Erfreulicherweise steigen seit 2014 auch in Schramberg die Geburtenzahlen wieder an. Deshalb steigt auch der Bedarf an Kindergartenplätzen. Seit zwei Jahren schafft die Stadt auch zusätzliche Krippen und Kindergartenplätze.
Doch der Bedarf wachse weiter, auch weil Eltern früher ihre Kinder in die Kitas schicken, wie Kerstin Flaig Abteilungsleiterin Schulen und Kindertagesstätten in ihrem Bericht zur Bedarfsplanung 2018 und folgende für Kindertagesstätten berichtete. Diese Wünsche erforderten es, „den Ausbau von frühkindlichen Bildungs- und Betreuungsangeboten weiter voranzutreiben“.
Das betrifft sowohl den Platzbedarf für die Krippenkinder (U3) als auch für die Kindergartenkinder (Ü3). Fleig verwies aber auch auf Unwägbarkeiten bei den Zahlen. Zuzüge und Wegzüge von Familien, aber auch andere Wünsche der Eltern ließen ich nur schwer kalkulieren.
In Schramberg-Tal werde mindestens eine weitere Ü3-Gruppe im Kindergartenjahr 2018/19 gebraucht, obwohl seit Anfang März die zusätzliche Gruppe im Kindergarten Martin-Luther in Betrieb gegangen ist. Damit könne der Ü3-Bedarf „gerade so“ gedeckt werden. Bereits beschlossen hat der Gemeinderat beim Don-Bosco-Kindergarten bis Jahresende zusätzlichen Platz in einer die Modulbaulösung zu schaffen. Bis 2020 will die Stadt den alten Don-Bosco-Kindergarten abreißen und für knapp vier Millionen Euro auf dem geplanten Schulcampusgelände einen neuen Kindergarten mit ausreichend Platz im U3 und Ü 3 Bereich schaffen.
Auf dem Sulgen möchte die Stadt die Schule am Kirchplatz in einen Kindergarten umwandeln. Das hat der Verwaltungsausschuss einstimmig in derselben Sitzung beschlossen. Bis der Umbau verwirklicht ist möchte Fleig den im Stadtteil Sulgen steigenden Platzbedarf ab dem Kindergartenjahr 2018/19 durch zwei zusätzliche Kindergarten-Gruppen befriedigen. Diese sollen ebenfalls in Modulbauweise auf dem Schulhof errichtet werden, bis die Schule als Kindergarten umgebaut ist. Auch die verstärkte Krippennachfrage soll durch eine Gruppe im neuen Kindergarten im Kirchplatzgebäude befriedigt werden.
Zwar sei im Schoren ein Platz für eine Kita eingeplant, erläuterte Oberbürgermeister Thomas Herzog. Der Kirchplatz liege aber zentraler. Die Fläche auf dem Schoren könnte für Wohnbebauung freigegeben werden, so Flaig. Es sei sinnvoller, in ein Bestandsgebäude zu investieren, als neue Flächen zu beanspruchen.
Flaig sieht im Schulhaus im Erdgeschoss und im ersten Obergeschoss Platz für drei Kindergarten- und eine Krippengruppe. Außerdem wäre noch Spielraum im zweiten OG. Die von der Stadt angegebenen 1,5 Millionen Umbaukosten kritisierte Udo Neudeck (Freie Liste) Er glaube nicht, dass die 1,5 Millionen Euro nötig seien, um eine bis jetzt betriebene Grundschule in einen Kindergarten umzuwandeln. Oberbürgermeister Herzog bekannte, die Zahl sei grob geschätzt, um spätere böse Überraschungen zu vermeiden. Eebnfalls beschlossen hat der ausschuss, den Kindergarten Oberreute zu erweitern und Platz für eine weitere Kindergartengruppe zu schaffen. (Wir berichten noch gesondert.)
In Waldmössingen und Heiligenbronn sprach Kerstin Fleig davon, dass die Plätze derzeit ausreichten. Ein Puffer für weitere Aufnahmen sei aber keiner mehr vorhanden. Verschärft werde die Lage durch eine derzeit verstärkte Platznachfrage im Krippen-Bereich. „Das gesamte Betreuungsangebot ist somit auf Kante genäht.“
Die katholische Kirchengemeinde habe den Neubau eines Familienzentrums beim Waldmössinger Kindergarten vorgeschlagen. Die Kosten von etwa 1,7 Millionen Euro allerdings müsste die Stadt übernehmen. Die Stadt begrüße die Idee zwar, es sei aber im Haushalt 2019 nicht zu finanzieren, bedauerte Fleig.
In Tennenbronn möchte die Verwaltung die Ganztagesbetreuung der Grundschüler vom Kindergarten Maria Königin in die Grundschule verlagern. Denn auch in Tennenbronn steigen die Kinderzahlen. Deshalb seien die beiden Kindergärten in Tennenbronn im nächsten Kindergartenjahr „nahezu voll ausgelastet“, so Fleig. Wenn die Ganztagsbetreuung in die Grundschule wechselt, wäre im Kindergarten für das kommende Kindergartenjahr ausreichend Platz.
Die katholische Kirchengemeinde hatte als Alternative den Umbau einer leer stehenden Wohnung im Gebäude vorgeschlagen. Die erforderlichen knapp 240.000 Euro müsste aber die Stadt übernehmen. Das lehne die Stadt vorerst aus finanziellen Gründen ab.
Die Stadtverwaltung sieht den Bedarf an zusätzlichen Kindergarten- und Krippenplätzen in den kommenden Jahren: „Insgesamt ist bei uns alles auf Kante genäht“, so Fleigs Fazit. Die Mitglieder des Verwaltungsausschusses lobten die Arbeit der Verwaltung aber insbesondere auch der in den Kitas arbeitenden und stimmten bei einer Enthaltung dem Bedarfsplan und den geplanten Maßnahmen bei einer Enthaltung zu.