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    OneCoin: Mehr als 30 Hinweise auf die „Crypto-Queen“

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    Schramberg/Bielefeld (him) – Nach der Ausstrahlung in der Sendung „Aktenzeichen XY … ungelöst“ zu einer internationalen Fahndung nach Ruja Ignatova sind am Donnerstagvormittag bereits „mehr als 30 Hinweise unterschiedlicher Qualität“ beim Landeskriminalamt in Nordrheinwestfalen eingegangen. Das hat auf Nachfrage der NRWZ Gerald Rübsam berichtet. Der Oberstaatsanwalt beschäftigt sich seit Jahren mit dem Fall der untergetauchten „Crypto-Queen“. Wir haben berichtet.

    Das LKA sucht nach ihr

    Bereits Mitte April hatten die bulgarischen Behörden  darüber berichtet, dass die Staatsanwaltschaft Bielefeld einen internationalen Haftbefehl für Ignatova  beantragt habe .

    Informationen ab Mitte Mai

    Am 20. April hatte die NRWZ deshalb bei der dortigen Staatsanwaltschaft nachgefragt. Außerdem wollten wir wissen, ob es zutrifft, dass Ignatova die deutsche Staatsbürgerschaft besitzt. Das bulgarische Innenministerium hatte nämlich erklärt, Ignatova sei aus der bulgarischen Staatsbürgerschaft entlassen worden („She was released from Bulgarian citizenship.“)

    Oberstaatsantalt Rübsam hatte daraufhin am 21. April  der NRWZ mitgeteilt: “Die zuständigen deutschen Behörden beabsichtigen, etwa Mitte des nächsten Monats zu dem von Ihnen angefragten Sachverhalt eine Presseerklärung abzugeben.“

    Das Bundeskriminalamt fahndet ebenfalls.

    Diese „Presserklärung“ war dann der gestrige internationale Fahndungsaufruf. Das Landeskriminalamt, das Bundeskriminalamt, Europol und Interpol haben Ruja auf ihre Liste der am meisten Gesuchten gesetzt. Dazu kam die Sendung im ZDF. Hier zu sehen ab Minute 39.

    Bekanntlich ist Ignatova am 25. Oktober 2017 in Athen von der Bildfläche verschwunden. Der Fahndungsaufruf bestätigt, das Ignatova die deutsche Staatsbürgerschaft besitzt.

    Warum erst jetzt die öffentliche Fahndung?

    Auf die Frage der NRWZ, weshalb man die internationale Fahndung erst nun ausgelöst habe, meint Rübsam, solche öffentlichen Fahndungen seien immer erst später dran.

    Zuvor versuche man über andere Methoden an die Täter zu gelangen. Das seien eben Abfragen bei anderen ausländischen Behörden und andere Ermittlungsmethoden. Zu hören ist aus dem LKA, dass eine Zielfahndung nach Ignatova  erfolglos geblieben war und man deshalb nun die internationale Fahndung versuche.

    Bulgarisches Ablenkungsmanöver?

    Dass das Bulgarische Innenministerium bereits Mitte April darüber berichtet hat, dass ein solcher Haftbefehl erlassen worden sei,  „das habe ich von Ihnen und Ihren Kollegen erfahren“, so Rübsam zur NRWZ. Möglicherweise hätten die dortigen Behörden eine positive Meldung gebraucht. „Es war nicht abgesprochen“, so Rübsam.

    Und es war auch nicht erwünscht, lässt der Oberstaatsanwalt durchblicken. Üblicherweise würde darüber nicht berichtet, wenn andere Staaten einen solchen internationalen Haftbefehl ausstellen wollen. Die bulgarischen Behörden  stehen stark in der Kritik, weil bis heute für OneCoin von Bulgarien aus geworben wird. Möglicherweise sollte die Mitteilung des bulgarischen Innenministeriums seine Kooperationsbereitschaft  zeigen.

    Information des bulgarischen Innenministeriums vom 18. April 2022 Screenshots: him

    Ermittler hoffen auf „Superregognizer“

    Die ausgesetzte Belohnung für Hinweise auf Ignatova von 5000 Euro sei für solche Fälle „üblich“, versichert Rübsam. Bei den Milliardensummen, die Ignatova und die anderen Onecoiner mutmaßlich abgezockt haben, wirken sie allerdings wie peanuts. Man setze auch nicht auf Insider als Tippgeber, so Rübsam. Jemanden, der nichts mit ihr zu tun hat.

