SCHRAMBERG – Trotz hochsommerlicher Hitze wollten am Montagabend etwa 600 Besucher im Schramberger Bärensaal die Kandidatin und die beiden Kandidaten für die Oberbürgermeisterwahl am 7. Juli erleben.
Stadtrat Jürgen Winter leitete die Debatte in seiner Funktion als Vorsitzender des Gemeindewahlausschusses. Der Abend biete die Gelegenheit, „abzuklopfen, was die Kandidaten für Schramberg erreichen wollen“, so Winter.
Zunächst allerdings hatten Thomas Herzog, Dorothee Eichenlohr und Dirk Caroli 20 Minuten Zeit, sich und ihr Programm vorzustellen.
Thomas Herzog: „Auf das wir kommt es an“
Amtsinhaber Herzog begann, seine Mitbewerber zogen sich währenddessen in eine Künstlergarderobe zurück, damit Chancengleichheit gewahrt blieb. „Gemeinsam Schrambergs Zukunft schaffen“ – Mit seinem Wahlkampfmotto startete er, um dann viele in seiner Amtszeit erreichte Projekte anzusprechen. Das reichte von neuen Baugebieten über sanierte Straßen und Schulhöfe, neue Kindergärten bis hin zur Talumfahrung, die wieder im „Vordringlichen Bedarf“ sei, und den Plänen für den Schulcampus.
Es sei normal, dass viele Aufgaben vor uns liegen. Neu seien „die Dimensionen und Auswirkungen, welche diese Aufgaben oder Projekte haben werden. Davor ist mir aber nicht bange.“ Mit den Ortschafts- und Gemeinderäten, mit seinem hoch motivierten und gut geführten Team in der Verwaltung wolle er es angehen: „Auf das wir kommt es an.“
Eisenlohr: „Mit Herzblut für Schramberg“
Eisenlohr schilderte ihren beruflichen Werdegang: vom Studium in Passau über ihre Zeit bei der Region Stuttgart bis zu ihrer Arbeit als Geschäftsführerin der regionalen Wirtschaftförderungsgesellschaft. Ihr Credo: „Das Wichtigste für mich sind Bürgernähe und eine serviceorientierte Stadtverwaltung.“ Die Verwaltung müsse Dienstleisterin für die Bürgerinnen und Bürger sein und ihnen auf Augenhöhe begegnen.
Sie befand, dass etliche Hausfassaden entlang der Oberndorfer Straße einen Anstrich gebrauchen könnten, lobte die Pläne für den Stadtumbau 2030+, forderte aber einen „Bodenständigkeitscheck“, ob denn die Projekte auch wirklich den Bedürfnissen der Menschen entsprechen. Eisenlohr versprach, sich „mit ganzer Kraft und viel Herzblut für Schramberg einzusetzen.
Dirk Caroli: „Stadt hat alle Möglichkeiten wieder erfolgreich zu werden“
Caroli berichtete über seine mehr als 20 Jahre Arbeit für eine Versicherungsgesellschaft, heute mache er „betriebswirtschaftliche Beratungen“ für Firmen. Er habe zwei Leidenschaften: Menschen helfen und Kommunalpolitik. Die eine Leidenschaft erfülle er beim Deutschen Roten Kreuz, die andere indem er stellvertretender Fraktionsvorsitzender im Gemeinderat von Villingen-Schwenningen und stellvertretender Kreisvorsitzender der FDP im Schwarzwand-Baar-Kreis sei.
In Schramberg trete er aber als Parteiloser an. Schramberg habe durch seine Vielfalt „alle Möglichkeiten, ein großes und erfolgreiches Mittelzentrum zu sein oder zu werden“. Die Teilorte sollten über eigene Budgets verfügen. Dann könnten beispielsweise die Tennenbronner den von ihnen gewünschten Sprungturm im Freibad finanzieren.
Viele Themen in der Diskussion
Es schloss sich eine lebhafte Debatte an, in der sich die Drei auf dem Podium mit Themen wie Klimawandel, Zukunft des Krankenhauses, Tourismus und Schulcampus äußerten. Moderator Winter hatte keine Mühe mit den beteiligten, weder im Saal noch auf dem Podium. Trotz tropischer Temperaturen blieb alles friedlich, demokratisch. Wir werden noch gesondert berichten.
Info: Am Mittwoch, 26. Juni werden sich die drei Bewerber in Schramberg Sulgen in der Turn- und Festhalle vorstellen. Der dritte Vorstellungstermin findet am Montag, 1. Juli im Stadtteil Tennenbronn in der Turn- und Festhalle statt. Schließlich stellen sich die Drei am Mittwoch, 3. Juli, in der Kastellhalle in Waldmössingen vor. Alle Veranstaltungen beginnen um 19.30 Uhr und sind bewirtet.