Auf die Bewohner des Eckenhofs kommen schwierige Zeiten zu: Unter der David-Deiber-Straße befindet sich ein riesiges Regenüberlaufbecken, das Ende der 70er Jahre gebaut wurde und nun in die Jahre gekommen ist. Von Februar bis etwa Ende September will die Stadt das unterirdische Becken sanieren lassen. Dafür muss man die David-Deiber-Straße halbseitig sperren und den Verkehr per Ampel regeln.
Schramberg. Claudius Bauknecht, zuständig für die Abwasserbeseitigung, hat im Ausschuss für Umwelt und Technik (AUT) die Pläne erläutert. Zum einen gibt es eine Vorgabe des Umweltministeriums, wonach bei allen größeren Regenüberlaufbecken eine Messanlage eingebaut werden soll. Sie soll festhalten, wie viel Schmutzwasser direkt in die Gewässer eingeleitet wird.
In den meisten Regenüberlaufbecken im Stadtgebiet seien die Messanlagen bereits eingebaut, so Bauknecht. Nun fehle eben noch das Becken an der David-Deiber-Straße/Unot.
Technik ist in die Jahre gekommen
Außerdem sei die technische Ausrüstung im Inneren „in die Jahre gekommen“, so Bauknecht. Die Technik befände sich in 99 Prozent der Zeit im Abwasser und sei entsprechend angegriffen. Da stünden etwa Jetstrahlwerke, die das Becken von innen säubern.
Außerdem möchte die Stadt das Abwasser über eine neue Drossel in den Kanal und dann in die Kläranlage leiten.
Die Verwaltung habe die Arbeiten in drei Losen ausgeschrieben, die der Ausschuss dann auch einstimmig vergeben hat. Die Tiefbauarbeiten werden von der Firma Stotz aus Balingen für 85.000 Euro ausgeführt. Die elektrotechnischen und maschinentechnischen Arbeiten für knapp 108.000 und 102.000 Euro übernimmt eine Firma aus Grafenhausen.
Es wird wesentlich günstiger als berechnet
Eigentlich wollten die Stadtwerke das Projekt schon dieses Jahr umsetzen. Allerdings kam ein Förderbescheid vom Land über 208.000 Euro erst im Juli. Deshalb steht das Projekt nun erneut im Wirtschaftsplan für 2025. Die Gesamtkosten hatte ein Büro mit 407.000 Euro berechnet, nun liege man bei 360.000 Euro, also deutlich darunter.
In der Diskussion fragte Jürgen Reuter (Aktive Bürger) wie die Bauarbeiten dort laufen sollen. „Wenn Sie die Örtlichkeiten kennen“, wüsste er ja, dass dort viel Verkehr sei. Bauknecht bestätigte das und kündigte die halbseitige Sperrung an. Auf Nachfrage von Tanja Witkowski (SPD-Buntspecht) nannte er die Bauzeit von Februar bis Ende September.
Es geht um die Wasserqualität
Jürgen Kaupp (CDU) war überrascht, er habe bisher von diesen Maßnahmen an den Regenüberlaufbecken nichts mitbekommen. Die seien in den jeweiligen Wirtschaftsplänen der Stadtwerke enthalten gewesen, berichtete Tiefbau-Abteilungsleiter Konrad Ginter. Es sei gesetzlich festgelegt, dass man die Messanlagen einbauen müsse.
Thomas Brugger fürchtete, dass die Messergebnisse lediglich für die Statistik interessant seien. Dem widersprach Ginter. Es gehe um die Wasserqualität in den Bächen und Flüssen. Die Wassermenge, die nicht behandelt werde, werde so erfasst.