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    Mehr Lebensqualität für die Talstadt

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    Die Schiltach soll schöner werden. Im Bereich Brestenberg hat die Stadtverwaltung große Pläne. (Wir haben berichtet.) Im Gemeinderat hat Planer Peter Greitz vergangene Woche seine Pläne vorgestellt und gezeigt, dass er die Da-Bach-na-Fahrt fest im Blick hat.

    Die scheidende Fachbereichsleiterin Petra Schmidtmann hatte nochmals die Möglichkeiten erläutert, falls die Stadt das Häusle an der Hauptstraße 26 kaufen könnte. Sie erläuterte auch, weshalb die Stadt das bestehende Sanierungsgebiet Richtung Oberndorfer Straße ausdehnen möchte. Das Regierungspräsidium habe sich zwar noch nicht festgelegt, halte die Erweiterung aber für “vorstellbar“, so Schmidtmann.

    Auch sie betonte, dass die Da-Bach-na-Fahrt nach einem Abflachen des Ufers weiter möglich sei. „Wir hatten schon Abstimmungstermine mit der Narrenzunft.“ Voraussetzung für das Umsetzen aller Pläne sei aber, dass die Stadt die entscheidenden Grundstücke kaufen kann.

    Peter Greitz stand Rede und Antwort. Foto: him

    Hochwasserschutz und Naturnähe

    Peter Greitz berichtete, sein Büro untersuche alle Gewässer im Stadtgebiet. Der Lauf der Schiltach sei „stark verbaut“. Gehölze und die Kanalisierung nähmen der Schiltach ihren Entwicklungsraum.

    Um den Fluss wieder naturnäher zu gestalten, hätte sein Büro zunächst geplant, die Schiltach ab der Brücke an der Sängerstraße in vielen Kurven und Bögen zu leiten. Natursteine mit rauerer Oberfläche sollten bessere Lebensräume für Kleinlebewese bieten. Außerdem sollte die Bachmauer an der „schöneren“, der Brestenbergseite nach hinten versetzt und eine begehbare Verbindung am Bach entlang geschaffen werden.

    Die erste Idee sah viele Kurven vor. Foto: him

    Diese Version stieß bei den „Da-Bach-na-Fahrern“ auf Kritik. „Das hat zur Überarbeitung geführt“, so Greitz, „da waren ein paar harte Kurven drin, das geht schlecht.“ In der zweiten Version gibt es nun weniger Kurven, dafür Staumöglichkeiten für die Bach-na-Fahrt.

    Weniger kurvig im Interesse der Bach-na-Fahrer. Foto: him

    In der dritten Version haben die Planer eine mögliche Brücke von der Hauptstraße her eingeplant, falls das Häuschen zwischen Müller-Markt und Central-Apotheke tatsächlich abgebrochen werden kann. Wichtig bei allen Planungen sei, „dass die Hochwassergefahr nicht verschärft wird“. In dieser dritten Version wären am Brestenberg acht Längsparkplätze möglich. Das sei die erforderliche Zahl, so Greitz.

    Version mit neuer Brücke. Foto: him

    Zuschüsse möglich

    Bei den Kosten rechnet er mit einer dreiviertel Million Euro für den Gewässerumbau ohne die Brücke, eine mögliche Aussichtsplattform und den Rückbau der Mauern. Dafür gebe es bis 85 Prozent Zuschuss. Für die Mauer, die Brücke und eine Plattform kommt Greitz auf etwa 2,5 Millionen Euro. Dies ließe sich über Mittel aus dem Stadtsanierungsprogramm fördern.

    Viele Fragen im Rat

    Tanja Witkowski, Sprecherin von SPD-Buntspecht, betonte die Bedeutung des Hochwasserschutzes für de Innenstadt. Der dürfe sich nicht verschlechtern. Sie wollte wissen, ob auch eine Verbindung vom bereits umgestalteten Bereich bei der St. Mariakirche bis zum Brestenberg angedacht sei.

