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    NRWZ.deSchrambergPersonalwohnheim: „Verkauf an Steim war folgerichtig“

    Stellungnahme von Tobias und Clemens Maurer

    Personalwohnheim: „Verkauf an Steim war folgerichtig“

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    Bei einer Versammlung der Anwohner der Pfaff-und-Schlauder Fabrik vergangene Woche hatte Schrambergs Ehrenbürger Hans-Jochem Steim berichtet, auch das ehemalige Personalwohnheim sei im Herbst 2022 als Flüchtlingsunterkunft vorgesehen gewesen. Er habe es den damaligen Eigentümern abgekauft. Obwohl Steim keine Namen nannte, war im Städtle ein offenes Geheimnis, um wen es sich bei den Vorbesitzern handelt.

    Schramberg: Nun haben sich Clemens und Tobias Maurer „im Hinblick auf die derzeitige örtliche Presseberichterstattung“ in einer Mitteilung an die Medien gewandt. Sie hätten mit weiteren Gesellschaftern Ende 2021 das ehemalige Personalwohnheim erworben, schreiben die beiden. „Anschließend haben wir eine aufwendige Projektentwicklung für einen Wohnpark vorgenommen, der dem Gebiet zugutekommen würde.“

    Dabei hätten sie ein hochwertiges Boarding- und Apartmenthaus in dem parkähnlichem Grundstück geplant, das sich gut in die Umgebung um das Gut Berneck eingefügt hätte.

    Stadt kam auf uns zu

    „Im Sommer 2022 kam die Stadtverwaltung Schramberg mit der Frage auf uns zu, ob das Wohnheim als zeitlich befristete Flüchtlingsunterkunft geeignet sein könnte, um es möglicherweise an den Landkreis zu vermieten“, bestätigen die Maurers entsprechende Informationen der Stadt und des Landkreises. „Aufgrund der guten Bausubstanz hätte das leerstehende Wohnheim ohne Umnutzung wieder in Betrieb genommen werden können.“

    Nach dem Überfall Russlands auf die Ukraine sei die Flüchtlingssituation damals bekanntlich sehr angespannt gewesen und viele Kriegsflüchtlinge mussten im privaten Umfeld untergebracht werden. Kommunen und Länder seien unter großem Druck gestanden. Im Winter 2022/2023 habe es die Befürchtung gegeben, dass etwa Sporthallen zu Massenquartieren umgenutzt werden müssen.

    „Da das Objekt gut geeignet war, und die Realisierung des Boarding- und Apartmenthauses eine Zeit zurückgestellt werden konnte, haben wir uns damals dazu entschlossen, dem Ersuchen des Landkreises näher zu treten“, heißt es in der Erklärung weiter.

    Steim wollte Flüchtlingsunterbringung verhindern

    Weil sie aber direkte  Nachbarn zu Gut Berneck seien, hätten sie sich verpflichtet gesehen, Hans-Jochem Steim vorab zu informieren. „Als Eigentümer des Gut Berneck wollte Herr Steim die Unterbringung von Flüchtlingen verhindern. Gleichzeitig ergeben sich in einer Eigentümerschaft beider Objekte weitere Synergien.“

    Steim habe ihnen deshalb angeboten, das Personalwohnheim und die abgeschlossene Projektentwicklung zu erwerben.

    „Wir haben dieses Angebot angenommen und die Immobilie sowie die Projektentwicklung im Januar 2023 an die Familie Steim veräußert.“

    Sie seien weiterhin überzeugt, dass sie gegenüber dem Nachbarn, der Kommune und der Allgemeinheit in einer schwierigen Situation verantwortungsvoll und richtig gehandelt hätten. „Wir haben damals das eigene Vorhaben zurückgestellt, damit eine schnelle Lösung für in Not geratene Menschen gefunden werden kann.“

    Es wäre aber nicht realistisch gewesen, das Vorhaben gegen die Interessen des direkten Nachbarn umzusetzen. Die Erklärung schließt: „Der Verkauf war daher folgerichtig.“

