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    Früherer OneCoin-Werber als Reichsbürger-Verschwörer angeklagt / Geldwäscher Mark Scott will in Berufung gehen / Urteilsverkündung für Ignatov wird auf 5. März verschoben

    OneCoin: Konstantin Ignatov arbeitet in einer Suppenküche +++ aktualisiert +++10 Jahre für Geldwäscher Scott

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    Lange war unbekannt, wo sich Konstantin Ignatov befindet: in Haft, in einem Haus für Zeugen, unter Hausarrest? Das letzte Lebenszeichen des Bruders von Ruja Ignatova stammte vom November 2022. Damals schrieb er eine Freundin, er müsse wieder in den Knast. Ignatov, wie seine Schwester in Schramberg aufgewachsen, ist im Zusammenhang mit dem OneCoin-Betrug seit März 2019 in US-Gewahrsam. Update: Am Donnerstag hat Ignatovas US-Geldwäscher Mark Scott eine Haftstrafe von zehn Jahren aufgebrummt bekommen.

    New York.  Er saß zunächst in einem berüchtigten Gefängnis in New York City, kam dann in Hausarrest und ist nun wohl wieder auf freiem Fuß, aber unter strengen Auflagen. Aus einem Schreiben seines Anwalts geht hervor, dass er in einer Suppenküche arbeitet.

    Ignatov möchte acht-Stunden-Schicht

    Laut Anwalt Jeffrey Chabrowe nimmt Konstantin an einem Gemeinschaftsprojekt einer gemeinnützigen Organisation in New Rochelle, ein paar Meilen nördlich der Bronx teil. „Mr. Ignatov ist doing well at the soup kitchen“, schreibt Chabrowe an Richter Edgardo Ramos und bittet ihn deshalb, Ignatov zu erlauben, dort länger arbeiten zu dürfen.

    Er würde gern eine Schicht von zehn bis 18 Uhr übernehmen, brauche etwa eine halbe Stunde von seiner Wohnung. Richter Ramos möge die Bedingungen für seine Freilassung auf Kaution so ändern, dass Ignatov dies machen kann. Die Arbeit mache ihm Freude und er erhalte so ein Gefühl für Verantwortung, argumentiert der Anwalt.

    In der Einrichtung, so heißt es auf deren Homepage arbeiteten etwa 300 Freiwillige. Sie betreiben einen „Tafelladen“, die Suppenküche und stellen Notunterkünfte bereit. Außerdem biete sie eine Betreuung für Schulkinder nach der Schule an und verteilt Kleidung an Bedürftige. Ihr Angebot sei von „unschätzbarem Wert für die ganze Stadt“, erklärt Bürgermeister Noam Bramson.

    Da auch die Behörde, die für die Einhaltung der Kautionsbedingungen zuständig ist, und die Staatsanwaltschaft zustimmt, hat Richter Ramos am 26. Dezember sein OK gegeben. Sein Urteil wird „Konsti Keks“ am 28. Februar erfahren. Ob er danach in der Suppenküche in New Rochelle oder in einer Knastküche arbeiten wird?

    Update 17. Februar.  Auf Antrag der Staatsanwaltschaft soll die Urteilsverkündung für Ignatov um eine Woche  verschoben werden. In einem Brief an Richter Ramos begründet US Attorney Damian Williams diese Bitte mit Terminschwierigkeiten. Auch die Abgabefristen für die Erklärungen zum Strafmaß von Staatsanwaltschaft und Verteidigung möge Richter Ramos entsprechend verschieben. Als neuen Termin schlägt Williams den 5. März um 16 Uhr Ortszeit vor.

    Ignatov mit „Black Diamond“ Frank Ricketts bei einer OneCoin-Werbeveranstaltung in Malawi am 5. Mai 2018. Archiv: him

    OneCoin-Werber als Reichsbürgerputschist

    Im Verfahren um Frank R., Manon und Martin B. in Münster ist eine Verbindung von OneCoin zur rechten Szene in Deutschland deutlich geworden. Der Anwalt von Martin B, Dirk Schmitz, der am letzten Verhandlungstag plädiert hatte, war schon als Oberbürgermeisterkandidat der AfD in Ludwigshafen aufgetreten.

    Verschwörungsmythen

    In seinem Plädoyer hatte er auch verschwörungsmythische Geschichten anklingen lassen, wie auch die Süddeutsche Zeitung hervorhebt: Der Prozess sei politisch motiviert, weil „das Vertrauen in Dollar und Euro schmilzt wie der Schnee in der Märzsonne“. Das „politische System“ habe OneCoin „aus Staatsegoismus“ verhindern wollen, behauptete Schmitz.

    Was der Verteidiger nur andeutet, hat ein anderer OneCoin-Werber tatsächlich umgesetzt. Alexander Q., ein Mann aus dem Hessischen, hat bis ins Jahr 2020 auf YouTube-Videos für OneCoin geworben. In einem Video mit Martin Mayer fachsimpelt Alexander Q. über die Weltwirtschaft während Corona. Sie stellen fest, obwohl die Wirtschaftsleistung zurückgehe, stiegen die Aktienkurse.

