Schoren 2: 32 von 48 Grundstücken sind schon vergeben

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Eine erneute Offenlage ist ärgerlich, aber nicht zu vermeiden. Das betonte Stadtplaner Joschka Joos im Gemeinderat im Zusammenhang mit dem Bebauungsplan für den zweiten und dritten Bauabschnitt Schoren. Clemens Maurer (CDU) hatte sich darüber gewundert, dass, obwohl die Stadt doch das Verfahren  „seriös abgeschlossen“ habe, nun nochmals offengelegt werden müsse: „Was ist das Kriterium dafür?“

Die Antwort war schlicht: „Wenn wir den Plan ändern müssen und nicht abwägen können, dann müssen wir  nochmals offen legen.“

Zwei Änderungen

Zwei wesentliche Änderungen  hatte es gegeben, die Nicolas Pollich vom Planungsbüro Project, noch einmal erläuterte und begründete. Zum einen hatte das Polizeipräsidium Konstanz moniert, dass Bäume entlang der Hardtstraße zu nah an der Straße seien. Die Straßenbäume gelten inzwischen als „hartes Ziel“, so  die Polizei. Sie müssten hinter den geplanten Rad/Gehweg verlegt werden und kämen auf Privatgrundstücke.

Zum anderen mussten die Planer eine Straße etwas um planen, weil ein Grundbesitzer 30 Quadratmeter nicht verkaufen wollte. Schließlich gab es noch eine kleinere Veränderung bei einer Zuwegung.

Jürgen Reuter („Aktive Bürger“) beschwerte sich über die Planer, die Regeln seien doch bekannt. „Trial and Error kann Geld und Zeit kosten.“ Man solle beim nächsten Mal Planer, die die Regeln kennen, auswählen. Maurer sprang den so Gescholtenen bei und nannte die Planung und das Baugebiet „sehr gut“.

Die neue Offenlage beschränke sich auf die  Änderungen, so Joos, sie werde auch nur drei Wochen betragen und  mit einem Satzungsbeschluss sei im September zu rechnen.

Versickerungsgräben werden gepflegt

Pollich hatte zuvor noch einmal das System der Versickerungsgräben im Schoren erläutert. Bei Starkregen sollen sich die Mulden langsam füllen und nach und nach versickern oder in den Bach laufen. Die Pflege erfolge „nach den technischen Erfordernissen“. Die Bewohner bräuchten sich keine sorge machen, dass dort Habitate entwickelten. Dagegen werde der Bauhof regelmäßig pflegen.

Oberbürgermeisterin Dorothee Eisenlohr erinnerte an die Aussage von Reiner Bernhard von der Wirtschaftsförderungsgesellschaft, dass „im Juli“ die ersten Grundstückskäufer zum Notar gehen können, „ falls der Zeit hat“. Auch Baugesuchte könnten die Häuslebauer schon stellen.

Bauplatzvergabe nach dem Windhundprinzip

Emil Rode (Freie Liste) fragte nach den Bauinteressenten und der Zahl der zu vergebenden Bauplätze. Auf Beschluss des Gemeinderats erfolgt die Vergabe nach dem Windhundprinzip. Bernhard hat etwa 160 Bewerber für 48 Bauplätze. „32 sind schon fest“, so Bernhard. Er habe bereits 110 bis 120 Interessenten angeschrieben. Er habe noch etwa 50 Interessenten auf seiner Liste. Die 48 Bauplätze seien die, über die er jetzt verfügen könne. Für den dritten Bauabschnitt liefen noch die Grunderwerbsverhandlungen, so Bernhard.

„Theresia-Bantle-Straße?“

Barbara Kunst (CDU), die lange Vorsitzende des Frauenbeirats war, fragte, wie es mit den Straßennamen aussehe. Sie erinnerte daran, dass der Frauenbeirat sich dafür einsetze, Straßen nach den ersten drei Schramberger Stadträtinnen Theresia Bantle, Berta Kuhnt und Josefine Werner,  zu benennen.

Eisenlohr sagte dies zu und berichtete, dass man im Madenwald die Straßen nach Wissenschaftlerinnen benennen wolle.

Mit dem einstimmigen Beschluss zur erneuten Offenlage sei man „einen entscheidenden Schritt weiter“, meinte Eisenlohr abschließend.

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Martin Himmelheber (him)
Martin Himmelheber (him)
... begann in den späten 70er Jahren als freier Mitarbeiter unter anderem bei der „Schwäbischen Zeitung“ in Schramberg. Mehr über ihn hier.