     

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    NRWZ-Redaktion Schramberg
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    Bei einer Versammlung der Anwohner der Pfaff-und-Schlauder Fabrik vergangene Woche hatte Schrambergs Ehrenbürger Hans-Jochem Steim berichtet, auch das ehemalige Personalwohnheim sei im Herbst 2022 als Flüchtlingsunterkunft vorgesehen gewesen. Er habe es den damaligen Eigentümern abgekauft. Obwohl Steim keine Namen nannte, war im Städtle ein offenes Geheimnis, um wen es sich bei den Vorbesitzern handelt.

    Schramberg: Nun haben sich Clemens und Tobias Maurer „im Hinblick auf die derzeitige örtliche Presseberichterstattung“ in einer Mitteilung an die Medien gewandt. Sie hätten mit weiteren Gesellschaftern Ende 2021 das ehemalige Personalwohnheim erworben, schreiben die beiden. „Anschließend haben wir eine aufwendige Projektentwicklung für einen Wohnpark vorgenommen, der dem Gebiet zugutekommen würde.“

    Dabei hätten sie ein hochwertiges Boarding- und Apartmenthaus in dem parkähnlichem Grundstück geplant, das sich gut in die Umgebung um das Gut Berneck eingefügt hätte.

    Stadt kam auf uns zu

    „Im Sommer 2022 kam die Stadtverwaltung Schramberg mit der Frage auf uns zu, ob das Wohnheim als zeitlich befristete Flüchtlingsunterkunft geeignet sein könnte, um es möglicherweise an den Landkreis zu vermieten“, bestätigen die Maurers entsprechende Informationen der Stadt und des Landkreises. „Aufgrund der guten Bausubstanz hätte das leerstehende Wohnheim ohne Umnutzung wieder in Betrieb genommen werden können.“

    Nach dem Überfall Russlands auf die Ukraine sei die Flüchtlingssituation damals bekanntlich sehr angespannt gewesen und viele Kriegsflüchtlinge mussten im privaten Umfeld untergebracht werden. Kommunen und Länder seien unter großem Druck gestanden. Im Winter 2022/2023 habe es die Befürchtung gegeben, dass etwa Sporthallen zu Massenquartieren umgenutzt werden müssen.

    „Da das Objekt gut geeignet war, und die Realisierung des Boarding- und Apartmenthauses eine Zeit zurückgestellt werden konnte, haben wir uns damals dazu entschlossen, dem Ersuchen des Landkreises näher zu treten“, heißt es in der Erklärung weiter.

    Steim wollte Flüchtlingsunterbringung verhindern

    Weil sie aber direkte  Nachbarn zu Gut Berneck seien, hätten sie sich verpflichtet gesehen, Hans-Jochem Steim vorab zu informieren. „Als Eigentümer des Gut Berneck wollte Herr Steim die Unterbringung von Flüchtlingen verhindern. Gleichzeitig ergeben sich in einer Eigentümerschaft beider Objekte weitere Synergien.“

    Steim habe ihnen deshalb angeboten, das Personalwohnheim und die abgeschlossene Projektentwicklung zu erwerben.

    „Wir haben dieses Angebot angenommen und die Immobilie sowie die Projektentwicklung im Januar 2023 an die Familie Steim veräußert.“

    Sie seien weiterhin überzeugt, dass sie gegenüber dem Nachbarn, der Kommune und der Allgemeinheit in einer schwierigen Situation verantwortungsvoll und richtig gehandelt hätten. „Wir haben damals das eigene Vorhaben zurückgestellt, damit eine schnelle Lösung für in Not geratene Menschen gefunden werden kann.“

    Es wäre aber nicht realistisch gewesen, das Vorhaben gegen die Interessen des direkten Nachbarn umzusetzen. Die Erklärung schließt: „Der Verkauf war daher folgerichtig.“

     

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