An einem ungewohnten Ort tagte am Freitagabend der Museums- und Geschichtsverein Schramberg. Die Mitgliederversammlung fand in der neuen Junghanskantine statt. Der Grund: Im Anschluss an die Regularien durften die Mitglieder das neue Junghans Terrassenbau Museum besichtigen.
Nach den Neuwahlen des Vorstandes und des Ausschusses hatte Hans-Jochem Steim zu einer Besichtigung des sanierten und denkmalgeschützten Terrassenbaus eingeladen.
Beim Rundgang führte der neue Museumsleiter Arkas Förstner zusammen mit Hans Jochem Steim auch die mechanischen Musikinstrumente vor, unter anderem eine „Hupfeld Phonoliszt-Violina“, um 1912 in Leipzig produziert. „Davon gibt es nur noch so 65 Exemplare“, wies Steim auf die Seltenheit dieses Meisterwerks der Mechanik hin.
Mitgliederversammlung ohne Überraschungen
Der Vorsitzende Martin Maurer hatte eine große Mitgliederschar begrüßt, die mit dem Paternoster in den vierten Stock gefahren waren. In seinem Bericht vom vergangenen Jahr erwähnte er das Erscheinen der 37. Ausgabe der Zeitschrift „D’Kräz“, erstmals in der Redaktion von Ewald Graf: „Ein hervorragendes Erstlingswerk.“
Das Jahresprogramm, verantwortet von Carsten Kohlmann, habe „Kostbarkeiten aus 150 Jahren Stadtgeschichte“ zum Thema gehabt. Ausführlich würdigte Maurer auch die Arbeit der eigenständigen Tennenbronner Heimathausgruppe und deren Ausstellungen und Vorträge zum Thema Reformation. „Diese Ausstellungen befruchten ungemein“, betonte Maurer und empfahl den Mitgliedern den Besuch des Heimathauses.
Der Verein habe derzeit etwa 240 Mitglieder, die im Laufe des Sommers wegen der neuen Datenschutzbestimmungen Post erhielten. Die Finanzlage sei gut, die Bilanz weise zwar ein negatives Jahresergebnis aus. Das liege aber daran, dass der Verein die alten Hefte der Zeitschrift D’Kräz abgeschrieben habe. Die Liquidität sei immer gesichert gewesen. Der Kassenprüfer habe keine Beanstandungen gehabt, das Finanzamt die Gemeinnützigkeit bestätigt.
Ewald Graf berichtete über die Pläne für die nächste Ausgabe der Hauszeitschrift: Acht Autoren, darunter zwei Novizen, befassten sich mit einer Vielfalt von Themen. Auch ein Aufsatz des vor wenigen Tagen verstorbenen Ernst Huber werde postum erscheinen. Die Jahreschronik werde auch Themen aus der Raumschaft Schramberg aufgreifen, kündigte er als Neuerung an.
Kreisarchivar Bernhard Rüth übernahm die Entlastung des Vorstandes und lobte den Verein als „wichtigen Impulsgeber und Lobbyisten für Museum und Archiv“. Nach der einstimmigen Entlastung verliefen auch die Vorstandswahlen ohne Überraschung.
Lediglich für Bärbel von Zeppelin, die auf ihre Wiederwahl für den Ausschuss verzichtete, wurde neu Albert Feix neu in das Gremium gewählt.
Info: Neben Martin Maurer gehören dem Vorstand Hans Haaser als zweiter Vorsitzender, Annette Fuchs als Schriftführerin, Robert Maier als Kassierer, Carsten Kohlmann als Programmverantwortlicher und Robert Hermann für das Heimathaus Tennenbronn an.