Schramberg. Die Sanierung der Falkensteiner Kapelle am Eingang zum Bernecktal läuft. Die Zimmerleute der Zimmerei King sind beim Dachstuhl gut vorangekommen. Die Außenfassade erhält demnächst einen neuen Verputz. Auch die Finanzierung des 200.000 Euro-Projekts ist dank eines 30.000-Euro-Zuschusses der Deutschen Stiftung Denkmalschutz einen großen Schritt weiter.
Bei der symbolischen Scheckübergabe dieser Tage berichtete Franz von Bissingen, dass die Kapelle auch die Gruftkapelle seiner Familie sei. Die Beweinungsgruppe im Altarraum gelte als eine der schönsten diesseits der Alpen. „Wir hatten Bedenken, die Lindenholzplastik in der Kapelle zu belassen“, so von Bissingen. Weil die Kapelle an einem Steilhang liege, dringe Feuchtigkeit ein. Die Familie habe früher schon überlegt, ob die Beweinung in ein Museum nach Schramberg oder Stuttgart kommen sollte. Die Entscheidung fiel dann für die Sanierung. „Wir mussten sehen, dass wir die Kapelle in Ordnung bringen.“
Start mit Dach und Fassade
Architekt Alfons Bürk und Restaurator Peter Volkmer hätten die Kapelle untersucht und einen Sanierungsplan ausgearbeitet. Dank auch der Unterstützung eines Förderkreises, den Martin Maurer ins Leben gerufen hatte, und der Stadt Schramberg sei die Finanzierung gesichert „Wir starten jetzt mit den Äußeren, und wenn wir wieder bissle mehr Geld haben, werden wir auch das Innere der Kapelle noch sanieren“, kündigte von Bissingen auch im Namen der heutigen Eigentümerin nämlich seiner Tochter Leonie, an.
Für die Deutsche Stiftung Denkmalschutz war Dr. Anita Auer aus Villingen gekommen. Die Leiterin des Franziskaner Museums ist ehrenamtliche Ortskuratorin der Stiftung. Sie hob hervor, dass die Stiftung keine staatliche Institution sei, sondern überwiegend aus Mitteln der „Glücksspirale“ finanziert werde. Die Kapelle sei eines von mehr als 400 Projekten, die die Stiftung allein in Baden-Württemberg fördere. „Wir freuen uns, wenn wir helfen können.“ Sie wies darauf hin, dass es auch für Folgeprojekte wieder Mittel geben könne.
Von Lotto Baden-Württemberg war Frank Eisele, der Geschäftsführer der Regionaldirektion Süd, aus Stockach angereist. Aus Mitteln der „Glücksspirale“ flössen „erhebliche Summen“ in den Denkmalschutz. Dies sei „ein Gewinn fürs Land“.
Beim Gang um die Kapelle und später unter dem Dachstuhl erläuterten Architekt Bürk und Restaurator Volkmer, welche Arbeiten an der Kapelle zu erledigen seien, um sie auf Dauer erhalten zu können.
So sei auch im Altarraum noch einiges zu tun. In Teilen des Gestühls beispielsweise habe sich der Holzwurm angesiedelt, der bekämpft werden muss, so Volkmer. Der Standort der Beweinung sei in der Kapelle eigentlich gut. Die Klimawechsel seien hier wesentlich weniger abrupt als in einer beheizten Kirche, erläuterte Volkmer.