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    OneCoin: Zwei ungleiche Geschwister

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    SCHRAMBERG  (him) – Als ein Beispiel für „Verbrechen rund um Bitcoin und Co“ hat das ZDF in einer Sendung am Donnerstagabend auch den OneCoin-Skandal aufgegriffen. Neben weiteren Fällen zeigte die Doku die beiden Geschwister Ruja Ignatova und Konstantin Ignatov, die mit ihrer angeblichen Kryptowährung viele hunderttausend Menschen  weltweit betrogen und bis zu 20 Milliarden Euro kassiert haben sollen. Die beiden waren in den 1990er Jahren in Schramberg aufgewachsen und zur Schule gegangen.

    Die ZDF-Dokumentation zeigt Ausschnitte aus dem berühmten Video, in dem Ignatova in Wembley OneCoin als den „Bitcoin-Killer“ anpreist. Guv Turner, der einen Infodienst zu Kryptowährungen betreibt, nennt Ignatova und OneCoin eine „most amazing story“. Diese abgefahrenste Geschichte habe viele Elemente eines Hollywoodthrillers. Ignatova sei eine begnadete Verkäuferin gewesen. „Wie ein Kult, wie eine religiöse Erscheinung“ seien ihre Auftritte gewesen, so Turner.

    Bitcoin und OneCoin?

    Kim Grauer von Chainanalysis, einer Firma in New York, die sich mit Kryptowährungen befasst, erläutert,  Rujas Gedanke, sich gegen Bitcoin zu stellen, sei genial gewesen. „So dachten die Leute, es gehe nur noch um den Kampf zwischen OneCoin und Bitcoin.“ Das habe ihr Bedeutung verschafft.

    In Wirklichkeit sei OneCoin aber von Anfang an ein Schneeballsystem gewesen, bei dem nur eine kleine Gruppe  verdient, die meisten aber ihr Geld verloren hätten. Statt digitaler Münzen hätten die OneCoin-Leute Bildungspakete verkauft, in denen Tokens enthalten waren, die später gegen OneCoins eingelöst werden sollten. Die „Bildungsinhalte“ seien geklaut gewesen. „Totaler Blödsinn“, so Turner.

    Es waren eher 15 bis 20 Milliarden Dollar

    Die ZDF Doku spricht davon, vier bis fünf Milliarden Dollar hätten die OneCoiner eingesammelt. Die Zahl ist mutmaßlich weit höher. Im Haftbefehl für Konstantin Ignatov ist davon die Rede, dass von Herbst 2014 bis Sommer 2016  die OneCoin Ltd, 3,352 Milliarden US Dollar Umsatz gemacht habe.

    Doch im Sommer 2016 endete OneCoin nicht, da startete man erst richtig durch. Ein Anwalt von Sebastian Greenwood, dem Mitgründer und -Erfinder von OneCoin, spricht von 15 Milliarden Dollar. Der Londoner Anwalt und Opfervertreter Jonathan Levy schätzt gar, es seien 20 Milliarden.

    Ruja Ignatova und Sebastian Greenwood in der ZDF-Doku. Screenshot: him

    Wo ist Ruja – und wie viel Geld hat sie, wenn sie überhaupt noch lebt?

    Die ZDF-Doku berichtet auch vom Verschwinden Ignatovas am 25. Oktober 2017. Mit ihr sei auch „das ganze Geld“ verschwunden. Das scheint eher unwahrscheinlich: Konstantin Ignatov hat in einem Prozess ausgesagt, sie habe wohl 500 Millionen Dollar mitgenommen.

    Levy hat Belege, dass sie – Ironie des Schicksals – vier USB-Sticks besitze, auf denen 230.000 Bitcoin gespeichert seien, heute etwa 11 Milliarden Dollar wert. Die Bitcoin hatte sie von einem Angehörigen einer Herrscherfamilie in Vereinigten Arabischen Emiraten erhalten, dem sie ihre OneCoin Konten und Immobilien dort abgetreten hatte.