    Greitz ist überzeugt, dass der Hochwasserschutz verbessert werde. Dank neuer Messungen und Modelle könne man das Bachbett „so gestalten, dass nichts mehr rausläuft“. An eine durchgehende Verbindung am Bach entlang bis zur St. Mariakirche sei aber noch nicht gedacht.

    Für den altgedienten Da-Bach-na-Fahrer und CDU-Sprecher Thomas Brantner war beruhigend, von Greitz zu hören, dass er die Bach-na-Fahrt schon mehrmals erlebt habe und ein Bach-Na-Fahrer ein alter Freund von ihm sei. Das so zu gestalten, dass die Kanalfahrer gut durchkommen, sei eine “tolle Herausforderung“, so Greitz. „Das hatte ich in meinen bisherigen 36 Berufsjahren noch nie. Das macht richtig Spaß.“

    Wenn die Stadt das Grundstück zwischen den beiden höheren Gebäuden kaufen kann, könnte hier eine direkte Verbiindung von der Hauptstraße zum Brestenberg gebaut werden. Foto: him

    Brantner bat mit Blick auf den erforderlichen Grunderwerb, die Verwaltung möge erreichen, dass das Sanierungsgebiet über 2024 hinaus verlängert wird. Sein Fraktionskollege Jürgen Kaupp fragte nach einer weiteren Zugangsmöglichkeit zur Schiltach an der neuen Brücke. Das sei die weniger attraktive Seite, entgegnete Greitz. Auch könne es wegen des Hochwasserschutzes hier Probleme geben.

    Grunderwerb entscheidend

    Jürgen Reuter („Aktive Bürger“) lobte die Vorschläge, weil sie die Häuser am Brestenberg aufwerteten. Er wollte wissen, ob auch ohne zusätzlichen Grunderwerb eine Verbesserung möglich wäre. „Wenn wir an der Mauer festhalten müssen, können wir nur sehr wenig machen“, lautete die ernüchternde Antwort.

    Hilmar Bühler („Aktive Bürger“) fragte nach den Folgekosten. Da gehe es um die Unterhaltung, also Gehölze zurückschneiden, Treibholz entfernen. Als Gewässer erster Ordnung sei dafür das Land zuständig. In solchen Fällen einigten sich aber Kommunen und Land auf bestimmte Regeln: Die Stadt übernimmt die Arbeiten und das Land die Kosten, beispielsweise.

    Die Uferzone an der rechten, der Brestenbergseite ließe sich umgestalten. Foto: him

    Einstimmiger Beschlusss

    OB-Stellvertreter Jürgen Winter, der die Sitzung in Vertretung der erkrankten Oberbürgermeisterin leitete, fasste zusammen: Das Projekt werde die Innenstadt attraktiver machen. Die Erlebbarkeit der Schiltach bringe ein Stück Lebensqualität. Er hoffe, dass es gelingt, “das Projekt voranzutreiben“, so Winter. So sah es der gesamte Rat und stimmte einmütig für das Vorhaben.

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    Martin Himmelheber (him)
    Martin Himmelheber (him)
    ... begann in den späten 70er Jahren als freier Mitarbeiter unter anderem bei der „Schwäbischen Zeitung“ in Schramberg. Mehr über ihn hier.

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    Peter Greitz stand Rede und Antwort. Foto: him

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    Um den Fluss wieder naturnäher zu gestalten, hätte sein Büro zunächst geplant, die Schiltach ab der Brücke an der Sängerstraße in vielen Kurven und Bögen zu leiten. Natursteine mit rauerer Oberfläche sollten bessere Lebensräume für Kleinlebewese bieten. Außerdem sollte die Bachmauer an der „schöneren“, der Brestenbergseite nach hinten versetzt und eine begehbare Verbindung am Bach entlang geschaffen werden.

