von Wein und eines besonderen Secco ein. „Das ist ein Knast-Secco“, erzählt der Vorsitzende des Kirchengemeinderats Claudio Fuchs. Die Justizvollzugsanstalt in Heilbronn betreibe im Rahmen des offenen Vollzugs ein eigenes Weingut. Von dort habe die Gemeinde den Secco bezogen. Auch Fuchs findet die Sanierung gelungen: „Ich kann mir jetzt vorstellen wie es aussah als Bäcker Storz es gebaut hat.“
An der Vorderseite fehlen noch Treppenstufen aus rötlichem Granit. Weil China derzeit nichts liefere, sei es schwer, dieses Material zu besorgen, so Wittmann. Die Lieferfirma hoffe aber doch, in zwei Wochen die Stufen besorgen zu können.
Drei Bäume als Ersatz
Zwei Bäume mussten für die Sanierung und den behindertengerechten Zugang zum benachbarten Evangelischen Gemeindehaus fallen. Das sei aus statischen Gründen unvermeidbar gewesen, so Herzog. Die drei neuen Bäume, die die Firma Gartenbau Braun, Architekt Heß und das Statikbüro Bosch und Gruber gespendet haben, sollen sie nun ersetzen. Es seien Blumeneschen, die im Mai blühen und im Herbst eine rötliche Färbung bekommen, so Martin Braun. „Sie werden so acht bis zehn Meter hoch und wachsen pyramidenartig.“ Sie freue sich schon auf Sommerfeste im Schatten der neuen Bäume, meinte Schlagenhauf.
Servus H. Himmelheber
Bäcker Meister Stortz wohnte in der
Marktstrasse bekannt als Brunnenbäck. Frühr Haus Kniss heute Café Hirschbrunnen.
Griss’de bleib xund & fift
edler