    Kim Grauer und Guv Turner spekulieren über ihr weiteres Schicksal: Während Grauer annimmt, sie könne sich mit den Milliarden ein neues Leben gekauft haben. Turner ist da eher pessimistisch. Er glaube, Ruja sei tot. Seine Begründung: Gerüchte besagten, die Unterwelt habe OneCoin benutzt, um Schwarzgeld zu waschen. Wenn also „Hardcore-Kriminelle“ darin verwickelt seien, „dann verschwinden Menschen nicht einfach.“

    Konstantin Ignatov ein „nützlicher Idiot“?

    Der Film präsentiert auch Rujas jüngeren Bruder Konstantin, der nach Rujas Abgang an der Spitze von OneCoin stand. Er sei festgenommen worden, als er nach Bulgarien fliegen wollte, erzählt Turner. In New York soll er sich bekanntlich vor Gericht verantworten. Eigentlich, so berichtet Grauer, hätte der Prozess schon 2021 zu Ende sein sollen. Aber es gebe Gerüchte, Konstantin arbeite mit den Behörden zusammen, um seine Schwester und vielleicht auch das Geld zu finden.

    Sein letzter Eintrag vor der Verhaftung am 8. März in Los Angeles. Im Hintergrund die berühmten Hollywood-Buchstaben Um dieses Bild zu produzieren, habe Ignatov eine ältere Dame ziemlich unfreundlich behandelt und warten lassen, erzählt einer, der dabei war, der NRWZ.

    Tatsächlich hat Konstantin, den seine Schramberger Kumpels „Konsti Keks nannten (und der selbst jahrelang einen Facebook Account unter dem Namen Konsti Keks betrieb), einen Deal mit der Anklagebehörde geschlossen. Seit Anfang 2021 befindet er sich gegen Kaution und strengen Auflagen unter Hausarrest irgendwo im südlichen District von New York.

    In diesem Gerichtsgebäude wird sich Ignatov noch verantworten müssen. Foto: Lee

     

    Der Deal verpflichtet ihn, in allen Verfahren gegen OneCoin-Beschuldigte auszusagen und keine weiteren Straftaten zu begehen. Den Prozessbeginn hat die Staatsanwaltschaft immer weiter hinausgezögert. nun soll er irgendwann im neuen Jahr stattfinden.

    Guv Turner glaubt nicht, dass Konstantin irgendetwas weiß, er hält Ignatov für „keinen sehr schlauen Typen“. Er sei „eher ein nützlicher Idiot“ gewesen – und das Geld sei weg. Damit endet nach gut sechs Minuten die Passage zu OneCoin in der sehenswerten ZDF-Doku. Sehenswert,  besonders weil das Thema Kryptowährung und die dazu gehörige Blockchain anschaulich dargestellt werden.

    Konstantin bei zwei Lügen ertappt

    Was mit Konstantin gerade passiert, wo er sich befindet? Es gibt dazu keine offiziellen Informationen. Auf seiner Facebook-Seite hat er sich schon länger nicht mehr gemeldet. Wahrscheinlich steckt er ziemlich in der Klemme.

    Die Anwälte von Mark Scott, einem verurteilten OneCoin-Geldwäscher, fordern eine Neuauflage des Verfahrens gegen ihren Mandanten. Konstantin Ignatov hatte im November 2020 an mehreren Prozesstagen als Zeuge der Anklage gegen Scott ausgesagt. Doch dabei habe er nachweislich zwei Mal gelogen. Das wären Falschaussagen unter Eid. Verbrechen also, ein Verstoß gegen seine Kautionsauflagen.

    Passstempel aus Irina Dilkinskayas Pass.

    Zum einen behauptete Konstantin, als Scott in Sofia mit seiner Schwester zusammen getroffen sei, sei Irina Dilkinska, eine andere wichtige Mitarbeiterin von Ignatova dabei gewesen. Doch die war nachweislich zu diesem Zeitpunkt ziemlich weit weg: In Indien.

    Der Laptop und acht Kisten in London

    Zum anderen hatte er behauptet, er habe seinen Laptop mit OneCoin-Unterlagen in Las Vegas auf dem Strip in eine Mülltonne geworfen.

