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    NRWZ.deSchrambergOneCoin: Konstantin Ignatovs Prozess und Urteil rücken näher

    Bruder der Kryptoqueen wird wohl am 28. Februar sein Urteil und sein Strafmaß erhalten +++ aktualisiert

    OneCoin: Konstantin Ignatovs Prozess und Urteil rücken näher

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    Die US-Justiz zieht Konsequenzen aus dem Geständnis von Irina Dilkinska. Wie berichtet hatte die 42-jährige Bulgarin vor zwei Tagen zugegeben, dass sie für Ruja Ignatova und ihre angebliche Kryptowährung viele hundert Millionen Dollar gewaschen hatte. Tags darauf schreibt die Staatsanwaltschaft an Richter Edgardo Ramos, der auch für Konstantin Ignatov zuständig ist, er möge einen Urteilstermin festsetzen.

    New York/Schramberg. Für Ignatov, der wie die Kryptoqueen in Schramberg aufgewachsen ist, wird es also Anfang des kommenden Jahres ernst. In Schramberg nannten seine Kumpels ihn „Konsti Keks“, er hatte auch eine eigene Facebookseite mit diesem Spitznamen. Seit März 2019 befindet er sich in US-Gewahrsam. Er war nach Ruja Ignatovas Untertauchen am 25. Oktober 2017 zu ihrem Nachfolger bei OneCoin aufgestiegen.

    Konsti Keks seit bald fünf Jahren in US-Gewahrsam

    Nach einer Reise nach Las Vegas für OneCoin klickten aber am 6. März 2019 am Flughafen von Los Angeles die Handschellen. Zunächst hatte Konstantin seine Unschuld beteuert. Im Sommer 2019 aber einen Deal mit der Staatsanwaltschaft geschlossen und im November 2019 im Prozess gegen OneCoin-Geldwäscher Mark Scott als Zeuge der Anklage ausgesagt.

    Petition auf Facebok für Ignatov aus dem Frühjahr 2019. Archiv: him

    Seit damals hatten die Staatsanwälte einen Prozesstermin für Ignatov immer wieder verschieben lassen. Noch am 25. Oktober hatten die Staatsanwälte bei Richter Ramos beantragt, das „sentencing control date“ um weitere 60 Tage zu verschieben, weil „die Zusammenarbeit des Beschuldigten noch nicht vollständig abgeschlossen“ sei. Eine Formulierung die die Staatsanwälte nun schon x-mal gewählt hatten.

    Termin für Urteil in 90 Tagen

    Doch einen Tag nach Dilkinskas Geständnis kommt die Wende: US-Anwalt Damian Williams schreibt am 10. November an Richter Ramos, dieser möge eine „Presentence Investigation“, also eine Untersuchung vor der Strafmaßverkündung, anordnen und ein Datum für die Urteilsverkündung etwa 90 Tage von heute an festlegen, damit dies Ermittlung abgeschlossen werden kann. Bei dieser Untersuchung soll ein Bewährungshelfer Informationen zu einem Angeklagten zusammentragen, die die Schwere des Urteils beeinflussen können.

    Ignatova bleibt verschwunden

    Nach dem Geständnis von Dilkinska scheint Ignatovs Bedeutung als Kronzeuge geschwunden zu sein. Der New Yorker Gerichtsreporter Matthew Russel Lee vermutet, die Staatsanwälte könnten die Hoffnung aufgegeben haben, Ruja Ignatova doch noch zu finden. Seit weit mehr als einem Jahr steht sie auf der Liste der zehn meist gesuchten Personen des FBI. Auch eine viertel Million Dollar Belohnung hat wohl keine entscheidenden Tipps erbracht.

    Das FBI bietet inzwischen 250.000 Dollar Belohnung für Hinweise auf die Kryptoqueen. Screenshot: him

    Völlig unbekannt ist weiterhin, wo sich Ignatov aufhält. Ob er sich im Gefängnis befindet, unter Hausarrest oder in einer besonderen Einrichtung für wichtige Zeugen – die Staatsanwaltschaft hüllt sich in Schweigen.

    Update. Am 20. November hat Richter Edgardo Ramos nun den 28. Februar 2024 als Tag der Urteilsverkündung für Konstantin Ignatov festgesetzt. Um 10 Uhr will er dann das Straßmaß bekannt geben. Zuvor sollen die entsprechenden Untersuchungen noch stattfinden.

