SCHRAMBERG (him) – Nächste Woche werden die ersten Ärztinnen und Ärzte ihre neuen Praxisräume im Medzentrum beziehen. Die Mitarbeiterinnen der Römerapotheke packen schon die Medikamente in die Regale. Doch in und um das Gebäude sind die Handwerker weiter zu Gange. An manchen Stellen ist es in den vergangenen Wochen und Monaten „zu Problemen gekommen“, wie Alexander Bechtler von der Kanzlei HFBP Rechtsanwälte, die das Ärztehausprojekt von Anfang an begleitet, bekennt.
Im Gespräch
mit der NRWZ versichert Bechtler: „Wir sind da hinterher.“ Mit einem neuen Bauleiter
werde auch das äußere Erscheinungsbild auf Vordermann gebracht.
Bechtler gibt zu bedenken, dass beim Medzentrum anders als beim Bau eines Boardinghouses oder Pflegeheimes viele Dinge erst während der Bauarbeiten geplant werden könnten: „Als Helios sein Medizinisches Versorgungszentrum schloss, mussten wir alles wieder rückbauen und immer wieder neue Genehmigungen durch das Gesundheitsamt beantragen.“ Das habe auch die Arztpraxen betroffen, die während des Baus teilweise umgeplant wurden. Insofern sei der Bau noch „relativ zügig verlaufen“, so Bechtler.
Personalwechsel und hitzige Konkunktur
Dennoch habe es auch Probleme gegeben, geeignete Baufirmen zu finden. Beim Generalunternehmer habe während der Bauphase der Geschäftsführer gewechselt, beim Projektsteuerer sei der für das Medzentrum Verantwortliche kürzlich in Ruhestand gegangen. Durch das Verwaltungsgerichtsverfahren habe sich das Projekt verzögert. Zudem sei man in eine überhitzte Baukonjunktur geraten. „Wir haben zum Schluss auch Baufirmen ausgetauscht wegen überzogener Preisvorstellungen.“ Er betont, dass trotz dieser Widrigkeiten und des „immensen Kostendrucks“ die Mieter keine höheren Mieten als ursprünglich vereinbart zahlen müssten.
Bechtler bittet die Anwohner um Verständnis, dass der Parkplatz an der Tössstraße noch nicht fertig ist und der obere, der Medzentrum gehörende Parkplatz für sie nicht mehr zur Verfügung steht. „Bis Dezember wird der Parkplatz am Lauterbach fertig.“ Dann werde sich die Situation entspannen. Auch in die Tiefgarage würden normale Autos einfahren können: „Ein X 5 passt rein.“ Die elf Stellplätze seien von vornherein nicht für Liefer- oder Krankenfahrzeuge gedacht gewesen, sondern für wichtige Mitarbeiter im Medzentrum wie Ärzte und Apotheker.
Fachkräftemangel verhinderte Beamtungszentrum
Zu noch freien Flächen im ersten Bauabschnitt berichtet Bechtler, man sei mit einem Interessenten „in sehr konkreten Verhandlungen“. Dass die ursprünglich geplante Beatmungspflegeeinrichtung nicht zustande gekommen sei, liege am Fachkräftemangel, nicht am fehlenden Bedarf. „Wir haben uns viel Zeit genommen und alle Pflegeeinrichtungen bundesweit angefragt. Es ist leider nicht gelungen, weil die Einrichtungen keine geeigneten Mitarbeiter finden.“
Für den zweiten Bauabschnitt auf der freien Fläche etwas unterhalb liege die Baugenehmigung vor. Dort möchte ein Investor ein „Clever-Fit“-Fitness-Studio einrichten. Wegen einer größeren Umplanung habe man eine Nachrtragsbaugenehmigung beantragen müssen, so Bechtler. Jetzt beginne man mit den Ausschreibungen für einen „veredelten Rohbau“. „Clever Fit“ übernehme dann den eigentlichen Ausbau.
Vom äußeren Erscheinungsbild
der Baustelle war auch Bechtler unangenehm berührt. Er versprach, der neue Bauleiter
werde dafür sorgen, dass der Müll umgehend beseitigt und die Baustelle in Schuss
gebracht werde. Auch die noch ausstehenden Arbeiten an der Klinkerfassade würden
jetzt „zügig fertig gestellt“.
Abschließend
bat Bechtler um Nachsicht bei den Anwohnern für die Parkplatzprobleme, die aber
in Kürze geringer würden.