SCHRAMBERG – Ein Gewusel und Geklopfe herrscht am Montagmorgen auf der Treppe in der Berneckschule. Kinder in gelben und orangen Warnwesten trommeln auf leeren Eimern und machen ordentlich Radau.
Grundschullehrer Stefan Grimm beginnt einen Rhythmus zu klatschen, die Kinder klatschen nach – und nach ein paar Takten herrscht Ruhe – so ziemlich jedenfalls.
Gut 150 Kinder haben sich im Foyer der Berneckschule versammelt, denn im Rahmen der Entdeckertage geht es in die Stadt zur Stadtputzede. „Ihr hattet ja selbst die Idee“, lobt Grimm die Grundschulkinder in seiner kleinen Ansprache. Er fragt Angelo, weshalb sie denn alle die Warnwesten tragen? „Damit die Autofahrer wissen, dass wir was machen.“
Sicherheit ist wichtig
Und damit bestimmt nichts passiert, werden die Dritt- und Viertklässler in der Innenstadt, der Schillerstraße und der Berneckstraße den Müll aufsammeln, die Eingangsklassen in den Parks, erläutert Grimm. Außerdem tragen alle Kinder Handschuhe und Glasscherben sollen sie nur mit den Greifzangen einsammeln.
Ausgestattet mit Müllsäcken Handschuhen und Eimern, die der Bühler-Baumarkt zur Verfügung gestellt hatte, geht es schließlich los mit der Aktion „Unsere saubere Stadt“. Die Schule hat die Aktion in Zusammenarbeit mit dem Bauhof der Stadt Schramberg organisiert, wie Konrektorin Regine Dimmerling erläutert. Die Ausrüstung der Kinder und einen Container für den Müll hat die Stadt bereit gestellt.
In Gruppen mit zehn, zwölf Kindern ziehen die Lehrerinnen und Lehrer los. Im Nu füllen sich die Eimer der Kinder. „Das meiste sind Zigarettenstummel“, analysiert die neunjährige Edith, den Inhalt ihres Eimers, „und Plastik und Schokoladenpapier.“ Auch Medinas Eimer ist schon ziemlich voll: „Tüten, Zigaretten und Plastik“, hat sie eingesammelt. Und dann wird die Neunjährige ein bisschen euphorisch: „Das ist so viel Müll bis zum Planet.“
Neben dem ganz praktischen Effekt, die Stadt ein wenig vom rumliegenden Müll zu befreien, geht es dem Team der Berneckschule natürlich auch darum, die Kinder für das Thema Müll zu sensibilisieren. Wer schon mal den Müll aufgesammelt hat, den andere weggeworfen haben, wird selbst weniger leichtfertig einfach seine Chipstüte im Gebüsch oder die leere Flasche im Narrenbrunnen entsorgen, so die pädagogische Erwartung.