    In Wahrheit hatte er den Laptop vor seiner Festnahme in Los Angeles Anfang März 2019 einem Mitarbeiter, nennen wir ihn Peter Miller, übergeben, er solle ihn mit nach Sofia nehmen und dort abliefern. „So I did“, schreibt Miller in einer Mail an die NRWZ. „Er hat gelogen.“

    Er habe die Behörden informiert, als er in diesem Juni die Gerichtsprotokolle gelesen habe. Hätte er das nicht gemeldet, hätte er sich mitschuldig gemacht.  In Sofia habe Konstantins Freundin dann den Laptop vernichtet, so die Anwälte von Mark Scott, Arlo Devlin-Brown und David M. Garvin, in einem Schreiben an Richter Edgardo Ramos vom 15. Dezember 2021.

    Nur paar Fotos und Videos?

    Gelogen hat Konstantin ganz offenbar auch über die Daten auf dem Laptop. Er habe ausgesagt, da seien lediglich ein paar Bilder und Musikvideos und Firmenpräsentationen drauf gewesen, die man auch auf Youtube finden könne, berichten die Anwälte von Mark Scott. Das widerspreche dem gesunden Menschenverstand: „Weshalb hätte er den Laptop dann zerstören sollen?“

    In Wahrheit seien auf dem Laptop umfangreiche Informationen „über die OneCoin Finanzgeschäfte in London, Dubai, Sofia“ enthalten gewesen und „die Planungen für solche Geschäfte einschließlich Bankverbindungen, Investments und damit verbundenen Geschäftsplänen, Wertsachen und Immobilien im Umfang von Milliarden Dollar.”

    Acht Kisten mit Dokumenten

    Miller berichtet der NRWZ, im Jahr 2020 habe ihn eine Lager-Firma in London angerufen. Diese brachte ihm acht Archivboxen aus ihrem Lager, für die er nicht gezahlt habe. Miller schaute sich den Inhalt an.

    Die Kisten enthielten Duplikate von allem, was Ruja in Sofia an Unterlagen hatte. „Sie wollte ja nach London umziehen.“ Sie soll, wie berichtet, über den Münchner Rechtsanwalt Martin B. und Londoner Anwälte ein Luxusapartment in Kensington gekauft haben.

    Miller rief die Londoner Polizei an: „Die  schickte ein Team, das die Kisten abholte.“ Auch die Behörden in den USA haben die Daten, so Scotts Anwälte.

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    Martin Himmelheber (him)
    Martin Himmelheber (him)
    ... begann in den späten 70er Jahren als freier Mitarbeiter unter anderem bei der „Schwäbischen Zeitung“ in Schramberg. Mehr über ihn hier.

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    Die ZDF-Dokumentation zeigt Ausschnitte aus dem berühmten Video, in dem Ignatova in Wembley OneCoin als den „Bitcoin-Killer“ anpreist. Guv Turner, der einen Infodienst zu Kryptowährungen betreibt, nennt Ignatova und OneCoin eine „most amazing story“. Diese abgefahrenste Geschichte habe viele Elemente eines Hollywoodthrillers. Ignatova sei eine begnadete Verkäuferin gewesen. „Wie ein Kult, wie eine religiöse Erscheinung“ seien ihre Auftritte gewesen, so Turner.

    Bitcoin und OneCoin?

    Kim Grauer von Chainanalysis, einer Firma in New York, die sich mit Kryptowährungen befasst, erläutert,  Rujas Gedanke, sich gegen Bitcoin zu stellen, sei genial gewesen. „So dachten die Leute, es gehe nur noch um den Kampf zwischen OneCoin und Bitcoin.“ Das habe ihr Bedeutung verschafft.

    In Wirklichkeit sei OneCoin aber von Anfang an ein Schneeballsystem gewesen, bei dem nur eine kleine Gruppe  verdient, die meisten aber ihr Geld verloren hätten. Statt digitaler Münzen hätten die OneCoin-Leute Bildungspakete verkauft, in denen Tokens enthalten waren, die später gegen OneCoins eingelöst werden sollten. Die „Bildungsinhalte“ seien geklaut gewesen. „Totaler Blödsinn“, so Turner.

