SCHRAMBERG – Die Audio-Guide-Touren von Stefanie Knebel und Matz Kastning werden von Mal zu Mal raffinierter: Nach den beiden Touren für Kinder, die sie vor drei Jahren entwickelt haben, und einer Tour durchs Klostergelände in Heiligenbronn, sind inzwischen etliche weitere solcher Hörerlebnis-Touren für andere Orte entstanden. Am Dienstag haben die beiden ihr jüngstes Projekt vorgestellt: Eine geführte Tour auf der Hohenschramberg.
Zur Premiere waren Oberbürgermeister Thomas Herzog, Abteilungsleiterin Tourismus Ayline Liedtke, Stefanie Knebel, Matz Kastning und Karsten Schiller von der Gruppe Lautenfuchs auf die Hohenschramberg gekommen. Vor einer Schautafel mit einer Darstellung der großen Burganlage erläuterte Liedke, die Stadt wolle die Burganlage für die Besucher leichter erlebbar machen. „Der Audioguide erzählt mehr über die Geschichte, wer die Burgherren waren.“
Dazu haben sich die Autoren Knebel und Kastning fachlichen Rat geholt: Der Burgenspezialist Moritz Seeburger aus Dunningen erläutert die Bedeutung der Wehrbauten auf der seit 1457 errichteten Hohenschramberg. Niklas Konzen erzählt vom Leben und Sterben des wohl wichtigsten Burgherrn Hans von Rechberg.
Ruine stärker bespielen
Die Hohenschramberg, eine der größten Burganlagen in Süddeutschland, möchte Liedtke stärker in den Vordergrund rücken, „stärker bespielen“, wie dies auch im Tourismuskonzept vorgesehen sei. Mit Dialogszenen, Geräuschbildern, kurzen Interviewausschnitten und ganz besonders mit mittelalterlich anmutender Musik ist es den Autoren gelungen, eine kurzweilige Führung über die Burgruine zu gestalten.
Ein Lied für die Tour
Erstmals haben sich die Audiotextourmacher aus Schramberg musikalische Unterstützung geholt: Die Gruppe Lautenfuchs aus Singen hat aus dem historischen Material ein neunminütiges Lied geschrieben, das an den sechs Stationen in seinen einzelnen Strophen erklingt. „Wir wollten, dass die Besucher musikalisch begleitet von Station zu Station wandern können“, erläutert Knebel. Außerdem hätten sie alle historischen Daten in den Liedtext verpackt, ergänzt Kastning. Für diejenigen, die die Daten nicht sonderlich interessieren, die könnten einfach die Musik genießen. „Ein absoluter Ohrwurm“ sei das geworden, findet Liedtke.
Für die Hobbygruppe Lautenfuchs sei das Projekt etwas Außergewöhnliches geworden, berichtet Karsten Schiller, der die Musik – und die altenglische Textversion – geschrieben hat. Die Gruppe trete normalerweise in Tavernen auf und versuche das Mittelalter in einer Art Rollenspiel lebendig werden zu lassen. Das Audiotour-Projekt sei für sie etwas ganz neues gewesen, so Schiller.
Arbeit für ein halbes Jahr
Liedtke hatte im November, noch vor ihrem offiziellen Amtsantritt im Januar, die Audioguide Tour in Auftrag gegeben, Knebel und Kastning haben sich gleich zu Jahresbeginn an die Arbeit gemacht, und im März waren die „Lautenfüchse“ hinzugekommen. Karl Freise hat die Rolle des Herolds in der Hörtour übernommen, er weist den Zuhörern den Weg zur nächsten Hörstation.
Entstanden ist eine kurzweilige Wanderung über die Hohenschramberg auf der auch ein alter Schramberger wie er „noch viel dazu gelernt“ habe, wie OB Herzog nach vergnüglichen 45 Minuten bekannte.
Info: Die Audiotour können sich die Besucher problemlos direkt von der Tafel über einen QR-Code auf ihr Smartphone laden. Auch auf der Homepage der Stadt findet sich der Link fürs Smartphone oder einen mp3-Player. Das Lied ist hier zu hören: http://lautenfuchs.de/musik-1/rechberg-1.html . Mehr über die Schramberger Agentur von Knebel und Kastning findet sich hier: www.audiotextour.de