    Alexander Q. und Martin Mayer (rechts) diskutieren in einem Video über die Weltwirtschaft und OneCoin. Screenshot: him

    Der Grund sei, die Wirtschaft suche nach einem „sicheren Hafen“. Und der sei eine neue, limitierte Welt-Kryptowährung. „Für uns ist das natürlich OneCoin“, sagt Mayer – und Q.  pflichtet ihm bei: „That’s it.“

    Die beiden spekulieren, dass, wenn die Kurse purzeln, dann würden die Finanzmärkte ihr Geld in OneCoin investieren. Am Ende fordert Q. die OneCoiner auf: „Keep your Coins. Behaltet Eure OneCoins, verschwendet sie nicht für Lamborghinis oder Häuser, bewahrt sie auf. Ihr werdet reich.“

    Von OneCoin über QAnon zur „Allianz“ und Prinz Reuß

    Dann driftet er in die QAnon-Szene ab. Mit einer anderen, früheren OneCoin-Werberin Nelia Müller, produziert er Videos. In einem vom 30. Mai 2020 erzählt er, er habe eine „ganz neue Nachricht“: Die Tunnels seien unter der Erde zerstört worden. 120.000 Kämpfer seien da unten.

    Alexander Q. in einemseiner Videos. Screenshot: him

    Die Kämpfe seien vorbei, die Kinder befreit worden, verkündet Q. im Brustton der Überzeugung: Die Kinder würden medizinisch versorgt, „bis sie wieder ein Leben in Freiheit haben dürfen.“ Die Streitkräfte der „Alliierten“ hätten großartige Arbeit geleistet, lobt Q., „sodass wir nichts davon gemerkt haben.“ (Wer es nicht glaubt, dem schicke ich gerne den Link. Ich habe das Video vorsichtshalber gespeichert. him)

    Das Stichwort „Alliierte“ verweist nun auf die Reichsbürgerszene und den mutmaßlichen Putschversuch von Prinz Heinrich 13 Reuss, der im Dezember 2022 aufgeflogen ist. Auch Alexander Q.  sitzt seit dem 7. Dezember 2022 in Untersuchungshaft. 

    Anklage erhoben

    Kürzlich hat der Generalbundesanwalt Anklage beim Oberlandesgericht Stuttgart gegen eine Gruppe dieser mutmaßlichen Verschwörer wegen Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung erhoben. Unter den neun Personen ist auch Alexander Q.

    Die Bundesanwaltschaft wirft ihnen vor, einer Ende Juli 2021 gegründeten terroristischen Vereinigung angehört zu haben. Eine „tiefe Ablehnung der staatlichen Institutionen und der freiheitlich-demokratischen Grundordnung“ habe sie verbunden. Sie seien fest davon überzeugt, „dass Deutschland derzeit von Angehörigen eines sogenannten ‚Deep State‘ regiert werde. Befreiung verspreche die sogenannte ‚Allianz‘“, so der Generalbundesanwalt.

    Diese Allianz sei ein – tatsächlich nichtexistierender – technisch überlegener Geheimbund von Regierungen, Nachrichtendiensten und Militärs verschiedener Staaten einschließlich Russland und der USA.

    Alexander Q. als TV-Verantwortlicher

    Alexander Q. sei spätestens im August 2022 zur Gruppe hinzugestoßen und habe als ihr Sprachrohr auf seinen Telegram-Kanälen agiert. Er habe an den Planungen des „militärischen Arms“ teilgenommen. Q.s Aufgabe nach der „Machtübernahme“ sollte sein, einen TV-Sender für Propagandazwecke aufzubauen „und den Bundeswehr-Radiosender ‚Andernach‘ zu übernehmen“.

    Über seine Internetaktivitäten habe er auch neue Leute für die Gruppe um Reuss rekrutieren sollen, „was in mehreren Fällen auch erfolgreich war“, wie die Generalbundesanwaltschaft schreibt. Aufgrund eines Haftbefehls des Bundesgerichtshofs befindet sich Q. wie alle anderen Mitglieder der Gruppe weiterhin in U-Haft.

    OneCoiner anfällig für Verschwörungsmythen

    Eine der besten Kennerinnen von OneCoin, Melanie from Germany, erklärt sich diese Verbindung von OneCoin zu den Reichsbürgern damit, dass es innerhalb der OneCoin-Sekte zahlreiche Verschwörungs-Theoretiker gebe, „die an den globalen Finanzcrash glauben – und daran, dass OneCoin danach zur Welt-Reservewährung wird.“

    Das scheint Alexander Q. zu lange gedauert zu haben und er beteiligte sich mutmaßlich an den Putschpläne von Prinz Heinrich 13. Die waren noch einen Tick durchgeknallter als OneCoin.

    Ignatovas OneCoin-Geldwäscher Mark Scott muss  zehn Jahre ins Gefängnis

    Am Donnerstag hat Richter Edgardo Ramos das Urteil verkündet: Zehn Jahre muss Mark Scott ins Gefängnis. Das berichtet Mathew R. Lee auf X . 

    Die Urteilsverkündung habe mehr als eine Stunde gedauert. Scotts Anwalt habe argumentiert, Scott habe nicht gewusst wie schlimm OneCoin sei. Sein Fall sei vergleichbar mit dem von Gilbert Armenta – der fünf Jahre bekam. Scott habe versichert: „Ich habe Sympathie für die OneCoin Opfer.“ Ramos: „Ich verurteile Sie zu zehn Jahren.“  Danach habe Scotts Anwalt Arlo Brown versucht zu erreichen, dass Scott in Miami seine Strafe verbüßen kann und dass er nicht vor April seine Strafe antreten müsse. Scott erklärte, er beabsichtige in Berufung zu gehen, berichtet Lee.