    „Wir hoffen auf sogenannte Superregognizer in der Bevölkerung.“ Menschen also, die sich  noch nach Jahren an bestimmte Gesichter erinnern können. Es habe schon einige spektakuläre Fälle von Aufklärungen gegeben, bei denen sich solche Personen an bestimmte Gesichter erinnern konnten. Auch  Scotland Yard setze Beamte ein, die diese Fähigkeit besitzen. Dort lasse man die „Superwiedererkenner“ Bilder von Überwachungskameras nach Verdächtigen durchsuchen. „Diese Fahnder haben gute Erfolge.“

    Die neuen Fahndungsmaßnahmen haben in der internationalen OneCoin-Kennerschar ein lebhaftes Echo ausgelöst. Jamie Bartlett (BBC) wundert sich auf Twitter über die 5000 Euro Belohnung. Eine andere Userin fordert Ignatova auf aufzugeben. Das sei doch wohl kein besonders schönes Leben, wenn man das erbeutete Geld gar nicht ausgeben kann, wenn man untergetaucht sei. Und ein Dritter vermutet, Ruja sei inzwischen „100 %a man by now.“ Jennifer McAdam tweetet, Rujas Opfer seien überglücklich, dass sie nun auf der „Most-Wanted“-Liste gelandet sei.

    Screenshot: him

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    Martin Himmelheber (him)
    Martin Himmelheber (him)
    ... begann in den späten 70er Jahren als freier Mitarbeiter unter anderem bei der „Schwäbischen Zeitung“ in Schramberg. Mehr über ihn hier.

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    Warum erst jetzt die öffentliche Fahndung?

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    Zuvor versuche man über andere Methoden an die Täter zu gelangen. Das seien eben Abfragen bei anderen ausländischen Behörden und andere Ermittlungsmethoden. Zu hören ist aus dem LKA, dass eine Zielfahndung nach Ignatova  erfolglos geblieben war und man deshalb nun die internationale Fahndung versuche.

    Bulgarisches Ablenkungsmanöver?

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    Und es war auch nicht erwünscht, lässt der Oberstaatsanwalt durchblicken. Üblicherweise würde darüber nicht berichtet, wenn andere Staaten einen solchen internationalen Haftbefehl ausstellen wollen. Die bulgarischen Behörden  stehen stark in der Kritik, weil bis heute für OneCoin von Bulgarien aus geworben wird. Möglicherweise sollte die Mitteilung des bulgarischen Innenministeriums seine Kooperationsbereitschaft  zeigen.

    Information des bulgarischen Innenministeriums vom 18. April 2022 Screenshots: him

    Ermittler hoffen auf „Superregognizer“

    Die ausgesetzte Belohnung für Hinweise auf Ignatova von 5000 Euro sei für solche Fälle „üblich“, versichert Rübsam. Bei den Milliardensummen, die Ignatova und die anderen Onecoiner mutmaßlich abgezockt haben, wirken sie allerdings wie peanuts. Man setze auch nicht auf Insider als Tippgeber, so Rübsam. Jemanden, der nichts mit ihr zu tun hat.

    „Wir hoffen auf sogenannte Superregognizer in der Bevölkerung.“ Menschen also, die sich  noch nach Jahren an bestimmte Gesichter erinnern können. Es habe schon einige spektakuläre Fälle von Aufklärungen gegeben, bei denen sich solche Personen an bestimmte Gesichter erinnern konnten. Auch  Scotland Yard setze Beamte ein, die diese Fähigkeit besitzen. Dort lasse man die „Superwiedererkenner“ Bilder von Überwachungskameras nach Verdächtigen durchsuchen. „Diese Fahnder haben gute Erfolge.“

    Die neuen Fahndungsmaßnahmen haben in der internationalen OneCoin-Kennerschar ein lebhaftes Echo ausgelöst. Jamie Bartlett (BBC) wundert sich auf Twitter über die 5000 Euro Belohnung. Eine andere Userin fordert Ignatova auf aufzugeben. Das sei doch wohl kein besonders schönes Leben, wenn man das erbeutete Geld gar nicht ausgeben kann, wenn man untergetaucht sei. Und ein Dritter vermutet, Ruja sei inzwischen „100 %a man by now.“ Jennifer McAdam tweetet, Rujas Opfer seien überglücklich, dass sie nun auf der „Most-Wanted“-Liste gelandet sei.

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