    Es waren eher 15 bis 20 Milliarden Dollar

    Die ZDF Doku spricht davon, vier bis fünf Milliarden Dollar hätten die OneCoiner eingesammelt. Die Zahl ist mutmaßlich weit höher. Im Haftbefehl für Konstantin Ignatov ist davon die Rede, dass von Herbst 2014 bis Sommer 2016  die OneCoin Ltd, 3,352 Milliarden US Dollar Umsatz gemacht habe.

    Doch im Sommer 2016 endete OneCoin nicht, da startete man erst richtig durch. Ein Anwalt von Sebastian Greenwood, dem Mitgründer und -Erfinder von OneCoin, spricht von 15 Milliarden Dollar. Der Londoner Anwalt und Opfervertreter Jonathan Levy schätzt gar, es seien 20 Milliarden.

    Ruja Ignatova und Sebastian Greenwood in der ZDF-Doku. Screenshot: him

    Wo ist Ruja – und wie viel Geld hat sie, wenn sie überhaupt noch lebt?

    Die ZDF-Doku berichtet auch vom Verschwinden Ignatovas am 25. Oktober 2017. Mit ihr sei auch „das ganze Geld“ verschwunden. Das scheint eher unwahrscheinlich: Konstantin Ignatov hat in einem Prozess ausgesagt, sie habe wohl 500 Millionen Dollar mitgenommen.

    Levy hat Belege, dass sie – Ironie des Schicksals – vier USB-Sticks besitze, auf denen 230.000 Bitcoin gespeichert seien, heute etwa 11 Milliarden Dollar wert. Die Bitcoin hatte sie von einem Angehörigen einer Herrscherfamilie in Vereinigten Arabischen Emiraten erhalten, dem sie ihre OneCoin Konten und Immobilien dort abgetreten hatte.

    Kim Grauer und Guv Turner spekulieren über ihr weiteres Schicksal: Während Grauer annimmt, sie könne sich mit den Milliarden ein neues Leben gekauft haben. Turner ist da eher pessimistisch. Er glaube, Ruja sei tot. Seine Begründung: Gerüchte besagten, die Unterwelt habe OneCoin benutzt, um Schwarzgeld zu waschen. Wenn also „Hardcore-Kriminelle“ darin verwickelt seien, „dann verschwinden Menschen nicht einfach.“

    Konstantin Ignatov ein „nützlicher Idiot“?

    Der Film präsentiert auch Rujas jüngeren Bruder Konstantin, der nach Rujas Abgang an der Spitze von OneCoin stand. Er sei festgenommen worden, als er nach Bulgarien fliegen wollte, erzählt Turner. In New York soll er sich bekanntlich vor Gericht verantworten. Eigentlich, so berichtet Grauer, hätte der Prozess schon 2021 zu Ende sein sollen. Aber es gebe Gerüchte, Konstantin arbeite mit den Behörden zusammen, um seine Schwester und vielleicht auch das Geld zu finden.

    Sein letzter Eintrag vor der Verhaftung am 8. März in Los Angeles. Im Hintergrund die berühmten Hollywood-Buchstaben Um dieses Bild zu produzieren, habe Ignatov eine ältere Dame ziemlich unfreundlich behandelt und warten lassen, erzählt einer, der dabei war, der NRWZ.

    Tatsächlich hat Konstantin, den seine Schramberger Kumpels „Konsti Keks nannten (und der selbst jahrelang einen Facebook Account unter dem Namen Konsti Keks betrieb), einen Deal mit der Anklagebehörde geschlossen. Seit Anfang 2021 befindet er sich gegen Kaution und strengen Auflagen unter Hausarrest irgendwo im südlichen District von New York.

    In diesem Gerichtsgebäude wird sich Ignatov noch verantworten müssen. Foto: Lee

     

    Der Deal verpflichtet ihn, in allen Verfahren gegen OneCoin-Beschuldigte auszusagen und keine weiteren Straftaten zu begehen. Den Prozessbeginn hat die Staatsanwaltschaft immer weiter hinausgezögert. nun soll er irgendwann im neuen Jahr stattfinden.