    US Staatsanwalt Williams: Täuschung und Betrug

    US-Staatsanwalt Damian Williams hat gestern zum Urteil erklärt, Scott habe seine Anwaltslizenz dazu genutzt, um an einer massiven Geldwäscheoperation für eine Kryptowährung mitzumachen, einer Kryptowährung, „die von Beginn an wertlos war.“ Scott, der bei der renommierten Anwaltskanzlei Locke Lord beschäftigt war, habe geprahlt: „50 by 50“:  Er werde mit 50 Jahren 50 Millionen Dollar haben.

    Aus der Pressemitteilung der US-Staatsanwaltschaft

    Dieses Ziel habe er wirklich erreicht aber durch Täuschung und Betrug. Deshalb werde er nun ein Jahrzehnt im Gefängnis verbringen und alle illegal erworbenen Dinge abgeben müssen. Scott hatte 400 Millionen Dollar auf verschiedene Fonds in der Karibik verschoben und dafür von Ruja Ignatova mehr als 50 Millionen Dollar kassiert.

    Unser ursprünglicher Bericht:

    Am kommenden Donnerstag wird es für Ruja Ignatovas US-Geldwäscher Mark Scott ernst. Dann wird Richter Edgardo Ramos das Strafmaß für den in Deutschland geborenen Rechtsanwalt verkünden. Wegen Geldwäsche für OneCoin schuldig gesprochen hat ihn eine Jury bereits Ende 2019.

    Am Freitag hat das Gericht in New York umfangreiche Papiere veröffentlicht, die die Anwälte von Scott und die Staatsanwaltschaft an Richter Ramos gesandt hatten. Darin haben sie ihren jeweiligen Vorschlag für ein gerechtes Strafmaß begründet. Während die Verteidiger eine Strafe von maximal fünf Jahren für angemessen halten, fordern die Staatsanwälte 17 Jahre.

    Mark Scott.

    Verteidigung: Ahnungslos und gebrochen

    Verteidiger Arlo Devlin-Brown schildert Scott als „gebrochenen Mann“, dessen Leben völlig aus dem Ruder gelaufen sei, seit dem Moment, als er vor acht Jahren Ruja Ignatova begegnet sei. Dass er für sie 400 Millionen Dollar auf Karibikinseln verschoben habe, ok, das sei eine „bedauernswerte Entscheidung“ gewesen.

    Gelder in Steueroasen verschieben, das machten extrem wohlhabende Menschen halt. Dass die Gelder aus illegalen Geschäften stammten, das habe Scott nicht geahnt.

    Devlin-Brown beschreibt Scott als einen liebenden Ehemann, der sich in seiner Stadt sozial engagiert habe. Die vergangenen fünf Jahre habe er unter strengem Hausarrest gelebt.

    In Frankfurt aufgewachsen

    Bis zu seinem Abitur wuchs Scott in Frankfurt auf und wurde von seiner Mutter und Großmutter aufgezogen. Sein Vater, ein US-Soldat, hatte die Familie verlassen, als Scott drei Jahre alt war. Nach der Schule studierte Scott in den USA Jura.

    Über einen Klienten, Gilbert Armenta, habe Scott im September 2015 Ignatova kennengelernt. Armenta war ein anderer von Ruja Ignatovas Geldwäschern in den USA – und zugleich ihr Geliebter. Er kooperierte mit den Behörden und verbüßt derzeit fünf Jahre in einem Gefängnis in Florida.

    Scott bedauert, Ignatova je getroffen zu haben

    Zum Strafmaß führt Devlin-Brown aus, fünf Jahr oder weniger seien angemessen. Scott sei nicht wegen Betrugs, sondern nur wegen Geldwäsche verurteilt. Auch habe er nicht zum inneren Zirkel von OneCoin gehört.

    Auf mehreren geschwärzten Seiten führt der Verteidiger etwas über den Gesundheitszustand von Mark Scort aus und meint, die Möglichkeiten, im Gefängnis solche medizinischen Probleme zu behandeln, sei „begrenzt“.

    Mark Scott nach seiner Verhaftung im September 2018 auf einem Polizeifoto. Quelle: Inner City Press

    Devlin-Brown schließt: „Mark Scott bedauert es zutiefst, dass er Ruja Ignatova je getroffen hat“. Er erkenne nun, dass „OneCoin tatsächlich ein Schwindel“ war, „und diejenigen, die da ihr Geld investierten, unschuldige Opfer waren“. In Anbetracht seiner Gesundheit und der Tatsache, dass er schon vier Jahre im Hausarrest verbracht habe, seien maximal fünf Jahre Haft angemessen.

    Staatsanwälte: Von Gier getrieben

    Damian Williams, Nicholas Folly, Juliana N. Murray und Kevin Mead als Staatsanwälte zeichnen ein anderes Bild. Sie beschreiben, wie Ruja Ignatova und Sebastian Greenwood 2014 OneCoin entwickelten, das sich zu „einem der weltweit größten Betrugssysteme“ entwickelte. Allein zwischen Ende 2015 und Ende 2016 habe OneCoin mehr als vier Milliarden Dollar eingesammelt und dabei mehr als 3,5 Millionen Menschen betrogen.

