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    NRWZ.deSchrambergPetition zum Bernecksportplatz: Rat reagiert eindeutig

    Anderem Bühle-Bewohner freuen sich über die "Lebenszeichen" vom Fußballplatz

    Petition zum Bernecksportplatz: Rat reagiert eindeutig

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    Eine historische Premiere erlebten die Gemeinderätinnen und Räte am Donnerstagabend. Erstmals in der Geschichte des Rats hatte er sich mit der Petition einer Bürgerin zu befassen. So interessant die Tatsache, so unerfreulich allerdings der Anlass. Es handelt sich um die Fortsetzung eines jahrzehntelangen Streits eines Ehepaars vom Bühle mit der Stadt wegen angeblicher Geräuschbelästigung vom Bernecksportplatz und dem daneben liegenden Kleinspielfeld. (Wir haben berichtet). 

    Schramberg. Fachbereichsleiterin Susanne Gwosch informierte zunächst, die Petition habe die Stadt am 27. November erreicht. „Wir haben geprüft, wie damit zu verfahren ist. Das war für uns auch Neuland.“

    Gemeinderat ist zuständig

    Da der Gemeinderat die Benutzungsordnung für das Kleinspielfeld beschlossen hatte, sei dieser auch für die Beantwortung der Petition zuständig. Gwosch berichtete, die Verwaltung sei seit mehr als einem Jahr daran, die Benutzungsordnung zu überarbeiten. Sie sei im Gespräch mit Schulen, den Fußballvereinen, dem JUKS und befrage diese zur geplanten Änderung.

    „Demnächst“ werde sie mit einem Vorschlag in den Rat kommen. In diesem Zusammenhang würden die Forderungen der Petentin geprüft „und gegebenenfalls auch berücksichtigt“.

    Barbara Kunst: keine Störung

    Stadträtin Barbara Kunst (CDU) meldete sich zu Wort: Sie habe selbst 22 Jahre in der Nähe der Petentin in der Wolf-Hirth-Straße gewohnt. Nach ihrer Meinung handle es sich bei der Petition von Frau Pascual “um die Befriedigung von Bedürfnissen von wenigen Personen“. Als sie dort gewohnt habe, habe sie „den Fußballplatz nicht als störend empfunden“.

    Sie habe daher Kontakt zu Leuten aufgenommen, die heute dort wohnen. Ruth und Christof Bihlmaier hätten ihr eine Mail geschrieben. Darin führen die beiden aus, es sei nach Corona leider nicht wieder selbstverständlich geworden, dass die Menschen sich jederzeit treffen könnten. Kinder und Jugendliche zögen sich oft in die sozialen Medien und allein in ihre Zimmer zurück.

    „Wenn vom Bernecksportplatz hin und wieder Freudenschreie, laute Musik oder laute Rufe nach dem Schiedsrichter nach oben in unsere Straße schallen, so macht uns das bewusst, dass doch nicht alles so schlimm, und Schramberg eine lebendige Stadt mit engagierten Mitbürgern ist“, schreiben die Bihlmaiers.

    In 15 Jahren nie gestört gefühlt

    Sie hätten sich in den vergangene 15 Jahren nicht ein einziges Mal über die Menschen, die friedlich dort spielten und Leben in die Stadt bringen, geärgert. Sie schließen: „Wir hoffen, dass dieser Ausdruck der Lebensfreude nicht unnötig reglementiert wird.“

    Barbara Kunst berichtete von weiteren ähnlichen Stellungnahmen und bat im Namen ihrer Fraktion, dass dies bei der Behandlung der Petition berücksichtigt werde. Sie verwies auf den Weltglücksbericht, der gerade erschienen war. Darin könne man lesen, dass die Finnen besonders glücklich seien. Das liege auch „an dem Wert, den sie der Gemeinschaft beimessen“.

    Lauter Beifall

    Dafür gab es von den Ratsmitgliedern lautstarken Beifall. Oberbürgermeisterin Dorothee Eisenlohr dankte dafür, denn das stärke der Verwaltung den Rücken bei der Neuformulierung der Benutzungsordnung.

