Schramberg. Nun sind sie da: Die Pläne für die Bebauung eines großen Wiesengrundstückes im Bereich Schönblick in Sulgen. Ende Januar hatte die Stadtverwaltung die Nachbarn und Anlieger angeschrieben und über das Bauvorhaben informiert. Vor Ort sind die Nachbarn wenig erfreut. Sie fürchten einen „Schandfleck in Sulgen“.
Laut Anschreiben der Stadt will die „Bauherrengemeinschaft Schönblick“, vertreten durch Marc Faist, drei Mehrfamilienhäuser mit insgesamt 25 Wohneinheiten errichten. Laut Plan werden die Gebäude ein Erdgeschoss und zwei Obergeschosse haben. Im ersten Haus an der Schönblickstraße sind sieben Wohneinheiten, im zweiten elf und im letzten noch einmal sieben Wohneinheiten geplant.
Hinzu komme ein Garagenhof mit 20 Garagenstellplätzen, zwei Carports mit je zwei Stellplätzen sowie 13 weitere Stellplätze. Am Grundstücksende könnte auf etwa 80 Quadratmetern ein Spielplatz entstehen, „falls es die Bewohnerstruktur erfordert“, heißt es auf dem Plan.
Widerstand der Anwohner
Bereits im Dezember habe der Bauherr die Nachbarschaft besucht und versucht, von seinem Vorhaben zu überzeugen, so Simone Fader zur NRWZ. Sie ist auch Sprecherin einer Bürgerinitiative der Anwohner. Sie versichert: „Wir haben nichts gegen eine Bebauung des Grundstückes. Was stört ist, dass die Optik der Siedlung vernichtet wird und ein weiterer ‚Schandfleck‘ in Sulgen entsteht.“
Das erste Gebäude an der Straße werde eine Länge von mehr als 20 Metern haben. Dieses wie auch die beiden anderen „Monsterblöcke“ passten einfach nicht in die Siedlung, so eine Anwohnerin zur NRWZ.
Ärgerlich sei auch, dass im gültigen Bebauungsplan die Rede sei von Doppel-, Ketten- oder Reihenhäusern. „Gegen mehrere Reihenhäuser mit elf oder zwölf Wohneinheiten hätten sie nichts einzuwenden. „Wenn der Plan zur Siedlung passen würde, kein Ding.“
Nun würden aber drei große Mehrfamilienhäuser errichtet. Davon stünde nichts im Bebauungsplan. Dass dies dennoch rechtlich möglich sei, sei dem Bürger nicht zu vermitteln, findet sie. Anders als im Bebauungsplan vorgesehen, würden es auch nicht zwei Stockwerke und ein Satteldach gebaut sondern drei Vollgeschosse mit Flachdach.
Sorge vor Mehrbelastung
Weil auch an mehreren Stellen die im Bebauungsplan vorgesehenen Baufenster überschritten würden, werde man das Projekt von einem Anwalt anschauen lassen, kündigt sie an. „Wir werden das so nicht hinnehmen.“
Wegen der geplanten 25 Wohneinheiten rechnen die Anwohner mit starkem zusätzlichem Autoverkehr auf der Schönblickstraße. „Wir Anwohner fürchten eine Riesenmehrbelastung.“
Für nächste Woche hat die Leiterin der Abteilung Baurecht bei der Stadtverwaltung, Linda Niebel einen Gesprächstermin mit den Anwohnern angekündigt, bei dem sie auch die genauen Pläne vorstellen und erläutern möchte.
Die Bauherrengemeinschaft Schönblick war am Mittwoch telefonisch nicht erreichbar.