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    Martin Himmelheber (him)
    Martin Himmelheber (him)
    ... begann in den späten 70er Jahren als freier Mitarbeiter unter anderem bei der „Schwäbischen Zeitung“ in Schramberg. Mehr über ihn hier.

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    Die US-Justiz zieht Konsequenzen aus dem Geständnis von Irina Dilkinska. Wie berichtet hatte die 42-jährige Bulgarin vor zwei Tagen zugegeben, dass sie für Ruja Ignatova und ihre angebliche Kryptowährung viele hundert Millionen Dollar gewaschen hatte. Tags darauf schreibt die Staatsanwaltschaft an Richter Edgardo Ramos, der auch für Konstantin Ignatov zuständig ist, er möge einen Urteilstermin festsetzen.

    New York/Schramberg. Für Ignatov, der wie die Kryptoqueen in Schramberg aufgewachsen ist, wird es also Anfang des kommenden Jahres ernst. In Schramberg nannten seine Kumpels ihn „Konsti Keks“, er hatte auch eine eigene Facebookseite mit diesem Spitznamen. Seit März 2019 befindet er sich in US-Gewahrsam. Er war nach Ruja Ignatovas Untertauchen am 25. Oktober 2017 zu ihrem Nachfolger bei OneCoin aufgestiegen.

    Konsti Keks seit bald fünf Jahren in US-Gewahrsam

    Nach einer Reise nach Las Vegas für OneCoin klickten aber am 6. März 2019 am Flughafen von Los Angeles die Handschellen. Zunächst hatte Konstantin seine Unschuld beteuert. Im Sommer 2019 aber einen Deal mit der Staatsanwaltschaft geschlossen und im November 2019 im Prozess gegen OneCoin-Geldwäscher Mark Scott als Zeuge der Anklage ausgesagt.

    Petition auf Facebok für Ignatov aus dem Frühjahr 2019. Archiv: him

    Seit damals hatten die Staatsanwälte einen Prozesstermin für Ignatov immer wieder verschieben lassen. Noch am 25. Oktober hatten die Staatsanwälte bei Richter Ramos beantragt, das „sentencing control date“ um weitere 60 Tage zu verschieben, weil „die Zusammenarbeit des Beschuldigten noch nicht vollständig abgeschlossen“ sei. Eine Formulierung die die Staatsanwälte nun schon x-mal gewählt hatten.

    Termin für Urteil in 90 Tagen

    Doch einen Tag nach Dilkinskas Geständnis kommt die Wende: US-Anwalt Damian Williams schreibt am 10. November an Richter Ramos, dieser möge eine „Presentence Investigation“, also eine Untersuchung vor der Strafmaßverkündung, anordnen und ein Datum für die Urteilsverkündung etwa 90 Tage von heute an festlegen, damit dies Ermittlung abgeschlossen werden kann. Bei dieser Untersuchung soll ein Bewährungshelfer Informationen zu einem Angeklagten zusammentragen, die die Schwere des Urteils beeinflussen können.

    Ignatova bleibt verschwunden

    Nach dem Geständnis von Dilkinska scheint Ignatovs Bedeutung als Kronzeuge geschwunden zu sein. Der New Yorker Gerichtsreporter Matthew Russel Lee vermutet, die Staatsanwälte könnten die Hoffnung aufgegeben haben, Ruja Ignatova doch noch zu finden. Seit weit mehr als einem Jahr steht sie auf der Liste der zehn meist gesuchten Personen des FBI. Auch eine viertel Million Dollar Belohnung hat wohl keine entscheidenden Tipps erbracht.

    Das FBI bietet inzwischen 250.000 Dollar Belohnung für Hinweise auf die Kryptoqueen. Screenshot: him

    Völlig unbekannt ist weiterhin, wo sich Ignatov aufhält. Ob er sich im Gefängnis befindet, unter Hausarrest oder in einer besonderen Einrichtung für wichtige Zeugen – die Staatsanwaltschaft hüllt sich in Schweigen.

    Update. Am 20. November hat Richter Edgardo Ramos nun den 28. Februar 2024 als Tag der Urteilsverkündung für Konstantin Ignatov festgesetzt. Um 10 Uhr will er dann das Straßmaß bekannt geben. Zuvor sollen die entsprechenden Untersuchungen noch stattfinden.

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