    Ende 2015 habe sich Ignatova an Mark Scott gewandt, einen erfolgreichen Anwalt in Miami. Bei der Anwaltskanzlei Locke Lord habe Scott mehr als eine Million Dollar im Jahr verdient. Scott habe den Auftrag bekommen, ein „maßgeschneidertes Geldwaschvehikel“ zu konstruieren, um weltweite Anti-Geldwäsche-Ermittlungen gegen OneCoin zu unterlaufen.

    Scott sei von der Gier angetrieben worden, sein teures Haus und sein Einkommen hätten ihm nicht genügt. Die Aussicht, mit 50 Jahren 50 Millionen Dollar zu verdienen, habe ihn dazu gebracht, „eine der weltweit umfangreichsten Geldwäscheoperationen zu orchestrieren“.

    Eines von Mark Scotts teuren Anwesen: Aus der Schrift der https://ecf.nysd.uscourts.gov/doc1/127134776364

     

    Kompliziertes Firmengeflecht geschaffen

    Dazu gründete er ab Ende 2016 zahlreiche Firmen auf den Cayman Islands und den Britischen Jungferninseln. Unter anderem die Fenero-Funds. Gemeinsam mit Irina Dilkinska war er Direktor weiterer Fenero-Firmen in Irland.

    Die OneCoin-Gelder kamen von verschiedenen Bankkonten weltweit, unter anderem von der IMS in Deutschland, die „dem Mitverschwörer Frank Ricketts gehörte.“ („IMS was owned by co-conspirator Frank Rickets“. (Schreibfehler im Original.))

    Firmengeflecht zur Einnahme der Gelder….

    Scott und die anderen hätten immer wieder die Banken über die Herkunft der Millionen getäuscht, so die Staatsanwälte. Am 2. August 2016 habe er beispielsweise einen Brief an den Rechtsanwalt Martin Breidenbach geschickt und diesen beauftragt, mit seinem Briefkopf ein Schreiben an APEX, eine Kontrollfirma die die Fenerofunds untersuchte, zu schicken. Darin sollte Breidenbach behaupten, die IMS sei eine große Marketing- und Handelsorganisation im Direktmarketinggeschäft, die mindestens 130 Millionen Euros pro Jahr verdiene.

    … und zur Verteilung der Gelder. Aus dem Schreiben der Staatsanwaltschaft vom 19.1.2024 Fotos: https://ecf.nysd.uscourts.gov/doc1/127134776364r

    Verschwenderischer Lebensstil

    Mit dem Geld, das er von OneCoin erhalten habe, habe Scott einen verschwenderischen Lebensstil finanziert. Er habe mehrere teure Häuser in Florida und Cape Cod gekauft, eine „Sunseeker Yacht“ für 1,3 Millionen Dollar und mehrere Porsches, Luxusuhren, Schmuck und teure Handtaschen.

    Scotts Sunseeker-Yacht. Quelle: https://ecf.nysd.uscourts.gov/doc1/127134776364

    Auch zwei Heckler und Koch-Pistolen hatte die Polizei bei Scott beschlagnahmt. Die Staatsanwälte erinnern daran, dass Scott auch nach seiner Festnahme immer wieder gelogen und betrogen habe.

    Aus der beschlagnahmeliste.

    Zum Strafmaß hätte die zuständige Behörde eine Strafe von 600 Monaten oder 50 Jahren errechnet. Die Staatsanwaltschaft hält eine Strafe von 17 Jahren für angemessen. Scott hätte wählen können, hunderte von Millionen Dollar für eines der größten Betrugssysteme der Welt zu waschen oder ein gesetzestreues Leben mit einem Einkommen von einer Million Dollar pro Jahr zu leben.

    Für Ruja Ignatova entschieden

    Er habe sich entschieden, „to work full time as Ignatovas money launderer“, in Vollzeit als Ignatovas Geldwäscher zu arbeiten. Das müsse sich im Strafmaß widerspiegeln.

    Scottt habe seine Erfahrung und sein Wissen als Anwalt genutzt, um ein extrem ausgeklügeltes System von Firmen und Fonds zu entwickeln, um die Herkunft von hunderten von Millionen Dollar aus OneCoin-Geschäften zu verschleiern. Auch zur Abschreckung müsse Scott mit 17 Jahren bestraft werden, so die Staatsanwälte.

    Am kommenden Donnerstag, 11 Uhr Ortszeit, wird Richter Ramos in New York das Urteil verkünden.

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    Daniel Rabbit
    Daniel Rabbit
    11 Monate her

    Ach super, endlich konnte der Kurier der Neckarburg die AfD wieder irgendwo reinziehen. Gut gemacht, so rottet man die bestimmt aus.

