Zum großen Wohnbauprojekt an der Rochus-Merz-Straße sind gerade mal zwei Einwendungen von Anwohnern eingegangen. Das berichtet Eberhard Mangold von der Constant Projekt Gesellschaft, die das Vorhaben plant und umsetzen möchte. Ein Fachanwalt sehe in den vorgebrachten Einwendungen „kein Problem mit der Genehmigung.“
Schramberg. Mangolds Unternehmen möchte auf dem Dreiecksgrundstück zwischen Burgweg und Rochus-Merz-Straße insgesamt 24 Wohneinheiten in zwölf Häusern errichten. Letztes Jahr hatte er die Bauantragsunterlagen eingereicht. Das Baurechtsamt hat sie geprüft und kurz vor Weihnachten die Anlieger informiert.
Dabei, so Mangold, habe die Behörde den Kreis der Anlieger bewusst größer gezogen und nicht nur die unmittelbaren Angrenzer informiert.
Anlieger seit Dezember informiert
Die Frist für Einwendungen sei um den 22. Januar abgelaufen. Das Baurechtsamt habe die eingegangenen Einwendungen geprüft und anonymisiert an ihn weitergeleitet, berichtet Mangold. „Es haben sich zwei Anwohner mit Einwendungen gemeldet.“ Seine Firma habe diese bearbeitet und weitere Stellungnahmen von Gutachtern zum Thema Hangsicherheit und zum Schallthema bei Luft-Wärmepumpen angefügt. Nun warte er auf die Stellungnahme und Entscheidung der Baurechtsbehörde, die demnächst erfolgen müsse.
Bei den Nachbarschaftsrechten würden bei seinem Vorhaben alle Vorschriften eingehalten. Auch beim Baurecht sieht Mangold keine Probleme. Man werde zwar einzelne Befreiungen brauchen, diese seien aber „nicht gravierend“.
Gesprächsangebot abgelehnt
Auf eine für Ende Januar angekündigte info-Veranstaltung habe er verzichtet. Da nur zwei Einwendungen eingegangen seien, habe er eine solche Veranstaltung nicht für sinnvoll erachtet.
Den beiden Kritikern, die sich schon zuvor gemeldet hätten, habe er mehrfach angeboten, im direkten Gespräch ihre Fragen zu klären. Einer habe ein solches Gesprächsangebot abgelehnt. Er wolle erst die Antwort der Baurechtsbehörde abwarten.
Neue Erkenntnisse und Grafiken?
Ein Anwohner hatte sich am Morgen an die Lokalmedien gewandt. Er erinnerte an 111 Unterschriften vom Februar 2023, mit denen sich Anwohner gegen „eine massive Bebauung in der Straße“ gewandt hätten.
„Wir Anlieger“ hätten „inzwischen neue Erkenntnisse und Grafiken zum Bauvorhaben“, schreibt er und möchte zu einem Gespräch nächste Woche einladen. Einen Terminvorschlag für kommenden Montag hat er inzwischen abgelehnt, weil der Redakteurskollege des SB Urlaub habe. Er werde sich wieder melden.
Genervter Bauherr
Constant-Projekt-Geschäftsführer Mangold ist hörbar genervt von diesem einen Anwohner. „Wir lassen uns jetzt nicht mehr alles gefallen.“ Die immer wieder geäußerten Befürchtungen zur Hangsicherheit seien für die Fachleute „einfach nur noch lächerlich“.
Die vorgebrachten Einwände seien bereits mehrfach bearbeitet worden. Die Fachleute kämen immer wieder zu demselben Ergebnis, nämlich „dass im Baufeld keine Rutschgefährdung vorliegt und durch die geplante Bebauung nicht ausgelöst wird“. Es dränge sich der Eindruck auf, „dass der betreffende Nachbar die Grünfläche vor dem eigenen Haus erhalten möchte“.
Mangold erinnert an die fünf Mehrfamilienhäuser in der Nähe: „Das sind 40 Wohneinheiten, wir planen 24. Gab es damals, als die gebaut wurden, auch so einen Aufstand?“ Auch das Thema Hangrutschungen sei in den Gutachten eines renommierten Büros ausgeräumt.
Mit Pfahlbohrstützwänden sorge man für Stabilität. „Wie viele Häuser sind in Schramberg am Hang gebaut“, fragt Mangold rhetorisch und fügt als weitere Frage an: „Haben die Einwender bei ihren Bauvorhaben solche Schutzmaßnahmen gegen Hangrutschungen getroffen?“