Statt eines in der Einladung angekündigten Richtfestes, war es dann nur ein Rohbaufest, das Vertreterinnen und Vertreter der Feuerwehr des Landkreises und der Stadt am Freitagnachmittag gefeiert haben. Beim Feuerwehrgerätehaus in Sulgen entsteht derzeit ein gemeinsamer Anbau für die Sulgener Wehr und die zentrale Feuerwehrwerkstatt des Landkreises.
Schramberg. In Vertretung des erkrankten Landrates Wolf-Rüdiger Michel hieß Hermann Kopp die Gäste willkommen. Der Landratsstellvertreter meinte, die Vorfreude sei ja auch in der Weihnachtszeit eine besondere Freude. So auch das Rohbaufest vor der Einweihung dann im kommenden Jahr.
Angesichts der klammen kommunalen Kassen werde ja derzeit viel auf den Prüfstand gestellt und überlegt, ob etwas wirklich sinnvoll sei, so Kopp. Der Anbau aber sei „eine extrem sinnvolle Maßnahme“, denn sie diene der Sicherheit der Bevölkerung.
Respekt vor dem Ehrenamt
Kopp wies auch darauf hin, dass er größten Respekt vor der ehrenamtlichen Leistung der Feuerwehren habe. Es sei wichtig, „dass wir denen, die ehrenamtlich tätig sind, das Notwendige an die Hand geben, damit sie weiter so engagiert dranbleiben“.
Kopp bedankte sich bei den beteiligten Verwaltungsleuten, den Bauhandwerkern und insbesondere bei Werner Storz, der bei der Planung und Umsetzung als „Vorantreiber“ wirke.
Schrambergs Oberbürgermeisterin Dorothee Eisenlohr erläuterte, weshalb es ein Rohbaufest und kein Richtfest geworden sei: „Mit dem Dach hat es leider noch nicht ganz gereicht.“ Am Ende werde man sechs neue Fahrzeugboxen und eine Schlauchwäsche haben.
Kosten teilen sich Kreis und Stadt
Es sei ein wunderbares Zeichen, dass neben der Abteilung Sulgen auch die Feuerwehren aus allen anderen Stadtteilen vertreten seien. Bei der Sitzung des Gemeinderats am 23. April 2023 sei „die Bude voll“ gewesen, denn der Rat habe über den Bau der Erweiterung abgestimmt. Insgesamt koste der Anbau 1,6 Millionen Euro. Davon trage der Landkreis für vier Boxen zwei Drittel der Kosten, das letzte Drittel zahle die Stadt.
Für die Feuerwehrleute werde die Arbeit so wesentlich leichter. Ein Dekontaminationsfahrzeug der Sulgener Abteilung bekäme endlich einen eigenen Platz und müsse nicht weiter in der Waschstraße abgestellt werden.
Die Aufgaben der Feuerwehr gingen inzwischen weit über die Brandbekämpfung hinaus. Unfälle und Naturkatastrophen seien hinzugekommen, dazu die Jugendarbeit. „Dafür braucht es die passende Infrastruktur“, so Eisenlohr. Der Anbau solle auch die Wertschätzung der Stadt für die ehrenamtlichen Feuerwehrleute ausdrücken.
Der Standort Sulgen liege sehr verkehrsgünstig. Dass die Zentrale Feuerwehrwerkstatt hier angesiedelt sei, sei auch „ein Bekenntnis zur Zusammenarbeit und zum Standort Sulgen“.
Nach den Reden in der kalten Dezemberluft lud sie alle Gäste in die Feuerwehrhalle zu einem Imbiss ein. „Die Kosten für die Bewirtung teilten sich Stadt und Landkreis lustigerweise genau anders herum als beim Bau auf“, scherzte Eisenlohr abschließend.