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    OneCoin: Sebastian Greenwood bekennt sich schuldig

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    New York. Sebastian Greenwood, Miterfinder der angeblichen Kryptowährung OneCoin hat sich schuldig bekannt. In einer Presseerklärung der Staatsanwaltschaft vom Freitag heißt es, Greenwood habe vor einem New Yorker Gericht sich des Betrugs und der Geldwäsche im Zusammenhang mit OneCoin schuldig bekannt. Richter Edgardo Ramos habe sein Bekenntnis akzeptiert. Seine Mitgründerin Ruja Ignatova steht weiterhin auf der Liste der zehn meistgesuchten Verbrecher des FBI.

    Pressemitteilung vom 16.12. 2022.

    Als Mitgründer von OneCoin habe Greenwood eines der größten Schwindelunternehmen, das es je weltweit gegeben habe, geleitet. Sie hätten ihre Kryptowährung als den Bitcoin-Killer bezeichnet Dazu US-Staatsanwalt Damian Williams: „In fact, OneCoins were entirely worthless.“ Tatsächlich seien sie völlig wertlos gewesen.

    Verräterische E-Mails

    Die Staatsanwaltschaft führt dann die zahlreichen Mails auf, in denen sich Ruja Ignatova und ihr zeitweiliger Geliebter Greenwood, später auch ihr Bruder Konstantin über ihre Währung ausgelassen haben. Darunter das berühmte Zitat „Take the money and run – and blame somebody else for it.“

    Aber auch eine E Mail von Konstantin Ignatov an Sebastian Greenwood, in der dieser bestätigt, das Netzwerk arbeite nicht mit intelligenten Leuten, sondern Idioten. Zum angeblichen „mining“ der OneCoins zitiert die New Yorker Staatsanwaltschaft eine Mail von Ignatova an Greenwood: , “We are not mining actually – but telling people shit.“ Das Mining fände nicht statt, aber wir erzählen den Leuten Sch….

    Diese Mail spielte auch im Prozess gegen drei OneCoin-Beteiligte in Münster eine Rolle. Da versuchten die Verteidiger von Frank R., Manon H. und Martin B. im Oktober 2021 eine Übersetzerin vergeblich dazu zu bringen, zu erklären, man könne in diesem Fall „shit“ auch anders verstehen, wie „heißer Scheiß…“

    Sebastian Green wood bei seinem großen Auftritt im Juni 2016 in der Wembley Arena in London. Screenshot: him

    Seit 2018 in US-Gewahrsam

    Nach Ignatovas Untertauchen am 25. Oktober 2017 war Greenwood in Thailand. Dort hatte die Polizei ihn in seinem Haus auf der Insel Koh Samui im Juli 2018 festgenommen und kurz darauf an die USA ausgeliefert. Seither saß er in Haft. Es gab immer wieder Verzögerungen und Verhandlungen.

    Zuletzt hatte sein Anwalt versucht, die Einstellung des Verfahrens wegen Verfahrensfehlern zu erreichen.
    Vor gut einer Woche baten Staatsanwaltschaft und Verteidigung Richter Ramos um einen Aufschub von einer Woche, um Verfahrensfragen zu klären. Das Ergebnis: Greenwoods Geständnis.

    Dem heute 45-Jährigen mit schwedischem und britischem Pass drohen nun wegen Betrugs maximal 20 Jahre und wegen Geldwäsche ebenfalls 20 Jahre Haft. Am 5. April 2023 soll das Verfahren nun stattfinden. Über die Höhe des Strafmaßes wird ein Richter entscheiden.

    Reporter Lee berichtet vor dem Gerichtsgebäude in einem Vlog. Screenshot: him

    Matthew R. Lee als einziger Pressevertreter im Gerichtssaal

    Der New Yorker Gerichtsreporter Matthew Russel Lee hat die Verhandlung am Freitag vor Ort als einziger Medienvertreter im Gericht verfolgt.
    Die Verhandlung sei sehr eilig einberufen worden. Greenwood sei gefesselt in beiger Häftlingskleidung in den Gerichtssaal geführt worden. Er habe einen dünnen Oberlippenbart und einen kleinen Ponyzopf. Zwei Anwälte vertreten ihn. Bewacht hätten ihn zwei US Marshals.

    Richter Ramos fragt Greenwood, ob er wegen seiner seelischen Gesundheit in Behandlung sei. Sein Anwalt bestätigt das, Greenwood sei aber in der Lage sich schuldig zu bekennen.
    Richter Ramos rechnet ihm vor, dass er bis zu 60 Jahre Haft zu erwarten hat. Er erklärt ihm weiter, dass sein Vermögen beschlagnahmt werden kann und fragt ihn nach seinem Aufenthaltsstatus: „Ich bin ein Häftling“, meint Greenwood lachend, er sei Schwede und Brite.

    Zum Strafmaß gebe es einen Brief der Staatsanwaltschaft, das sei aber kein Versprechen, so Ramos.

    Schließlich berichtet Greenwood, er habe Ruja Ignatova getroffen, sie hätten die OneLife Pakete entwickelt und fälschlicherweise mit Bitcoin verglichen. „Aber ich wusste, OneCoin hatte keinen eigenen Wert.“ Sie hätten den US-Markt bearbeitet, betätigt er. „I knew it was wrong.“

    Umstritten sei in dem Verfahren weiterhin, ob sich das Verfahren auf den gesamten OneCoin-Schaden weltweit beziehen werde oder es nur um die in den USA-Geschädigten, berichtet Reporter Lee in einem vlog. Nach Greenwoods Vorstellung geht es um 57.000 Dollar. Die Staatsanwaltschaft spricht von bis zu zehn Millionen in den USA, weltweit gehe es um Milliarden.

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    Martin Himmelheber (him)
    Martin Himmelheber (him)
    ... begann in den späten 70er Jahren als freier Mitarbeiter unter anderem bei der „Schwäbischen Zeitung“ in Schramberg. Mehr über ihn hier.

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