Die wie sonst nur an Weihnachten gefüllten Bänke der katholischen Kirche und die Menschenmenge auf dem Friedhof ließen erkennen, dass am 14. November ein besonderer Bürger Tennenbronns zu Grabe getragen wurde. Alfred Moosmann erinnert an den im Alter von 87 Jahren verstorbene Alt-Bauer vom Josenhof Edwin Klausmann.
Tennenbronn. Klausmann hatte zu Lebzeiten vielerlei gesellschaftliche und ehrenamtliche Funktionen inne, die ihm Bekanntheit und Anerkennung in der gesamten Bevölkerung verschafften.
Von Anfang an beim Heimathaus aktiv
Die Verdienste von Edwin Klausmann für das Tennenbronner Heimathaus würdigte der Ehrenvorsitzende Robert Hermann in einem Nachruf vor dem Beginn des Trauergottesdienstes. Edwin Klausmann war von Anfang an ununterbrochen dabei und Weggefährte der Projektgruppe seit der Gründung im Jahr 2008. Die Liste aller Leistungen, die er seither für die Heimatgeschichte erbrachte, wäre zu lang für dieses Gedenken. Die Geschichte der Tennenbronner Höfe und ihrer Besitzer war sein besonderes Interessens- und Wissensgebiet.
Noch beim erst im Oktober dieses Jahres gehaltenen Heimathaus-Vortrag über den Zinken Gersbach stammte ein Großteil der vielbeachteten Ahnentafeln aus seinen Aufzeichnungen. Seine Thementage und Vorträge zur Land- und Forstwirtschaft waren ebenso authentisch wie sein Mitwirken bei der Erstellung der interaktiven Höfekarte und der Einrichtung des Dachgeschosses im Heimathaus zur Höfegeschichte.
Im Hintergrund brachte Edwin Klausmann sein fundiertes Können an Computer und Fotoapparat ein und digitalisierte über tausend alte Glasplattenbilder für das Heimathaus.
Die Geschichte des Josenhofs
Als „sein Lebenswerk“ bezeichnete Edwin Klausmann die Veröffentlichung der über 600 Jahre zurückreichenden Geschichte seines Josenhofes in einem Buch, das er zu Weihnachten 2022 herausbrachte. Trotz zunehmender gesundheitlicher Probleme nahm er an den Sitzungen und Veranstaltungen des Heimathauses weiterhin Teil und blieb ein wichtiger Ansprechpartner für vielerlei Fragen.
Obwohl er seiner Nachwelt reiches Archivmaterial hinterlässt, bedeutet der Abschied von Edwin Klausmann, der das alte Tennenbronn seit dem zweiten Weltkrieg kannte und davon berichten konnte, im Heimathaus und in der Gemeinde Tennenbronn eine große Lücke.