Einstimmig hat der Gemeindewahlausschuss acht Listen für die Kommunalwahl am 9. Juni zugelassen. Bei den Ortschaftsräten werden in Tennenbronn drei Listen um die Gunst der Wählerinnen und Wähler werben, in Waldmössingen gibt es nur eine Liste.
Schramberg. Die Überraschung kam ganz am Ende: Ordnungsamtsleiterin Cornelia Penning hatte sieben Liste für den Schramberger Gemeinderat vorgestellt. Alle waren mehr oder weniger bekannt. Und dann: „Und die achte Liste AfD…“
Einen kurzen Moment stand ein großes Fragezeichen im Raum. Hat die ultrarechte Partei es tatsächlich geschafft, heimlich, still und leise eine veritable Kommunalwahlliste für Schramberg aufzustellen? Hat sie nicht. Es gibt eine einzige Kandidatin. Im Wahlbezirk Waldmössingen nominiert ist Birgit Kronenbitter.
Entgegen ihrer ursprünglichen Ankündigung hat die FDP in Schramberg keine eigene Liste aufgestellt.
Die „Neue Liste“ um Maximilian Neudeck tritt erstmals mit elf Kandidatinnen und Kandidaten an, allerdings nur im Stadtbezirk Schramberg.
Die bisherigen Listen
Von den bisher im Gemeinderat vertretenen Parteien hat es einzig die CDU geschafft, wirklich alle Listenplätze zu besetzen: 19 für Schramberg, vier für Tennenbronn und drei in Waldmössingen.
Die Freie Liste hat in Schramberg 17, in Tennenbronn drei und in Waldmössingen eine Kandidatin oder Kandidaten. Fast alle Plätze konnte die SPD besetzen: 19 in Schramberg, drei in Tennenbronn und drei in Waldmössingen.
Mit 14 in Schramberg, vier in Tennenbronn und einem in Waldmössingen tritt die Liste Buntspecht an. Die „Aktiven Bürger“ haben auf ihrer Liste acht Bewerber nur in Schramberg. Die ÖDP hat elf Kandidatinnen und Kandidaten in Schramberg und einen in Waldmössingen.
Dank an Aktive
Zu Beginn der Wahlausschusssitzung hatte Oberbürgermeisterin Dorothee Eisenlohr als Vorsitzende sich bei allen Beteiligten bedankt: „Wahlen sind ein wichtiges Fundament unserer repräsentativen Demokratie.“ Die Unterstützung der Wahlen als kandidierende oder als Beisitzerinnen und Beisitzerinnen oder als Wahlhelferinnen und Wahlhelfern sei „ein wichtiger Dienst an der Gesellschaft“.
Cornelia Penning und ihre Stellvertreterin Gisela Wegner bereiteten seit vielen Monaten die Kommunalwahl vor. Diesmal sei neu, dass junge Menschen ab 16 kandidieren dürfen. Sie gratuliere allen, die es geschafft hätten diese für ihre Listen zu gewinnen. Der Rat solle ein möglichst gutes Abbild der Gesellschaft sein. Deshalb tue es dem Gremium gut, wenn alle Altersgruppen vertreten seien, so Eisenlohr.
Penning versicherte, bei den Wahllisten habe es keine Probleme gegeben, die dazu geführt hätten, dass ein Wahlvorschlag nicht hätte angenommen werden können. Die Mitglieder des Gemeindewahlausschusses – diese hatten die Gemeinderatsfraktionen nominiert – haben denn auch allen Wahllisten zugestimmt.
Ortschaftsratslisten
Dasselbe galt für die drei Listen für den Tennenbronner Ortschaftsrat und die Einheitsliste in Waldmössingen.
In Tennenbronn hat die Freie Liste neun Kandidierende, die CDU sieben und die BDU neun. In Waldmössingen gibt es die unabhängige Bürgerliste mit 13 Bewerberinnen und Bewerbern für elf Sitze.
Zu Wahlverfahren berichtete Penning, die Stadt werde eine Druckerei beauftragen, die Stimmzettel in einer Art Heft zu drucken.
Für die Organisation gebe es ein landeseinheitliches Verfahren, „Vote Manager“ geheißen. Das werde auch zur Erfassung der Stimmzettel verwendet. Die Stadt biete wie auch in der Vergangenheit verschiedene Schulungen für die Wahlvorstände, ihre Stellvertreter und die Wahlhelferinnen und Helfer an.
Briefwahl sehr beliebt
Da immer häufiger die Wählerinnen und Wähler ihr Stimme per Briefwahl abgeben, seien inzwischen „sage und schreibe sechs Briefwahlbezirke“ eingerichtet, so Penning.
Die Auszählung der Kommunalwahl- Stimmen werde erst am Montag, 10. Juni erfolgen. „Am Sonntagabend werden wir die Europawahlergebnisse auszählen“, kündigte Penning an. Schon in der Vergangenheit habe man das in fast allen Kommunen so gehandhabt, wenn die Europa- und die Kommunalwahl am selben Tag stattfanden.
Ein Gast wollte unter Verschiedenes erfahren, wann die Briefwahlunterlagen an die Bürgerinnen und Bürger verschickt werden. „Wenn sie gedruckt sind“, erwiderte Penning. Das hänge ganz von der Druckerei ab und könne jede Gemeinde selbst bestimmen.
Mit dem Hinweis, der Gemeindewahlausschuss werde sich am Dienstag nach der Wahl, also am 11. Juni um 14 Uhr, treffen und das Wahlergebnis feststellen endete die Sitzung.
Die Namen der „Neuen Liste“ und der AfD
Info: Alle Kandidierenden der Parteien und Vereinigungen bis auf die „Neue Liste“ und die AfD-Bewerberin haben wir an der verschiedenen Stellen bereits bekannt gemacht. Die „Neue Liste“ bat die Sitzung des Gemeindewahlausschusses abzuwarten.
Hier sind die Namen: Maximilian Neudeck, Sonderschullehrer, Mareike Filkin, Monteurin, Johannes Hillmann, Projektleiter, Cornelia Neudeck, Lehrerin, Mathias Benjamin Fleiner, Technischer Projektleiter, Julia Thier, Wirtschaftsingenieur, Christopher Anthony Albrecht, Out-Door und Wildnisguide, Carolin Hillmann, Steuerberaterin, Neele Albrecht, Personalentwicklerin, Bruno John Filkin, Unternehmer und Angelo Alois Broghammer, Sport und Eventmanager.
Die AfD-Bewerberin aus Waldmössingen Birgit Kronenbitter ist Diplom-Betriebswirt.