SCHRAMBERG – Am 1. November soll das neue Medzentrum an der Lauterbacher Straße eröffnet werden, doch wie die Autos in die Tiefgarage zu den geplanten elf Stellplätzen gelangen sollen, ist immer noch unklar.
Wie vor genau einem Jahr von der NRWZ berichtet, liegt die Zufahrt zur Tiefgarage wegen eines Planungsfehlers teilweise etwa einen halben Meter unterhalb des Gehwegniveaus. Deshalb könnten Fahrzeuge bislang nur unter erschwerten Bedingungen in die Tiefgarage einfahren. Passiert ist der Fehler wohl dadurch, dass das gesamte Gebäude ursprünglich etwa zwei Meter stadteinwärts geplant war. Beim Verschieben Richtung Lauterbach war wohl der Anstieg des Geländes übersehen worden.
Vor einem
Jahr hatte Projektleiterin Ines Hampel von der Gießener Firma IWG Ideenwelt
Gesundheitsmarkt auf Nachfrage der NRWZ
erklärt, der Bauherrin und den Planern sei von Anfang an bewusst gewesen, „dass
bei der Tiefgargageneinfahrt kein Normalzustand wie bei einer öffentlichen
Tiefgarage gegeben ist“. Man wolle eine schmalere Einfahrt talwärts einrichten
und diese mit einer Ampel regeln.
Verantwortung bei Starkregen klären
Das allein
würde aber nicht reichen, um eine Zufahrt zu ermöglichen. Auch der – bereits
angelegte – Gehweg müsste deutlich
Richtung Garagenzufahrt abgesenkt werden, so der damalige Tiefbauamtsleiter
Klaus Dezember Ende August 2018. Das Problem: Bei stärkeren Regenfällen könnte
dann die Tiefgarage überflutet werden. Das sei dem Fachplaner bereits weit vor
Baubeginn klar gewesen, versicherte damals Hampel. Deshalb sei
entwässerungstechnisch eine entsprechende Lösung konzipiert worden.
Die Stadt
hatte dazu ihre Zustimmung signalisiert,
wollte aber eine privatrechtliche Vereinbarung, in der festgelegt wird, dass
der Bauherr dafür sorgen muss, dass das Regenwasser nicht in die Tiefgarage
läuft und auch kein Regressanspruch an die Stadt entsteht wenn bei einem
Starkregen doch Wasser hineingelangt.
Bisher noch keine Lösung
Nach
Auskunft des neuen Tiefbau-Chefs Horst Bisinger gibt es bislang noch keine
solche Vereinbarung. Der Grund: Die Bauherrin des Medzentrums habe bisher „noch
keine Lösung präsentiert“. Auch an
anderen Stellen hapere es bei den Anschlüssen des Gebäudes an die Gehwege. Auch
die Zugänge oben an der Tösstraße und bei der Lauterbacher Straße seien noch
nicht geklärt.
Sachbearbeiter
Konrad Ginter habe sich vor Ort die Lage angesehen und eine neue
Freiflächenplanung angefordert. „Wir sind gespannt, welche Lösungen man uns präsentiert“, so Bisinger. Erst dann
könne der Fachbereich Recht und Sicherheit auch einen Vertrag ausarbeiten.
Pressesprecherin Andrea Ulrich von der Ideenwelt Gesundheitsmarkt, die das Medzentrum bauen lässt, erklärt auf Nachfrage, es gebe „nichts Neues“ zur Zufahrtsfrage zu berichten, aber man sorge dafür, dass das Problem gelöst werde. „Wann das passiert, kann ich nicht sagen“, so Ulrich. Im Übrigen würden die Stellplätze in der Tiefgarage für den ersten Bauabschnitt nicht benötigt. „Der neue Parkplatz an der Tösstraße bietet die erforderliche Anzahl an Stellplätzen“, so Ulrich.
Die Tiefgarage müsse also nicht zeitgleich mit dem Medzentrum eröffnet werden.