    Ich bin gespannt, in welche Extase er gerät, wenn er konstruiert, dass Konsti Keks früher mal eine Heckler-Koch gekauft und angefasst hat. Dann aber holla die Waldfee…

    Stefan Weidle
    Stefan Weidle
    Antwort auf  Daniel Rabbit
    11 Monate her

    Naja, ein Verteidiger sollte seine Aufgabe in der juristischen Vertretung seines Mandanten sehen und dessen Prozess nicht zur finanzwirtschaftlichen Erziehung der unfreiwillig Beteiligten nutzen. Wenn man dann fragt, warum der so einen unausgegorenen Mist auf YouTube Weltwährungsuntergangs Propheten Niveau hält, dann kommt eben heraus, dass er denselben Sermon schon als Kandidat der AfD gehalten hat. Die AfD Getreuen sondern solch Schwachsinn einfach ab, also bitte nicht beschweren, wenn Protestbürger diese wählt und sich bei solchen Veröffentlichungen dann plötzlich doch dumm vorkommt, es wurde gesagt, also darf man sich auch dumm vorkommen.
    Im übrigen weiß ich nicht, warum der NRWZ die Dame so wichtig ist, nur weil sie aus Schramberg war?

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    Martin Himmelheber (him)
    Martin Himmelheber (him)
    ... begann in den späten 70er Jahren als freier Mitarbeiter unter anderem bei der „Schwäbischen Zeitung“ in Schramberg. Mehr über ihn hier.

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    Lange war unbekannt, wo sich Konstantin Ignatov befindet: in Haft, in einem Haus für Zeugen, unter Hausarrest? Das letzte Lebenszeichen des Bruders von Ruja Ignatova stammte vom November 2022. Damals schrieb er eine Freundin, er müsse wieder in den Knast. Ignatov, wie seine Schwester in Schramberg aufgewachsen, ist im Zusammenhang mit dem OneCoin-Betrug seit März 2019 in US-Gewahrsam. Update: Am Donnerstag hat Ignatovas US-Geldwäscher Mark Scott eine Haftstrafe von zehn Jahren aufgebrummt bekommen.

    New York.  Er saß zunächst in einem berüchtigten Gefängnis in New York City, kam dann in Hausarrest und ist nun wohl wieder auf freiem Fuß, aber unter strengen Auflagen. Aus einem Schreiben seines Anwalts geht hervor, dass er in einer Suppenküche arbeitet.

    Ignatov möchte acht-Stunden-Schicht

    Laut Anwalt Jeffrey Chabrowe nimmt Konstantin an einem Gemeinschaftsprojekt einer gemeinnützigen Organisation in New Rochelle, ein paar Meilen nördlich der Bronx teil. „Mr. Ignatov ist doing well at the soup kitchen“, schreibt Chabrowe an Richter Edgardo Ramos und bittet ihn deshalb, Ignatov zu erlauben, dort länger arbeiten zu dürfen.

    Er würde gern eine Schicht von zehn bis 18 Uhr übernehmen, brauche etwa eine halbe Stunde von seiner Wohnung. Richter Ramos möge die Bedingungen für seine Freilassung auf Kaution so ändern, dass Ignatov dies machen kann. Die Arbeit mache ihm Freude und er erhalte so ein Gefühl für Verantwortung, argumentiert der Anwalt.

    In der Einrichtung, so heißt es auf deren Homepage arbeiteten etwa 300 Freiwillige. Sie betreiben einen „Tafelladen“, die Suppenküche und stellen Notunterkünfte bereit. Außerdem biete sie eine Betreuung für Schulkinder nach der Schule an und verteilt Kleidung an Bedürftige. Ihr Angebot sei von „unschätzbarem Wert für die ganze Stadt“, erklärt Bürgermeister Noam Bramson.

    Da auch die Behörde, die für die Einhaltung der Kautionsbedingungen zuständig ist, und die Staatsanwaltschaft zustimmt, hat Richter Ramos am 26. Dezember sein OK gegeben. Sein Urteil wird „Konsti Keks“ am 28. Februar erfahren. Ob er danach in der Suppenküche in New Rochelle oder in einer Knastküche arbeiten wird?

    Update 17. Februar.  Auf Antrag der Staatsanwaltschaft soll die Urteilsverkündung für Ignatov um eine Woche  verschoben werden. In einem Brief an Richter Ramos begründet US Attorney Damian Williams diese Bitte mit Terminschwierigkeiten. Auch die Abgabefristen für die Erklärungen zum Strafmaß von Staatsanwaltschaft und Verteidigung möge Richter Ramos entsprechend verschieben. Als neuen Termin schlägt Williams den 5. März um 16 Uhr Ortszeit vor.

    Ignatov mit „Black Diamond“ Frank Ricketts bei einer OneCoin-Werbeveranstaltung in Malawi am 5. Mai 2018. Archiv: him

    OneCoin-Werber als Reichsbürgerputschist

    Im Verfahren um Frank R., Manon und Martin B. in Münster ist eine Verbindung von OneCoin zur rechten Szene in Deutschland deutlich geworden. Der Anwalt von Martin B, Dirk Schmitz, der am letzten Verhandlungstag plädiert hatte, war schon als Oberbürgermeisterkandidat der AfD in Ludwigshafen aufgetreten.

    Verschwörungsmythen

    In seinem Plädoyer hatte er auch verschwörungsmythische Geschichten anklingen lassen, wie auch die Süddeutsche Zeitung hervorhebt: Der Prozess sei politisch motiviert, weil „das Vertrauen in Dollar und Euro schmilzt wie der Schnee in der Märzsonne“. Das „politische System“ habe OneCoin „aus Staatsegoismus“ verhindern wollen, behauptete Schmitz.

