Der Radweg von Aichhalden ins Gewerbegebiet „Industriepark“ soll gebaut werden – auch ohne die Mittel des Bundes. Außerdem wird die Kreisstraße von Aichhalden bis Heiligenbronn ausgebaut. Dies beschloss der Kreistag einstimmig.
Aichhalden/Schramberg – Die Radfahr-Verbindung zwischen den Gewerbe-Standorten Aichhalden und Waldmössingen muss kommen. Dies war ganz offensichtlich Konsens im Rat – und auch der Schramberger Gemeinderat hatte das befürwortet (wir berichteten).
Klaus Eger, Projektleiter beim Straßenbauamt, erläuterte die Planung. Demnach soll das 4,3 Kilometer lange Stück der Kreisstraße ausgebaut werden – geschätzte Kosten sechs Millionen Euro. Entlang der Straße soll ein Radweg neu gebaut werden. Hier rechne das Amt mit 2,76 Millionen Euro, einschließlich Grunderwerb. Von der Kreuzung bis zum Gewerbegebiet Industriepark Seedorf/Waldmössingen soll der Wirtschaftsweg auf drei Meter verbreitert werden, so dass ein kombinierter Weg für Radfahrer und Landwirtschaft entsteht – Kostenpunkt einschließlich Grunderwerb 600.000 Euro.
Dieser Radweg muss aber die Landesstraße von Waldmössingen nach Sulgen kreuzen. Hierfür hatte ein Gutachter festgestellt, dass eine Unterführung die beste und sicherste Lösung wäre. So wurde dies ebenso geplant wir eine Linksabbiegerspur (zusammen 1,18 Millionen Euro). Die Kosten für den Umbau trägt das Land. Das Regierungspräsidium hat aber im September dem Landratsamt mitgeteilt, es gebe keine Unterführung und auch keine Ampel, sondern eine Querungsinsel. Deren Kosten sind noch nicht berechnet. Dies mindere die Attraktivität des Radwegs, befürchtete Amtsleiter Martin Osieja.
An dieser Variante wollten die Räte den Bau des Radwegs aber nicht scheitern lassen. Berthold Kammerer (SPD) fand gar, die Einmündung sei übersichtlich auf beiden Seiten, ein Kreuzungsbauwerk daher nicht notwendig.
An den erwarteten Gesamtkosten der Maßnahme von etwa elf Millionen Euro trägt der Landkreis etwa 4,4 Millionen, die Stadt Schramberg 600.000, die Gemeinde Aichhalden 450.000 und die Gemeinde Dunningen 4000 Euro. Das Land trägt wie erwähnt die Kosten des Kreuzungs-Umbaus.
Die Förderung des Bundes ist noch nicht abgelehnt, sie kann noch beantragt werden – wenn das Programm „Stadt und Land“ fortgesetzt wird. Dann würden sich die Kosten für den Landkreis um etwa eine halbe Million Euro verringern. Doch rechte Zuversicht, dass diese Mittel noch fließen werden, war in der Aussprache nicht zu vernehmen.
Im Zeitplan für die Verwirklichung steht neben der Planung vor allem der Grunderwerb am Anfang. Und da gibt es viel zu tun: 209 Grundstücke wären zu erstehen, von denen 129 in privater Hand von 66 Eigentümern sind. Dies soll im Herbst des kommenden Jahres abgeschlossen sein, dann könnten auch die Arbeiten ausgeschrieben werden. Klaus Eger und Martin Osieja rechnen mit einem Baubeginn im Frühjahr 2026, so dass die Radfahrer im Sommer 2027 den dann neuen Radweg benutzen können.