    Guv Turner glaubt nicht, dass Konstantin irgendetwas weiß, er hält Ignatov für „keinen sehr schlauen Typen“. Er sei „eher ein nützlicher Idiot“ gewesen – und das Geld sei weg. Damit endet nach gut sechs Minuten die Passage zu OneCoin in der sehenswerten ZDF-Doku. Sehenswert,  besonders weil das Thema Kryptowährung und die dazu gehörige Blockchain anschaulich dargestellt werden.

    Konstantin bei zwei Lügen ertappt

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    Die Anwälte von Mark Scott, einem verurteilten OneCoin-Geldwäscher, fordern eine Neuauflage des Verfahrens gegen ihren Mandanten. Konstantin Ignatov hatte im November 2020 an mehreren Prozesstagen als Zeuge der Anklage gegen Scott ausgesagt. Doch dabei habe er nachweislich zwei Mal gelogen. Das wären Falschaussagen unter Eid. Verbrechen also, ein Verstoß gegen seine Kautionsauflagen.

    Passstempel aus Irina Dilkinskayas Pass.

    Zum einen behauptete Konstantin, als Scott in Sofia mit seiner Schwester zusammen getroffen sei, sei Irina Dilkinska, eine andere wichtige Mitarbeiterin von Ignatova dabei gewesen. Doch die war nachweislich zu diesem Zeitpunkt ziemlich weit weg: In Indien.

    Der Laptop und acht Kisten in London

    Zum anderen hatte er behauptet, er habe seinen Laptop mit OneCoin-Unterlagen in Las Vegas auf dem Strip in eine Mülltonne geworfen.

    In Wahrheit hatte er den Laptop vor seiner Festnahme in Los Angeles Anfang März 2019 einem Mitarbeiter, nennen wir ihn Peter Miller, übergeben, er solle ihn mit nach Sofia nehmen und dort abliefern. „So I did“, schreibt Miller in einer Mail an die NRWZ. „Er hat gelogen.“

    Er habe die Behörden informiert, als er in diesem Juni die Gerichtsprotokolle gelesen habe. Hätte er das nicht gemeldet, hätte er sich mitschuldig gemacht.  In Sofia habe Konstantins Freundin dann den Laptop vernichtet, so die Anwälte von Mark Scott, Arlo Devlin-Brown und David M. Garvin, in einem Schreiben an Richter Edgardo Ramos vom 15. Dezember 2021.

    Nur paar Fotos und Videos?

    Gelogen hat Konstantin ganz offenbar auch über die Daten auf dem Laptop. Er habe ausgesagt, da seien lediglich ein paar Bilder und Musikvideos und Firmenpräsentationen drauf gewesen, die man auch auf Youtube finden könne, berichten die Anwälte von Mark Scott. Das widerspreche dem gesunden Menschenverstand: „Weshalb hätte er den Laptop dann zerstören sollen?“

    In Wahrheit seien auf dem Laptop umfangreiche Informationen „über die OneCoin Finanzgeschäfte in London, Dubai, Sofia“ enthalten gewesen und „die Planungen für solche Geschäfte einschließlich Bankverbindungen, Investments und damit verbundenen Geschäftsplänen, Wertsachen und Immobilien im Umfang von Milliarden Dollar.”

    Acht Kisten mit Dokumenten

    Miller berichtet der NRWZ, im Jahr 2020 habe ihn eine Lager-Firma in London angerufen. Diese brachte ihm acht Archivboxen aus ihrem Lager, für die er nicht gezahlt habe. Miller schaute sich den Inhalt an.

    Die Kisten enthielten Duplikate von allem, was Ruja in Sofia an Unterlagen hatte. „Sie wollte ja nach London umziehen.“ Sie soll, wie berichtet, über den Münchner Rechtsanwalt Martin B. und Londoner Anwälte ein Luxusapartment in Kensington gekauft haben.

    Miller rief die Londoner Polizei an: „Die  schickte ein Team, das die Kisten abholte.“ Auch die Behörden in den USA haben die Daten, so Scotts Anwälte.

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