    Die erste Idee sah viele Kurven vor. Foto: him

    Diese Version stieß bei den „Da-Bach-na-Fahrern“ auf Kritik. „Das hat zur Überarbeitung geführt“, so Greitz, „da waren ein paar harte Kurven drin, das geht schlecht.“ In der zweiten Version gibt es nun weniger Kurven, dafür Staumöglichkeiten für die Bach-na-Fahrt.

    Weniger kurvig im Interesse der Bach-na-Fahrer. Foto: him

    In der dritten Version haben die Planer eine mögliche Brücke von der Hauptstraße her eingeplant, falls das Häuschen zwischen Müller-Markt und Central-Apotheke tatsächlich abgebrochen werden kann. Wichtig bei allen Planungen sei, „dass die Hochwassergefahr nicht verschärft wird“. In dieser dritten Version wären am Brestenberg acht Längsparkplätze möglich. Das sei die erforderliche Zahl, so Greitz.

    Version mit neuer Brücke. Foto: him

    Zuschüsse möglich

    Bei den Kosten rechnet er mit einer dreiviertel Million Euro für den Gewässerumbau ohne die Brücke, eine mögliche Aussichtsplattform und den Rückbau der Mauern. Dafür gebe es bis 85 Prozent Zuschuss. Für die Mauer, die Brücke und eine Plattform kommt Greitz auf etwa 2,5 Millionen Euro. Dies ließe sich über Mittel aus dem Stadtsanierungsprogramm fördern.

    Viele Fragen im Rat

    Tanja Witkowski, Sprecherin von SPD-Buntspecht, betonte die Bedeutung des Hochwasserschutzes für de Innenstadt. Der dürfe sich nicht verschlechtern. Sie wollte wissen, ob auch eine Verbindung vom bereits umgestalteten Bereich bei der St. Mariakirche bis zum Brestenberg angedacht sei.

    Greitz ist überzeugt, dass der Hochwasserschutz verbessert werde. Dank neuer Messungen und Modelle könne man das Bachbett „so gestalten, dass nichts mehr rausläuft“. An eine durchgehende Verbindung am Bach entlang bis zur St. Mariakirche sei aber noch nicht gedacht.

    Für den altgedienten Da-Bach-na-Fahrer und CDU-Sprecher Thomas Brantner war beruhigend, von Greitz zu hören, dass er die Bach-na-Fahrt schon mehrmals erlebt habe und ein Bach-Na-Fahrer ein alter Freund von ihm sei. Das so zu gestalten, dass die Kanalfahrer gut durchkommen, sei eine “tolle Herausforderung“, so Greitz. „Das hatte ich in meinen bisherigen 36 Berufsjahren noch nie. Das macht richtig Spaß.“

    Wenn die Stadt das Grundstück zwischen den beiden höheren Gebäuden kaufen kann, könnte hier eine direkte Verbiindung von der Hauptstraße zum Brestenberg gebaut werden. Foto: him

    Brantner bat mit Blick auf den erforderlichen Grunderwerb, die Verwaltung möge erreichen, dass das Sanierungsgebiet über 2024 hinaus verlängert wird. Sein Fraktionskollege Jürgen Kaupp fragte nach einer weiteren Zugangsmöglichkeit zur Schiltach an der neuen Brücke. Das sei die weniger attraktive Seite, entgegnete Greitz. Auch könne es wegen des Hochwasserschutzes hier Probleme geben.

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    OB-Stellvertreter Jürgen Winter, der die Sitzung in Vertretung der erkrankten Oberbürgermeisterin leitete, fasste zusammen: Das Projekt werde die Innenstadt attraktiver machen. Die Erlebbarkeit der Schiltach bringe ein Stück Lebensqualität. Er hoffe, dass es gelingt, “das Projekt voranzutreiben“, so Winter. So sah es der gesamte Rat und stimmte einmütig für das Vorhaben.

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