    Was der Verteidiger nur andeutet, hat ein anderer OneCoin-Werber tatsächlich umgesetzt. Alexander Q., ein Mann aus dem Hessischen, hat bis ins Jahr 2020 auf YouTube-Videos für OneCoin geworben. In einem Video mit Martin Mayer fachsimpelt Alexander Q. über die Weltwirtschaft während Corona. Sie stellen fest, obwohl die Wirtschaftsleistung zurückgehe, stiegen die Aktienkurse.

    Alexander Q. und Martin Mayer (rechts) diskutieren in einem Video über die Weltwirtschaft und OneCoin. Screenshot: him

    Der Grund sei, die Wirtschaft suche nach einem „sicheren Hafen“. Und der sei eine neue, limitierte Welt-Kryptowährung. „Für uns ist das natürlich OneCoin“, sagt Mayer – und Q.  pflichtet ihm bei: „That’s it.“

    Die beiden spekulieren, dass, wenn die Kurse purzeln, dann würden die Finanzmärkte ihr Geld in OneCoin investieren. Am Ende fordert Q. die OneCoiner auf: „Keep your Coins. Behaltet Eure OneCoins, verschwendet sie nicht für Lamborghinis oder Häuser, bewahrt sie auf. Ihr werdet reich.“

    Von OneCoin über QAnon zur „Allianz“ und Prinz Reuß

    Dann driftet er in die QAnon-Szene ab. Mit einer anderen, früheren OneCoin-Werberin Nelia Müller, produziert er Videos. In einem vom 30. Mai 2020 erzählt er, er habe eine „ganz neue Nachricht“: Die Tunnels seien unter der Erde zerstört worden. 120.000 Kämpfer seien da unten.

    Alexander Q. in einemseiner Videos. Screenshot: him

    Die Kämpfe seien vorbei, die Kinder befreit worden, verkündet Q. im Brustton der Überzeugung: Die Kinder würden medizinisch versorgt, „bis sie wieder ein Leben in Freiheit haben dürfen.“ Die Streitkräfte der „Alliierten“ hätten großartige Arbeit geleistet, lobt Q., „sodass wir nichts davon gemerkt haben.“ (Wer es nicht glaubt, dem schicke ich gerne den Link. Ich habe das Video vorsichtshalber gespeichert. him)

    Das Stichwort „Alliierte“ verweist nun auf die Reichsbürgerszene und den mutmaßlichen Putschversuch von Prinz Heinrich 13 Reuss, der im Dezember 2022 aufgeflogen ist. Auch Alexander Q.  sitzt seit dem 7. Dezember 2022 in Untersuchungshaft. 

    Anklage erhoben

    Kürzlich hat der Generalbundesanwalt Anklage beim Oberlandesgericht Stuttgart gegen eine Gruppe dieser mutmaßlichen Verschwörer wegen Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung erhoben. Unter den neun Personen ist auch Alexander Q.

    Die Bundesanwaltschaft wirft ihnen vor, einer Ende Juli 2021 gegründeten terroristischen Vereinigung angehört zu haben. Eine „tiefe Ablehnung der staatlichen Institutionen und der freiheitlich-demokratischen Grundordnung“ habe sie verbunden. Sie seien fest davon überzeugt, „dass Deutschland derzeit von Angehörigen eines sogenannten ‚Deep State‘ regiert werde. Befreiung verspreche die sogenannte ‚Allianz‘“, so der Generalbundesanwalt.

    Diese Allianz sei ein – tatsächlich nichtexistierender – technisch überlegener Geheimbund von Regierungen, Nachrichtendiensten und Militärs verschiedener Staaten einschließlich Russland und der USA.

    Alexander Q. als TV-Verantwortlicher

    Alexander Q. sei spätestens im August 2022 zur Gruppe hinzugestoßen und habe als ihr Sprachrohr auf seinen Telegram-Kanälen agiert. Er habe an den Planungen des „militärischen Arms“ teilgenommen. Q.s Aufgabe nach der „Machtübernahme“ sollte sein, einen TV-Sender für Propagandazwecke aufzubauen „und den Bundeswehr-Radiosender ‚Andernach‘ zu übernehmen“.

    Über seine Internetaktivitäten habe er auch neue Leute für die Gruppe um Reuss rekrutieren sollen, „was in mehreren Fällen auch erfolgreich war“, wie die Generalbundesanwaltschaft schreibt. Aufgrund eines Haftbefehls des Bundesgerichtshofs befindet sich Q. wie alle anderen Mitglieder der Gruppe weiterhin in U-Haft.

    OneCoiner anfällig für Verschwörungsmythen

    Eine der besten Kennerinnen von OneCoin, Melanie from Germany, erklärt sich diese Verbindung von OneCoin zu den Reichsbürgern damit, dass es innerhalb der OneCoin-Sekte zahlreiche Verschwörungs-Theoretiker gebe, „die an den globalen Finanzcrash glauben – und daran, dass OneCoin danach zur Welt-Reservewährung wird.“

    Das scheint Alexander Q. zu lange gedauert zu haben und er beteiligte sich mutmaßlich an den Putschpläne von Prinz Heinrich 13. Die waren noch einen Tick durchgeknallter als OneCoin.

