Es wird schon seit langem über einen neuen Discounter auf dem Sulgen gemunkelt, jetzt ist es öffentlich: An Stelle des VW-Autohauses Hils soll künftig an der Schramberger Straße auf dem Sulgen ein „Lebensmitteldiscounter“ um Kunden werben.
Das geht aus einer Vorlage zum Bebauungsplan „Erweiterung / Änderung Aichhalder Straße – Im Gehrn – B 462“ hervor, den der Ausschuss für Umwelt und Technik am Donnerstag beraten wird. Weil das Autohaus geschlossen wurde, habe sich eine „strukturelle Veränderung“ an der Schramberger Straße ergeben, und diese Fläche könne nun überplant werden. „Die grundsätzliche Absicht zur Nachnutzung dieser Fläche wurde der Stadtverwaltung Schramberg durch einen entsprechenden Investor bereits mitgeteilt“, schreibt Stadtplaner Bent Liebrich weiter.
Große Pläne bei Trumpf Laser
Hauptzweck des Bebauungsplanes ist allerdings, den Bereich zwischen der Bundesstraße 462 (B 462), der Aichhalder Straße und der Schramberger Straße planerisch zu ordnen. Er weise „eine vielseitige Struktur in den Bereichen Gewerbe, Industrie und Handwerk auf“, heißt es in der Vorlage. Mit Trumpf Laser sei hier ein Technologie- und Weltmarktführer im Bereich der industriellen Laser und Lasersysteme ansässig.
Das Unternehmen wolle in den kommenden Jahren seinen Gebäudebestand umstrukturieren und „architektonisch moderne Neubauten“ errichten. Dafür habe Trumpf Laser bereits einen masterplan erarbeitet, der im Bebauungsplan berücksichtigt werde.
Einwände ausgeräumt
Komplizierter war die Lage beim Autohaus: Die Stadt habe geprüft, ob ein Lebensmitteldiscounter auf dem Autohausgelände angesiedelt werden könnte, so Liebrich. Bedenken kamen sowohl vom Regierungspräsidium (RP) Freiburg als auch vom Regionalverband, weil die Fläche nicht in einem „Vorranggebiet für zentrenrelevanten Einzelhandel“ liege, und der Discounter an dieser Stelle dem Ziel der Raumordnung widerspreche.
Deshalb hat die Stadt weiter untersucht und schließlich grünes Licht erhalten. Die Stadt konnte das RP und den Regionalverband nämlich davon überzeugen, dass auch die Bewohner des Wohngebietes Haldenhof den Discounter gut zu Fuß erreichen können und somit der neue Laden eine „Nahversorgungsfunktion“ hätte und „kein Einzelhandelsgroßprojekt im Sinne des Regionalplanes“ wäre.
Wenn der Ausschuss dem Vorentwurf zustimmt, kommt die „frühzeitige Beteiligung der Behörden und sonstigen Träger öffentlicher Belange“. Auch die Bürger sind gefragt. Alle Anregungen und Einwendungen müssen eingearbeitet werden. Dann kann der Bebauungsplan schließlich verabschiedet werden.
Bis die ersten Einkaufswagen über den neuen Discounterparkplatz rollen, wird also noch eine Weile vergehen.