    Bei zwei Nein-Stimmen beschloss der Rat, bei der Bearbeitung der Benutzungsordnung die Forderungen der Petentin zu prüfen und gegebenenfalls zu berücksichtigen. (Anmerkung: zunächst hatte ich von drei Nein-Stimmen geschrieben, es waren aber nur zwei. Mit Nein stimmten Dominik Dieterle und Jürgen Kaupp (CDU), weil sie der Ansicht sind, „dass wir der Petition nicht abhelfen können. Somit müssten wir diese auch nicht bei der Änderung der Benutzungsordnung berücksichtigen“,  begründet er sein Abstimmungsverhalten  gegenüber der NRWZ. him)

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    Martin Himmelheber (him)
    Martin Himmelheber (him)
    ... begann in den späten 70er Jahren als freier Mitarbeiter unter anderem bei der „Schwäbischen Zeitung“ in Schramberg. Mehr über ihn hier.

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    Schramberg. Fachbereichsleiterin Susanne Gwosch informierte zunächst, die Petition habe die Stadt am 27. November erreicht. „Wir haben geprüft, wie damit zu verfahren ist. Das war für uns auch Neuland.“

    Gemeinderat ist zuständig

    Da der Gemeinderat die Benutzungsordnung für das Kleinspielfeld beschlossen hatte, sei dieser auch für die Beantwortung der Petition zuständig. Gwosch berichtete, die Verwaltung sei seit mehr als einem Jahr daran, die Benutzungsordnung zu überarbeiten. Sie sei im Gespräch mit Schulen, den Fußballvereinen, dem JUKS und befrage diese zur geplanten Änderung.

    „Demnächst“ werde sie mit einem Vorschlag in den Rat kommen. In diesem Zusammenhang würden die Forderungen der Petentin geprüft „und gegebenenfalls auch berücksichtigt“.

    Barbara Kunst: keine Störung

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    Sie habe daher Kontakt zu Leuten aufgenommen, die heute dort wohnen. Ruth und Christof Bihlmaier hätten ihr eine Mail geschrieben. Darin führen die beiden aus, es sei nach Corona leider nicht wieder selbstverständlich geworden, dass die Menschen sich jederzeit treffen könnten. Kinder und Jugendliche zögen sich oft in die sozialen Medien und allein in ihre Zimmer zurück.

    „Wenn vom Bernecksportplatz hin und wieder Freudenschreie, laute Musik oder laute Rufe nach dem Schiedsrichter nach oben in unsere Straße schallen, so macht uns das bewusst, dass doch nicht alles so schlimm, und Schramberg eine lebendige Stadt mit engagierten Mitbürgern ist“, schreiben die Bihlmaiers.

    In 15 Jahren nie gestört gefühlt

    Sie hätten sich in den vergangene 15 Jahren nicht ein einziges Mal über die Menschen, die friedlich dort spielten und Leben in die Stadt bringen, geärgert. Sie schließen: „Wir hoffen, dass dieser Ausdruck der Lebensfreude nicht unnötig reglementiert wird.“

    Barbara Kunst berichtete von weiteren ähnlichen Stellungnahmen und bat im Namen ihrer Fraktion, dass dies bei der Behandlung der Petition berücksichtigt werde. Sie verwies auf den Weltglücksbericht, der gerade erschienen war. Darin könne man lesen, dass die Finnen besonders glücklich seien. Das liege auch „an dem Wert, den sie der Gemeinschaft beimessen“.

    Lauter Beifall

    Dafür gab es von den Ratsmitgliedern lautstarken Beifall. Oberbürgermeisterin Dorothee Eisenlohr dankte dafür, denn das stärke der Verwaltung den Rücken bei der Neuformulierung der Benutzungsordnung.

    Bei zwei Nein-Stimmen beschloss der Rat, bei der Bearbeitung der Benutzungsordnung die Forderungen der Petentin zu prüfen und gegebenenfalls zu berücksichtigen. (Anmerkung: zunächst hatte ich von drei Nein-Stimmen geschrieben, es waren aber nur zwei. Mit Nein stimmten Dominik Dieterle und Jürgen Kaupp (CDU), weil sie der Ansicht sind, „dass wir der Petition nicht abhelfen können. Somit müssten wir diese auch nicht bei der Änderung der Benutzungsordnung berücksichtigen“,  begründet er sein Abstimmungsverhalten  gegenüber der NRWZ. him)

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