    Ignatovas OneCoin-Geldwäscher Mark Scott muss  zehn Jahre ins Gefängnis

    Am Donnerstag hat Richter Edgardo Ramos das Urteil verkündet: Zehn Jahre muss Mark Scott ins Gefängnis. Das berichtet Mathew R. Lee auf X . 

    Die Urteilsverkündung habe mehr als eine Stunde gedauert. Scotts Anwalt habe argumentiert, Scott habe nicht gewusst wie schlimm OneCoin sei. Sein Fall sei vergleichbar mit dem von Gilbert Armenta – der fünf Jahre bekam. Scott habe versichert: „Ich habe Sympathie für die OneCoin Opfer.“ Ramos: „Ich verurteile Sie zu zehn Jahren.“  Danach habe Scotts Anwalt Arlo Brown versucht zu erreichen, dass Scott in Miami seine Strafe verbüßen kann und dass er nicht vor April seine Strafe antreten müsse. Scott erklärte, er beabsichtige in Berufung zu gehen, berichtet Lee.

    US Staatsanwalt Williams: Täuschung und Betrug

    US-Staatsanwalt Damian Williams hat gestern zum Urteil erklärt, Scott habe seine Anwaltslizenz dazu genutzt, um an einer massiven Geldwäscheoperation für eine Kryptowährung mitzumachen, einer Kryptowährung, „die von Beginn an wertlos war.“ Scott, der bei der renommierten Anwaltskanzlei Locke Lord beschäftigt war, habe geprahlt: „50 by 50“:  Er werde mit 50 Jahren 50 Millionen Dollar haben.

    Aus der Pressemitteilung der US-Staatsanwaltschaft

    Dieses Ziel habe er wirklich erreicht aber durch Täuschung und Betrug. Deshalb werde er nun ein Jahrzehnt im Gefängnis verbringen und alle illegal erworbenen Dinge abgeben müssen. Scott hatte 400 Millionen Dollar auf verschiedene Fonds in der Karibik verschoben und dafür von Ruja Ignatova mehr als 50 Millionen Dollar kassiert.

    Unser ursprünglicher Bericht:

    Am kommenden Donnerstag wird es für Ruja Ignatovas US-Geldwäscher Mark Scott ernst. Dann wird Richter Edgardo Ramos das Strafmaß für den in Deutschland geborenen Rechtsanwalt verkünden. Wegen Geldwäsche für OneCoin schuldig gesprochen hat ihn eine Jury bereits Ende 2019.

    Am Freitag hat das Gericht in New York umfangreiche Papiere veröffentlicht, die die Anwälte von Scott und die Staatsanwaltschaft an Richter Ramos gesandt hatten. Darin haben sie ihren jeweiligen Vorschlag für ein gerechtes Strafmaß begründet. Während die Verteidiger eine Strafe von maximal fünf Jahren für angemessen halten, fordern die Staatsanwälte 17 Jahre.

    Mark Scott.

    Verteidigung: Ahnungslos und gebrochen

    Verteidiger Arlo Devlin-Brown schildert Scott als „gebrochenen Mann“, dessen Leben völlig aus dem Ruder gelaufen sei, seit dem Moment, als er vor acht Jahren Ruja Ignatova begegnet sei. Dass er für sie 400 Millionen Dollar auf Karibikinseln verschoben habe, ok, das sei eine „bedauernswerte Entscheidung“ gewesen.

    Gelder in Steueroasen verschieben, das machten extrem wohlhabende Menschen halt. Dass die Gelder aus illegalen Geschäften stammten, das habe Scott nicht geahnt.

    Devlin-Brown beschreibt Scott als einen liebenden Ehemann, der sich in seiner Stadt sozial engagiert habe. Die vergangenen fünf Jahre habe er unter strengem Hausarrest gelebt.

    In Frankfurt aufgewachsen

    Bis zu seinem Abitur wuchs Scott in Frankfurt auf und wurde von seiner Mutter und Großmutter aufgezogen. Sein Vater, ein US-Soldat, hatte die Familie verlassen, als Scott drei Jahre alt war. Nach der Schule studierte Scott in den USA Jura.

    Über einen Klienten, Gilbert Armenta, habe Scott im September 2015 Ignatova kennengelernt. Armenta war ein anderer von Ruja Ignatovas Geldwäschern in den USA – und zugleich ihr Geliebter. Er kooperierte mit den Behörden und verbüßt derzeit fünf Jahre in einem Gefängnis in Florida.

    Scott bedauert, Ignatova je getroffen zu haben

    Zum Strafmaß führt Devlin-Brown aus, fünf Jahr oder weniger seien angemessen. Scott sei nicht wegen Betrugs, sondern nur wegen Geldwäsche verurteilt. Auch habe er nicht zum inneren Zirkel von OneCoin gehört.

    Auf mehreren geschwärzten Seiten führt der Verteidiger etwas über den Gesundheitszustand von Mark Scort aus und meint, die Möglichkeiten, im Gefängnis solche medizinischen Probleme zu behandeln, sei „begrenzt“.

    Mark Scott nach seiner Verhaftung im September 2018 auf einem Polizeifoto. Quelle: Inner City Press

    Devlin-Brown schließt: „Mark Scott bedauert es zutiefst, dass er Ruja Ignatova je getroffen hat“. Er erkenne nun, dass „OneCoin tatsächlich ein Schwindel“ war, „und diejenigen, die da ihr Geld investierten, unschuldige Opfer waren“. In Anbetracht seiner Gesundheit und der Tatsache, dass er schon vier Jahre im Hausarrest verbracht habe, seien maximal fünf Jahre Haft angemessen.

    Staatsanwälte: Von Gier getrieben

    Damian Williams, Nicholas Folly, Juliana N. Murray und Kevin Mead als Staatsanwälte zeichnen ein anderes Bild. Sie beschreiben, wie Ruja Ignatova und Sebastian Greenwood 2014 OneCoin entwickelten, das sich zu „einem der weltweit größten Betrugssysteme“ entwickelte. Allein zwischen Ende 2015 und Ende 2016 habe OneCoin mehr als vier Milliarden Dollar eingesammelt und dabei mehr als 3,5 Millionen Menschen betrogen.

    Ende 2015 habe sich Ignatova an Mark Scott gewandt, einen erfolgreichen Anwalt in Miami. Bei der Anwaltskanzlei Locke Lord habe Scott mehr als eine Million Dollar im Jahr verdient. Scott habe den Auftrag bekommen, ein „maßgeschneidertes Geldwaschvehikel“ zu konstruieren, um weltweite Anti-Geldwäsche-Ermittlungen gegen OneCoin zu unterlaufen.

    Scott sei von der Gier angetrieben worden, sein teures Haus und sein Einkommen hätten ihm nicht genügt. Die Aussicht, mit 50 Jahren 50 Millionen Dollar zu verdienen, habe ihn dazu gebracht, „eine der weltweit umfangreichsten Geldwäscheoperationen zu orchestrieren“.

    Eines von Mark Scotts teuren Anwesen: Aus der Schrift der https://ecf.nysd.uscourts.gov/doc1/127134776364

     

    Kompliziertes Firmengeflecht geschaffen

    Dazu gründete er ab Ende 2016 zahlreiche Firmen auf den Cayman Islands und den Britischen Jungferninseln. Unter anderem die Fenero-Funds. Gemeinsam mit Irina Dilkinska war er Direktor weiterer Fenero-Firmen in Irland.

    Die OneCoin-Gelder kamen von verschiedenen Bankkonten weltweit, unter anderem von der IMS in Deutschland, die „dem Mitverschwörer Frank Ricketts gehörte.“ („IMS was owned by co-conspirator Frank Rickets“. (Schreibfehler im Original.))

    Firmengeflecht zur Einnahme der Gelder….

    Scott und die anderen hätten immer wieder die Banken über die Herkunft der Millionen getäuscht, so die Staatsanwälte. Am 2. August 2016 habe er beispielsweise einen Brief an den Rechtsanwalt Martin Breidenbach geschickt und diesen beauftragt, mit seinem Briefkopf ein Schreiben an APEX, eine Kontrollfirma die die Fenerofunds untersuchte, zu schicken. Darin sollte Breidenbach behaupten, die IMS sei eine große Marketing- und Handelsorganisation im Direktmarketinggeschäft, die mindestens 130 Millionen Euros pro Jahr verdiene.

    … und zur Verteilung der Gelder. Aus dem Schreiben der Staatsanwaltschaft vom 19.1.2024 Fotos: https://ecf.nysd.uscourts.gov/doc1/127134776364r

    Verschwenderischer Lebensstil

    Mit dem Geld, das er von OneCoin erhalten habe, habe Scott einen verschwenderischen Lebensstil finanziert. Er habe mehrere teure Häuser in Florida und Cape Cod gekauft, eine „Sunseeker Yacht“ für 1,3 Millionen Dollar und mehrere Porsches, Luxusuhren, Schmuck und teure Handtaschen.

    Scotts Sunseeker-Yacht. Quelle: https://ecf.nysd.uscourts.gov/doc1/127134776364

    Auch zwei Heckler und Koch-Pistolen hatte die Polizei bei Scott beschlagnahmt. Die Staatsanwälte erinnern daran, dass Scott auch nach seiner Festnahme immer wieder gelogen und betrogen habe.

    Aus der beschlagnahmeliste.

    Zum Strafmaß hätte die zuständige Behörde eine Strafe von 600 Monaten oder 50 Jahren errechnet. Die Staatsanwaltschaft hält eine Strafe von 17 Jahren für angemessen. Scott hätte wählen können, hunderte von Millionen Dollar für eines der größten Betrugssysteme der Welt zu waschen oder ein gesetzestreues Leben mit einem Einkommen von einer Million Dollar pro Jahr zu leben.

    Für Ruja Ignatova entschieden

    Er habe sich entschieden, „to work full time as Ignatovas money launderer“, in Vollzeit als Ignatovas Geldwäscher zu arbeiten. Das müsse sich im Strafmaß widerspiegeln.

    Scottt habe seine Erfahrung und sein Wissen als Anwalt genutzt, um ein extrem ausgeklügeltes System von Firmen und Fonds zu entwickeln, um die Herkunft von hunderten von Millionen Dollar aus OneCoin-Geschäften zu verschleiern. Auch zur Abschreckung müsse Scott mit 17 Jahren bestraft werden, so die Staatsanwälte.

    Am kommenden Donnerstag, 11 Uhr Ortszeit, wird Richter Ramos in New York das Urteil verkünden.

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